Was in unserem Garten blüht (05): Mai

Was hat der Wonnemonat Mai nicht alles zu liefern?
Alles. Er haut raus, was er kann und das ist unglaublich viel.
Es ist der Wechsel vom Frühling zum Frühsommer. Die Akeleien blühen noch immer von tiefdunkelblau über rot zu rosa und weiß. Die ersten Rosen öffnen die Blüten, die Weigelien und vieles mehr. Hier, was ich in unserem Garten alles entdeckt habe.

1. Steinkraut (Alyssum)
Ende April zeigen sich die ersten Blüten, aber es dauert noch bis in den Mai, bis das Steinkraut wirklich flächig zu blühen blüht, während eine Etage höher die Akelei wirklich alles gibt, um zu gefallen. Da kommen die kleinen weißen Tupfer fast ein wenig zu kurz.

2. Weigelie (Weigela)
Als vorletztes Gehölz in der „Hecke“ zur Straße öffnet die Weigelie die Blüte. Lang ist die Forsythie schon durch, auch die Felsenbirne, die Spiere blüht noch und mit dem Jasmin wird es mutmaßlich wieder nichts. Aber die Weigelie, die blüht. Vor allem Hummeln lockt sie an.

3. Kletterrose (Rosa)
Immer ist des die Kletterrose, die an der Hauswand wächst und das Regenfallrohr kaschiert, die als erste die Knospen öffnet. Weiß blüht sie, nur in den ersten Tagen hat sie einen zarten rosafarbenen Schimmer. Eigentlich läuten die Rosenblüten den Frühsommer ein, aber bei 10 °C und trübem Regenwetter halte ich das dieses Jahr für einen Scherz.

Nach und nach öffnen auch die anderen Rosen ihre Knospen, die späten Arten werden hoffentlich wieder bis weit in den Herbst rein immer wieder neue Blüten hervorbringen.

3. Echter Nelkenwurz (Geum urbanum)
Ein Verwandter der Rose ist der Nelkenwurz, eher unscheinbar, für die meisten nicht mehr als ein Unkraut. Aber wenn man erst mal den so sinn- wie perspektivlosen Kampf gegen das „Unkraut“ eingestellt hat, blühen plötzlich Pflanzen im Garten, die man vorher nie soweit gebracht hat. Und es lohnt sich.
Gelegentlich, wenn er überhand zu nehmn droht, dezimiere ich den Nelkenwurz in den Schildkrötengehegen – aber sicher nicht mit Stumpf und Stiel.

4. Gelber Fingerstrauch (Potentilla aurea)
Zwei Fingersträuche blühen bei uns um die Wette – je einer in je einem der beiden Schildkrötenhege. Sie sind nicht nur für die Reptilien eine tolle Versteckpflanze bzw. ein Rückzugsort, wenn es mal gar zu sonnig und warm wird. Sie sind auch Insektenweiden. Augenweiden sowieso mit ihren leuchtend gelben Blüten.

5. Salbei (Salvia officinalis)
Echter Salbai, Küchensalbei… die Namen sind vielfältig für diese Küchen- und Heilpflanze. Seine Verwendungsmöglichkeiten auch. Üppig wächst der Salbei im Garten, gibt sich pompös, wenn er knospt, aber dann eher dürftig mit der Blüte. Aber dafür haben wir ihn ja auch nicht gepflanzt.

6. Pfingstrose (Paeonia)
Ganz anders die Pfingstrose, die nur wegen ihrer üppigen Blüte in unserem Garten wächst. Jedes Jahr ist es eine wahre Explosion, sobald die erste Knospe erblüht.
Und Jahr für Jahr ist es eine Zitterpartie, wie lang das Wetter hält, bis ein kräftiger Regenguss dieser Herrlichkeit ein schnelles und viel zu frühes Ende bereitet.

7. Frauenmantel (Alchemilla)
Wie kann Frauenmantel nicht mögen? Faszinierend ist, wenn nach winem Regenschauer die Tropfen auf den Blättern liegen bleiben und wegen des Lotus Effekts perlen, als seien sie gläsern. Und wenn er dann noch blüht… Wie kann man sagen, das sei doch eigentlich auch nur ein Unkraut?

8. Türkischer Mohn (Papver orientale)
Eine weitere Blühexplosion liefert der türkischer Mohn in seinem unglaublich leuchtendem Rot. Auch diese Herrlichkeit ist nur von kurzer Dauer und höchst anfällig für Wind und Regen. Bleiben die aber aus, ist es überwältigend. Und wenn der Mohn ausgeblüht ist und nur noch die Samenkapseln stehen, ist wieder Zeit für mohnköpfigen Schabernack. Dann werde ich dem Mohn wieder mit einem Farbstift zu Leibe rücken.

9. Lavendel (Lavandula)
Zur Mitte des Monats erblüht der erste Lavendel, einer von vielen im Garten. Die einen unter den Rosen, da sie angeblich die Blattläuse fern halten, was nur so mittelprächtig funktioniert. Die anderen bei den Schildkrröten, denn Lavendel sind tolle Versteckpflanzen und sehr anziehende Insektenweiden. In voller Blüte lockt und ernährt er Hummeln, Bienen und viele Schmetterlingsarten, und befriedigt ein ganz klein wenig die Sehnsucht nach dem Sommer am Mittelmeer.

10. Polsterglockenblume (Campanula portenschlagiana)
In dunkler Ecke an schattiger Stelle fangen ein paar Pflanzsteine das Beet zur Terrasse hin ab, bevor uns der Regen immer wieder die Erde auf die Pflastersteine schwemmt. In diesen wenig ansehnlichen Pflanzsteinen wächst die sehr genügsame Polsterglockenblume. Ihre eigentliche Aufgabe, die grauen Pflastersteine zu kaschieren, verrichtet sie aufs Vortrefflichste – und sie blüht dort, wo sonst kaum etwas wachsen würde. Danke dafür.

11. Lila Storchschnabel (Geranium x magnificum)
In einer der hinteren Ecken eines der Schildkrötengeheges hat der Lila Storchschnabel seine Blüten geöffnet. Ich hatte ihn dort als „Verlegenheitslösung“ gepflanzt, was sicher kein Fehler war. Im Gegenteil. Storchschnabel sind, das erwähnte ich bereits, Wildformen der Geranien. So gesehen kommen wir auch nicht ganz um die Geranien herum.

12. Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
Wo plötzlich der Kleine Wiesenknopf herkommt? Vermutlich aus einer Samenmischung für Schildkrötenfutterpflanzen. Die in den Gehegen anzusiedeln, funktioniert nur so mittelprächtig. Das ist zum Einen dem geschuldet, dass die Tiere sofort alles Fressbare verknuspern, noch bevor es zu bemerkenswerter Größe herangewachsen ist, zum anderen, dass Samen selten dort aufgeht, wo man ihn ausgestreut und in den Boden eingearbeitet hat. Also wächst der Wiesenknopf vor dem Gehege, was zwangsläufig dazu führen wird, dass er in Bälde ausgerupft und über die Einfriedung geworfen wird.
Lasst ihn Euch schmecken.

13. Raue Deutzie (Deutzia scabra)
Ich muss zugeben, die raue Deutzie kann ich nicht leiden. Jedes Jahr rücke ich dieser Pflanze heftigst mit der Heckenschere zu Leibe und stutze sie aufs Heftigste. Sie nimmt es nicht krumm, wächst und wuchert, als ob nie was gewesen wäre. Und manchmal blüht sie sogar.
Der Kampf ist also aussichtslos, ich müsste sie wohl mit Stumpf und Stiel entfernen, aber das Ausgraben des Wurzelstocks ist ein unmöglich Ding, da wo die Deutzie wächst. Also wird geschnibbelt. Und geschnibbelt.

14. Rittersporn (Delphinim L.)
Hart war er – und ungleich. Aber es war ein Kampf, dem Rittersporn wenigstens eine Blütenrispe abzuringen.
Gegner war dabei aber nicht der entfernte Verwandte des Hahnenfußes. Gegner waren die zahllosen Nacktschnecken, die auch dieses Jahr wieder allen Pflanzen zu Leibe rücken, die uns erfreuen, aber hartnäckig all die Pflanzen ignorieren, die sie in großer Zahl ihrem zerstörerischen Werk unterziehen.
Ein Bannkreis aus Kaffeepulver (ein Hoch auf die Siebträgermaschinen, die Kaffeetrester in ausreichender Menge produzieren), schließlich hielt die Schnecken auf Abstand vom Rittersporn.
Und dieser dankte es zumindest mit einer Blütenrispe.
Wenn das mal kein Erfolg ist.

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2 Antworten

  1. Nati sagt:

    Der Text von 7 und 8 ist leider gleich.

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