Tage des Wassers mit Salz darin – An der Adria 2021/2
Da ist er wieder, dieser unverwechselbare Geschmack nach Salz.
Meerwasser.
Wie habe ich das vermisst.
Nein, das ist nicht wahr – das Meer schon, seinen Geschmack irgendwie auch, den nehme ich in Kauf, aber wirklich vermisst habe ich ihn nicht. Das letzte Mal im Meer war 2018, das letzte Mal im Mittelmeer 2017, das letzte Mal in der kroatischen Adria 2015.
Da fragt man nicht. Zeit wurd’s. Da mache ich auch nicht allzu viel Pläne, wo und wie weit ich schwimmen will. Ich lasse es darauf ankommen, denn es gibt so viele Buchten und Badeplätze, da fällt die Auswahl schwer und die Planung demzufolge auch.
Inseln, Buchten, noch mehr Inseln, noch mehr Buchten. Die Möglichkeiten, könnten schier endlos sein.
Sind sie aber nicht. Die Badeplätze sind mit Bojenketten abgetrennt, was jetzt nicht zwingend heißt, dass man sich nur innerhalb dieses Bereiches bewegen darf.
Trotzdem ist es angeraten. Denn außerhalb der Ketten herrscht reger Bootsverkehr. Segler und vor allem Motorboote sind in großer Zahl unterwegs, einige sehr sehr nah an den Absperungen. Innerhalb dieses Bereichs kann ich mich sicher bewegen. Jenseits der Ketten allerdings nicht. Und ich gehe mal davon aus, dass die Skipper nicht damit rechnen, dass Schwimmer ihren Weg kreuzen, ob ich nun mit Boje abgesichert bin oder nicht. Bei dem Zahn, den einige so drauf haben, wäre es ohnehin aussichtslos zu glauben, dass die noch reagieren können, wenn sie mich doch im Wasser entdecken.
Aber es scheint auch Zeitfenster zu geben, da ist sehr wenig los. Vielleicht werde ich doch noch mal zu der kleinen Insel Otočić Školjić gegenüber des Strandes von Jezera schwimmen und sie umrunden, wenn die Bötchenfahrer alle draußen sind.
Vorerst aber bleibe ich im abgesicherten Bereich, schwimme schön brav immer hin und her, das Wasser ist noch so warm, dass es nicht mal des Neoprenanzugs bedarf. Ein wenig möchte ich mich doch noch akklimatisieren. Heute hier – morgen dort.
Denn tags drauf an einem anderen Strand zu Füßen der Ruinen einer alten römischen Siedlung…
…und am nächsten Tag sind wir wieder woanders.
Allein sind wir nirgends, aber jetzt in der Nachsaison, wenn alle Kinder (außer ganz offensichtlich denen aus Tschechien) wieder in die Schule müssen, gehören die Strände den paar Urlaubern, die noch im Land sind und den Sommer nach hintenraus verlängern.
Sie suchen sich die schönsten Plätze, die Entscheidung fällt auch uns angesichts des Überangebots schwer.
Ich genieße die Adria. Den Geschmack von Salz im Mund, das klare Wasser, das Funkeln der Sonne, die sich im Wasser spiegelt, den leichten Seegang, der einen etwas ins Schaukeln bringt, die Wärme am Strand, wenn es dann doch etwas frisch wird, den Espresso oder das Radler in der Strandbar mit Blick aufs Meer.
Ja, ich habe es vermisst. Zugegeben.
Alles von der Adria 2021?
Hier sind alle Beiträge verlinkt: Tage des Lichts – Tage des Wassers mit Salz darin – Tage der Touris – All boobs are amazing – Tage der Vogelbeobachtung – Tage auf der Insel – Tage im vernarbten Land – Tage unter Wasser – So schlimm es auch ist, jetzt fahr’n wir übern See – Tage der Stille
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