Planänderung am Haager Badesee

Manchmal kommt dann doch alles anders, wie unlängst am Haager Badesee geschehen. Denn eigentlich hatte ich fest vor, dort eine Runde herbstlich schwimmen zu kennen. Eigentlich. Wie gesagt.
Aber verschiedene Faktoren veranlassen mich spontan, meinen Plan zu ändern. Zugegeben: Das Wetter. Es sieht nach Regen aus und fängt sehr bald an zu tropfen. Das allein hätte mich nicht abgehalten.

Aber da niemand da ist, einfach niemand und ich absolut keine Lust habe, wie ein demolierter Hampelmann allein gegen den Rückenreißverschluss des Neos anzukämpfen, bleibt selbiger in der Tasche, diese im Kofferraum und damit ist das Schwimmen am Haager Badesee für diese Saison eben ausgesetzt.

Ganz vielleicht hätte ich mich ja überwinden können, den Kampf mit der Gummipelle auf mich zu nehmen, es besteht immerhin eine gewisse Chance, den Neo auch allein zu schließen, aber da muss der Baggersee schon mehr bieten als das, was ich vorfinde. Denn ein guter Teil des Sees ist einfach nicht beschwimmbar. Seerosen überwuchen die eine Bucht, angetriebene Entengrütze, jede Menge herausgerissenes und ins Wasser geworfenes drüsiges Springkraut lassen die andere Seite der Halbinsel ebenfalls wenig verlockend aussehen.

Und dann ist da noch der schwimmende Saugbagger mitten im See. Der ist zwar heute nicht im Betrieb, aber eine Bojenkette soll alle Badegäste auf Abstand halten. Das ist vernünftig, denn es ist sicher nicht ungefährlich, sich wasserseits dem Bagger zu nähern. Aus dem Haager Badesee wird nämlich weiter munter Kies geholt, nur der Ostteil des Sees ist unter den Fittichen des Erholungsflächenvereins zu einer solchen umgebaut.

Der Westteil gehört zu dem Kieswerk. demzufolge ändert der Weiher auch nach und nach eine Form, wie ich feststelle, als ich in meinem Blog den Beitrag von 2018 über den See aufrufe.  Da ist schon einiges an Wasserfläche dazu gekommen.

Ich entschließe mich, im Regen zumindest einen kleinen Spaziergang zu machen, den Weiher zu umrunden oder zumindest mal einen Blick auf das Kieswerk und den Schwimmbagger zu werfen. 

Da das Tor sperrangelweit und einladend geöffnet ist, spaziere ich beherzt auf das Werksgelände. Ein plötzlicher Anfall von Leseschwäche verbunden mit der schlagartig verlustig gegangenen Fähigkeit, einen Text zu verstehen lassen mich daran scheitern, das Schild Betreten verboten richtig und sinngemäß zu erfassen, also ignoriere ich es und lege mir eben diesen Anfall als fade Ausrede zurecht, sollte mir wer über den Weg laufen und mich anranzen, was ich hier zu suchen habe.

Aber mir läuft niemand über den Weg, niemand ranzt mich an, als ich die verbotene Zone betrete. Wie schade, dass ich keine Kamera dabei habe, so bleibt mir nur, mit dem Handy ein wenig schnappzuschießen und ein paar Impressionen einzufangen. Vom alten Schwimmbagger, der verdrießlich vor sich hinrostet, vom Schöpfrad, von Rohrleitungen:

Allesamt sind es Bilder vom und auf verbotenen Terrain, aber Kiesbagger sind eben immer wieder was besonderes. Oder?
So entstanden ein paar Bilder, die ich nie gemacht hätte, wenn nur einer dort gewesen wäre, vielleicht seinen Hund spazieren zuführen, der mir den Neo hätte zumachen können.
Hätte, hätte…
Baggerkette.

 


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