Cool, kühl, Kranzberg

Der erste Besuch in Kranzberg am Weiher im August 2021 hat mich wenig überzeugt. Entsprechend mau fiel auch das Urteil aus: Klein, flach, warm und ganz viel Gänsekacke.
Nun ist das erste Urteil, das ich nach einem Schwimmausflug fälle, immer von subjektiven Beobachtungen und Erfahrungen geprägt, manchmal auch von der allgemeinen Befindlichkeit und Stimmungslage.
Daher fahre ich gern noch mal hin, um meine Meinung zu überprüfen. So auch nach Kranzberg.

Kranzberg Weiher

Flach und klein ist er immer noch, auch Gänse gibt es und damit nicht gerade wenige Hinterlassenschaften der Vögel auf der Wiese am Weiher. Es kommt mir vor, als seien es weniger als 2021, aber ich habe sie damals nicht gezählt, ich zähle auch heute nicht.

Kranzberg Weiher

Vielleicht war es klug, den Besuch in diesem Jahr erst in den September zu legen, da wird man milde, da wird man dankbar um jedes Gewässer, das flach und damit noch nicht so kalt ist, klein noch dazu, weil ich noch ohne Neo hineinsteige und gar nicht so lange und weit schwimmen will. Noch geht das, noch fahre ich den Neo im Kofferraum spazieren, vorsorglich aber bisher ungenutzt, vom ersten Freieasser im Mai und dem doch ziemlich kalten Sylvenstein Speicher einmal abgesehen.
Von der Suche nach jetzt noch warmen Seen profitiert auch der Kranzberger Weiher.

Kranzberg Weiher

Es ist Herbst geworden, seit das letzte Regenband über Oberbayern gezogen ist. Nun endgültig: Die Sonne wärmt nicht mehr allzu stark, das Wasser wird Grad für Grad kühler. Vor allem aber wird es mittlerweile recht früh dunkel.
Das heißt: Früh aufstehen, früh zur Arbeit, damit ich früh gehen und an einen See fahren kann. Denn sonst lohnt der ganze Aufwand kaum noch. Die Dämmerung setzt ein, es wird kalt, ich will heim.
Das heißt aber auch: Hinfahren, sofort umziehen und schwimmen gehen: Kein Zögern, kein Verweilen, kein Umherschauen, kein Spazierengehen (zumindest nicht vor dem Schwimmen). Jetzt zählt jede Viertelstunde.
Eben auch in Kranzberg.

Überrascht bin ich, dass das Wasser doch recht kühl mittlerweile ist. Aber noch bin ich nicht bereit, mich in die Gummipelle zu zwängen, auch nicht, wenn ich erst deutlich nach 17 Uhr starten kann.

Kranzberg Weiher
Noch nicht.
Ich bin nicht der Einzige im See, einen anderen Schwimmer mache ich aus, der am gegenüberliegenden Ufer am Schilf entlang sachwimmt. Da ist, wie ich schnell bemerke, als ich selbst dort ankomme, das Wasser flacher und ein wenig wärmer. Auch, weil die Abendsonne, bevor sie hinter den Bäumen am Westufer verschwindet, noch auf das Wasser scheint.
Sie taucht das Schilf in ein goldenes Licht, das wäre dann fast schon Indian Summer am Teich. Das Schilf, mittlerweile eher braun als grün, leuchtet regelrecht.

Kranzberg Weiher Gänse

Noch einmal prügle ich kurz auf das Wasser ein und wage ein paar Bilder. Mittlerweile geschieht das etwas routinierter, ich weiß, wann ich auslösen muss und in welchem Winkel die Kamera zu halten ist, um Bilder wie dieses zu erzielen:

Kranzberg Weiher Hochspritzendes Wasser

Dann wird es kalt. Ich verlasse den Weiher, trockne mich rasend schnell ab und ziehe mich an, was eher den vielen Stechmücken als den Temperaturen geschuldet ist.
Ein kleiner Rundgang um den Weiher schließt den Besuch ab. Fische sammeln sich unter der Brücke, wohl in der Erwartung, dass es gleich Futter regnet, ich nehme an, die sind mittlerweile bestens konditioniert auf Vibrationen von der Brücke aus. Aber es gibt nichts.

Kranzberg Weiher Fische

Wolken schieben sich vor die Sonne, des will Abend werden.

Zeit wird’s, den Heimweg anzutreten.


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