Im Winterkiesland

Noch ist Winter – noch!

Doch mit jedem Tag werden die Tage etwas länger, die Sehnsucht auf den Frühling steigt. Hin und wieder zeigt sich mittlerweile die Sonne, aber sie wärmt noch wenig. Zu wenig. Über dem Wasser des Kronthaler Weihers zieht sich an einigen Stellen eine dünne Ausschicht. Die Luft ist klar, trübt sich erst am späten Nachmittag etwas ein, dann, wenn die Sonne schon tief steht und irgendwann hinter den Bäumen verschwinden wird.
An diesen Tag zieht es mich zum Wasser, die Kamera im Gepäck. Noch weiß ich nicht, was das werden soll. Schnell kristallisiert sich aber die Idee heraus, ein paar Impressionen einzufangen: Winterkiesland. Das ist natürlich quatsch, es gibt keinen Winterkies. Es gibt nur Winter im Kiesland. Und eben Kies im Winter:

Trotzdem finde ich das Wort Winterkiesland cool; schon allein deshalb, weil Google wieder mal keinen einzigen Treffer zu melden weiß. Vielleicht demnächst dann diesen, das wäre also SEO optimiert. Aber mal ehrlich: Wer um Himmels willen sucht schon nach so einem Wort, dass es gar nicht gibt? Egal.

Ich schleiche durchs Kieswerk, was offiziell nicht erlaubt ist, und wundere mich ein wenig, wie viele Spaziergänger die Umrundung des Weihers durch das Werksgelände abkürzen. Nnmiemand scheint das zu stören. Vor zweieinhalb Jahren habe ich in zwei Beiträgen den Sommer am Kieswerk vorgestellt (reichlich bebildert Teil 1 und Teil 2), was es einigermaßen schwer macht, Motive zu finden, die ich noch nicht fotografiert und hier gezeigt habe. Nur ist eben Winter, daraus lässt sich was machen.

Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als mich mit einigem zu wiederholen. Ich habe ein gewisses Faible für diese Kiesabbauanlagen, ihre Bagger am Rand oder als Schwimmbagger mittendrin. Das ist natürlich Industrieromantik, objektiv betrachtet sind die Anlagen nicht schön. Und sie greifen massiv in die Landschaft ein.

Natürlich ist das bei weitem nicht so verheerend wie der Braunkohleabbau. Aber es prägt, vernarbt und verändert die Landschaft hier eben auch. Nur, dass eben keine riesigen Krater zurückbleiben, bei denen niemand weiß, was damit später anfangen, sondern viele, viele künstliche Seen und Weiher, von denen einige zu Naturschutzgebieten, die größeren zu Naherholungsgebieten umgebaut werden. Und ich bin einer der Intensivnutzer dieser künstlichen Seen.

Und das nicht nur sommers zum Schwimmen, auch heute, bzw. an dem Tag, an dem diese Bilder entstanden sind. Spazieren, fotografieren, frische Luft schnappen, den Kopf frei bekommen. Auch das gehört dazu.
Und so entstehen jede Menge Fotos, darunter dieses den Ortsunkundigen vielleicht etwas rätselhafte Motiv, das die zur Zeit gesperrte Hängebrücke zur künstlichen Insel zeigt, dahinter wuchtige ins Wasser gerammt Stämme, die den flachen Badebereich für kleine Kinder schützen und davor das auf der Eisfläche reflektierende Sonnenlicht.

Man meint, doch schon ein wenig die Wärme der Sonne zu spüren…

…doch ist da wohl mehr der Wunsch Vater des Gedankens als die Wirklichkeit. Ein Blick in eine andere Richtung auf die Kirche St. Martin in Niederding in knapp 4 Kilometern Entfernung verrät: Es ist noch immer Winter, es ist noch immer kalt. Winterkiesland eben.

Und dann sind da noch die Schwäne. Zwei Paare. Das eine im Licht der untergehenden Sonne, die für eine kurze Zeit alles in ein goldenes Licht taucht. Zumindest dort, wo sie sich auf der Eisfläche spiegelt. Da jubelt das Herz des Fotografen. Aber das mit den Schwänen, das ist einen eigenen Beitrag wert. Der kommt dann in Kürze hier.


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