Klein, flach, warm und ganz viel Gänsekacke – Der Kranzberger Weiher

Klein, flach, warm und ganz viel Gänsekacke auf der Liegewiese, damit ist über den Kranzberger Weiher im Prinzip schon alles gesagt. Nein: Eines noch! Abends fressen Dich die Mücken.

Kranzberger Weiher
Zugegeben – mein subjektiver Eindruck und ganz sicher nicht fair dem kleinen See im nordwestlichen Landkreis Freising, kurz vor Allershausen, bei Kranzberg, da, wo nicht weit entfernt der Weltwald ein lohnenswertes Ausflugsziel bietet.
Der See selbst aber ist meilenweit davon entfernt, ein lohnenswertes Ziel darzustellen.

Kranzberger Weiher
Es sei denn natürlich, man wohnt sowieso schon dort.
Als ich einmal mehr einen Radius um unser Haus werfe und als Kilometer 65 einstelle, um zu checken, ob da nicht doch irgendwo noch ein blauer Fleck auf der Karte ist, ein See oder Weiher, den ich noch nicht kenne, stoße ich auch auf dieses Gewässer.

Kranzberger Weiher

Gehört hatte ich davon noch nie – vielleicht nicht ganz ohne Grund. Da er aber nach der Arbeit in unter 30 Minuten anzufahren ist (was stimmt), wage ich einen Versuch.
Versuch bekanntlich macht klug und ich darf meinem Ranking einen weiteren See hinzufügen.
Es ist zweifelsohne ein kleines Idyll, so fair will ich sein. Wie gesagt: Sehr flach und sehr warm, was ihn für Familien mit kleinen Kindern ideal macht als Planschbecken, fürs Schwimmen aber eher nicht.

Kranzberger Weiher

Kranzberger Weiher
Denn vom westlichen Ufer aus läuft man erst mal. Und läuft, und läuft.
Kranzberger Weiher

Zuvor allerdings auf der Wiese hat man gefühlt ein halbes Dutzend mal in Gänsekacke getreten, was bei Bade- bzw. Schwimmschuhen nicht ganz so schlimm ist, barfuß allerdings weniger erstrebenswert und einen dringend ermahnt, nicht nur hinterher die Schwimmschuhe ordentlich zu reinigen, sondern auch die Sohlen der Straßenschuhen kurz vor dem Parkplatz zu inspizieren.
Verursacher sind rund 50 Kanda- und Graugänse, die sich den Kranzberger Weiher, der sich gelegentlich auch See nennt, zur Heimstatt erkoren haben.
Kranzberger Weiher

Kranzberger Weiher

Wer regelmäßig dieses Blog liest, weiß, dass ich ein Verfechter des Freiwasserschwimmens bin . Ich bin gern in der Natur, im Wohnzimmer der heimischen Tiere und lasse ihnen immer und in jedem Fall den Vortritt. Es ist ihr Lebensraum, in dem wir nur zu Gast sind. Aber wenn es dann doch zu viel wird, dann muss ich mir persönlich Konsequenzen überlegen. In dem Fall aber ganz sicher nicht, in das Horn derer hineinzutröten, die an allen möglichen Gewässern mit ähnlichem Problem fordern, man müsse die Gänse vergrämen, wenn nicht gar ver- bzw. bejagen.
Meine Konsequenz kann nur sein: Dann gehe ich eben dort nicht mehr zum Schwimmen.Kranzberger Weiher
Die Schwimmrunde fällt nicht allzu üppig aus. Der Reiz des Kranzberger Weihers erschöpft sich schnell.
Einen Spaziergang schließe ich an, mache reichlich Fotos – dann dafür ist er wirklich bestens geeignet.

Kranzberger Weiher

Kranzberger Weiher

Tief steht die Sonne im Westen, was mich wieder zu hemmungslosen Spielereien mit Licht und Schatten, Wolken und Wasser, Himmel und Spiegelungen verführt.
Lange dauern diese Spielereien aber nicht, eine andere Spezies verleidet mir den Spaß: Stechmücken. Es müssen Trillionen sein, die nur auf mich gewartet haben. So zumindest kommt es mir vor. Das aber will ich dem See nicht als Defizit anlasten, denn eine Mückenplage scheint es dieses Jahr landauf landab an vielen Gewässern zu geben

Kranzberger Weiher
Also kehre ich zu meiner Tasche zurück, sammle Handtuch, Badehose und -schuhe ein, die ich auf einer Bank am Westufer zurückgelassen habe. Nichts davon ist nur eine Idee trockener als vor dem Spaziergang, wie konnte ich nur so naiv sein, das zu klauben. Noch einmal stakse ich über die Wiese durch die Gänsekacke, das soll’s dann mit dem Kranzberger See gewesen sein. Im Ranging hat er dieses Jahr gute Chancen für die Rote Laterne.

Und was mir auch nicht passt, wo ich schon dabei bin, meinen Unmut in Wörter zu gießen: Bei Betrachtung der Bilder spät fällt mir auf, dass ich nahezu das gleiche Motiv vor und nach dem Schwimmen aufgenommen habe. Das Bild vom Ostufer. Das zweite Foto, dass das Ufer in der Abendsonne zeigt, macht mir das erste Mal schlagartig bewusst. Der Herbst ist unweigerlich und unübersehbar im Anmarsch.
Das will ich auch nicht. Ganz und gar nicht!

Kranzberger Weiher

 

 


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2 Antworten

  1. Asmaa sagt:

    Wirklich sehr lohnenswert. Danke das du immer so viele schöne Berichte und Fotos präsentierst. Ich bin viel zu oft an immer den gleichen Ecken. Muss mich auch mal wieder an unbekannte Orte begeben

    • zwetschgenmann sagt:

      Danke sehr.
      Wie schön, wenn Dich die Beiträge inspirieren, unbekannte Orte in Deiner Gegend zu erkunden.

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