Wer mitspielen will, muss auch liefern…

Es ist schon ein Kreuz mit den Facebook-Gruppen und -Communities. Wer nämlich mitspielen will, der muss auch liefern. So lautet das Gesetz.
„Selbst schuld,“ könnten Sie jetzt sagen. Und das vollkommen zu Recht. Warum bin ich in so vielen Gruppen, bin freiwillig eingetreten, habe mich einladen oder drängen lassen? Nun habe ich den Salat. Ich muss liefern. Und das kann ganz schön stressig werden.
Wie gut, wenn man (also) ich, mich am zweiten Weihnachtstag nach vollzogenem Mittagsmal trotz Sch… wetter freilwillig melde, mit dem Hund eine Runde zu drehen. Denn wir sind am Chiemsee zu Gast. Beste Gelegenheit, die Kamera zu schultern und die gebündelten FB-Gruppen mit Bildchen zu versorgen. Vor allem, weil ich der Einzige bin, der nach draußen geht, kann ich selbstbestimmt das Tempo entscheiden, stehen bleiben, wann und wo und vor allem wie lange ich will. Mag auch nicht jeder, einen knipswütigen Menschen in der Spaziergehtruppe. Denn der hält nur auf…

Ganz so aber ist es nicht, denn es ist eine Sache, wenn man fotografieren will, eine andere, wenn ein Hund am anderen Ende der Leine zieht. Die Hundedame findet es vollkommen ungerecht und hochgradig unverschämt, dass bei unserer Runde mit zweierlei Maß gemessen wird. Wenn sie nämlich stehen bleibt, schnüffelt und weiter schnüffelt, ein Holzstöckchen zerkauen oder einfach erst mal nicht mehr weitergehen will, dränge ich auf Bewegung. Dazu verwende ich sanften bis mäßigen Zug an der Leine.
Bin ich es aber, der stehen bleiben und fotografieren will, kann die Hündin zerren und ziehen, wie sie will. Keinen Meter gehe ich, bis ich das Foto so auf der Speierkarte habe, wie ich es mir denke – und nicht nur das eine sondern gleich mehrere.
„Tja“, raune ich der liebsten aller Hündinnen zu und zitiere ziemlich frei dabei einen der besten Western, den es gibt: „Es gibt eben zwei Arten von Kreaturen. Die einen mit der Leine in der Hand, die anderen mit der Leine am Geschirr! Und jetzt sitz!“

Daheim angekommen, beliefere ich die jeweiligen Facebook-Gruppen der Reihe nach. Zunächst

Bankerl zum Verweilen

Das ist zugegeben easy, denn am Ufer stehen hunderte Bänke. Gelogen ist es trotzdem, denn auf regennassen Bänken verweilt niemand. Aber das kann ich nun auch nicht ändern. Bankerl zum Verweilen habe ich ja bereits hier vorgestellt und liefere gerne immer wieder mal Bilder. Es ist vollkommen beeindruckend, wie viele Bänke überall in unserer Landschaft stehen. Plötzlich nimmt man sie alle wahr.

Bankerl - liefern

Weiter geht es mit der Gruppe:

Traumhaftes Bayern – Dreamlike Bavaria

„Wieder mal das andere Bayern, denn anders als bei den vielen gezeigten Bildern gibt es hier auch richtiges Sch…wetter. Heute zum Beispiel. Am Chiemsee. Aber mit passender Kleidung geht es dann doch irgendwie“ poste ich dort und zeige drei Bilder. Ich weiß, ich bin ein Störenfaktor in der Gruppe. Ich zeige nie das postkartenidyllische, aufgmaschelte Bayern voller Kitsch und Klischees, keine Touristen Hot-Spots, keine Geranienbalkons, nie die Bilder vom Watzmann der Zugspitze oder zum zighundertsten Mal in kurzer Folge das Kirchlein in der Ramsau, kein Hintersee, kein Eibsee, kein Neuschwanstein.  Sondern Bayern so, wie es wirklich ist. Kommt nicht so gut an, kassiert nicht so viele Likes wie die quietschigen Fotos, ist aber vielleicht authentischer und ehrlicher. Und nicht weniger traumhaft, streichelt allerdings weniger die Seelchen der Bayernurlauber von überall her, die sich in dieser Gruppe auch tummeln und ihre Sehnsüchte ins Alpenvorland befeuern.

Liefern

Trübes Winterwetter - ehrlich. Liefern

Chiemsee Fans

Die Mitglieder dieser anderen Gruppe konfrontiere ich mit den gleichen Bildern und vermerke „Seien wir ehrlich, Denn anders als bei den vielen gezeigten Bildern gibt es auch richtiges Sch…wetter am Chiemsee…“ Denn auch hier vermitteln die Bilder dem Unwissenden den Eindruck, am Chiemsee herrsche 365 Tage im Jahr Bilderbuchwetter. Das allerdings ist mitnichten so. Da diese Gruppe überwiegend von Chiemgauern bevölkert ist (zu denen ich nicht gehöre), ist es für die allerdings auch ein Leichtes, Bilder des „immerwährenden Sonnenscheins“ zu liefern. Sie haben die Mittel, die Gelegenheit und das Motiv dazu – oft genug alles direkt vor der Haustür.

Die größte Herausforderung stellt die Gruppe dar, in die ich eher zufällig gerutscht bin, nur weil ich Anfang Dezember die Chiemgauer Alpen aus der Distanz aber bei Föhn fotografiert habe, diese Bilder nicht nur gebloggt sondern auch in der FB Gruppe „Traumhaftes Bayern“ hochgeladen habe:

Föhn Stimmung im Chiemgau

Darin ein massiver Protest: „Ich will FÖHN – zefix. Das Wetter nervt mich!“

Ohne Föhn kann der See nichts liefern

 

Dann habe ich also jetzt erst mal wieder „Ruhe“, darf mir in den Gruppen schöne und inspirierende Bilder anschauen, ohne gleich wieder in den Stress zu geraten, neue zu liefern. Nur Gruppe „die Münchner Buidl und Perspektiven (Fotocommunity)“ geht heute mal leer aus. Man kann es eben nicht allen recht machen…

Bleibt noch dieses Foto, das ich nur für meinen eigenen Bedarf gemacht habe, denn ich werde im kommenden Jahr mit einer kleinen Blogserie starten, in der es u.a. auch im das Füttern von Wildtieren geht.
Gut, wenn man dann ein paar passende Fotos im Petto hat. Dann kann ich nämlich zum Thema gleich die passsenden Bilder liefern…

Liefern für den eigenen Bedarf

 


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