Nachtrag: Wo ich im Sommer auch zum Schwimmen war

Für mich ist die Freiwassersaison 2022 zu Ende – jetzt ist es endgültig zu kalt. Mitte September schlüpfte ich in den Neo, im Oktober unterstützte NeoOnSkin die Wärme im Gummianzug, aber jetzt ist auch das vorbei. Ohnehin dauerte die Saison bis Anfang November, Allerheiligen endeten für mich mit einer Runde im Kronthaler die die Besuche in den heimischen Seen und Weihern. So spät wie nich nie, jetzt überlasse ich die Gewässer den Kaltwasser- und später den Eisschwimmern. 2023 starte ich dann wieder ein.

Ein wenig plansche ich noch im östlichen Mittelmeer an Zyperns Stränden, aber das ist was Anderes.

Zeit, Bilanz zu ziehen, Zeit auch, das Ranking 2022 zum Abschluss zu bringen. Es wird demnächst hier erscheinen. Verteilt auf drei Blogbeiträge liste ich alle 95 Freiwasser auf, die ich mittlerweile ib meinem Umkreis abgeklappert habe.
Nicht immer war von meinen Schwimmtouren hier im Blog zu lesen. Denn auch 2022 lohnte längst nicht jeder Ausflug zu Seen oder Weihern in diesem Jahr einen eigenen Eintrag. Daher habe ich hier zusammengestellt, in welchem Freiwasser ich im Sommer 2022 ebenfalls war – damit das auch im Blog Erwähnung findet.
Wo ich also auch war:

Bibibisee
Albern fand ich den Bibisee, als ich das erste Mal vor einigen Jahren dort war. Viel zu viel Pipifax. Albern ist er immer noch, aber ganz so arg, dass er die rote Laterne mit dem schlechtesten Platz im Ranking weiter führt, ist er dann nicht. Also rücke ich ihn etwas weiter nach oben, schmeiße mich ins kalte Wasser und beäuge kritisch das Wetter. Es schaut nach Regen aus.

Nicht, dass mich das aus dem Wasser holen würde. Aber meine Sachen am Ufer würden nass, und das brauche ich ganz und gar nicht.
Ein wenig irritiert mich, als ich wieder daheim bin, dass der See auf den Fotos viel einladender ausschaut als in Wirklichkeit. Aber der Schein trügt…

Birkensee
Besser früh am Morgen oder später am Nachmittag, besser im Frühjahr oder Herbst, wenn die Wassertemperaturen den Neo zur Pflichtgarderobe machen. Und besser an einem trüben Tag. Dann ist Textilbaden oder Neoschwimmen kein Problem, ansonsten ist am Birkensee FKK angesagt – und zwar ganz offiziell und für alle. Und wer das nicht mag, geht eben außerhalb der Saison dahin oder badet nebenan im Langwieder oder Lußsee.

Da stellt sich die Hüllenfrage gar nicht erst.
Ganz Verwegene spazieren dann trotzdem noch zum Birkensee, zücken das Handy und schießen ein Foto aus der Hüfte. Denn noch mehr als Badegarderobe ist hier das Fotografieren verpönt. Was ich ja verstehen kann.

Chiemsee
Ja, und da war ich natürlich auch – sogar mehrfach, zum ersten Mal in Gollenshausen.
Es werden immer weniger Badestellen, an denen ich noch nicht ins Bayerische Meer gestiegen bin. Demzufolge gibt es auch immer mehr Uferbereiche, an denen ich entlang geschwommen bin. Aber ich muss zugeben: Hier ist trotzdem noch viel, viel Luft nach oben.

Und dann bin ich mal wieder vom Harras bei Prien nach Felden geschwommen. Das ist ein netter Kilometer am Ufer entlang… perfekt im Anschluss an ein ausgiebiges Mittagessen beim Fischer am See und einer Verdauungspause. Wenn die Hummeln im Hintern wieder summen und der Bewegungsdrang größer wird.
Aber ich hätte die Strecke genauso gut auch laufen können…

Denn wie überall fehlte es in diesem Sommer auch im Chiemsee extrem an Wasser.

Feringasee
Es wäre sträflich, hier nicht auch mal anzuhalten, zumal ich mit etwas Goodwill und ohne einen Umweg zu fahren jeden Tag nach der Arbeit am See vorbei komme. Also packe ich die Gelegenheit beim Schopf für einen abendlichen Besuch. Kurz bevor uns das Gewitter heimsucht. Dann wird die Szenerie mystisch, dramatisch, wie jemand das Foto, das ich bei Facebook hochgeladen habe, beschreibt. Aber an dem See ist nichts mystisch und nichts dramatisch, dafür sorgt schon der Grundlärm des nahegelegenen Autobahnrings und der Geräuschpegel zahlreicher Badegäste.

Das heranziehende Gewitter mit heftigen Donnern „fegt“ die Wiese leer noch bevor es zu regnen beginnt. Das Gewitter lässt mein Schwimmvergnügen eher kurz ausfallen, das macht aber nichts. Ich komm ja fast täglich an dem See vorbei. Da wird es 2023 wieder viele Gelegenheiten geben.

Heimstettener See (Fidschi)
Im Juni bin ich direkt nach einem heftigen Gewitter mal wieder im Fidschi gewesen. Fidschi, so nennen die Einheimischen den Heimstettener See liebevoll, warum auch immer.
Wegen des abklingenden Gewitters und der noch etwas unklaren Wetterlage, absolvierte ich zunächst einen kleinen Spaziergang um den See. Ich wollte beobachten, ob es das Wetter nun wieder gut mit uns meint. Und so war es dann auch.

Im Freiwasser im Fidschi

Also ging es ab ins kühle Wasser, derweil die freiwillige Feuerwehr mehrere durch den Sturm abgebrochene große Äste einiger Bäume zu Kleinholz verarbeitete. Schwimmen unter dem Gekreische der Motorsägen. Das hatte ich auch noch nicht. Hier wurde ich übrigens auch mal wieder für die Aktion Bankerl zum Verweilen fündig.

Hollerner See
Es nieselt, es ist kühl, als ich Mitte Juni nach Feierabend am Hollerner See ankomme. Aber das Wasser ist angenehm warm. Zwei Schwimmer sind im Wasser, während ich mich umziehe, kommt heraus. Wir plaudern einen Moment.
Den zweiten sehe ich, als ich selbst meine Runde drehe, auch den See verlassen. Und auch der letzte Stand-Up-Paddler landet irgendwann an. Damit bin ich ganz allein im See (zumindest als Mensch). Das hat was. So ein See – nur für mich.

Im Freiwasser im Hollerner See

Das ist wirklich absolut unglaublich. Vom Freibad kenne ich das Gefühl ja schon, aber von einem See noch nicht.
Es ist so verführerisch, ganz allein im Wasser seine Bahn zu ziehen, Wellen zu machen, die spiegelglatte Oberfläche zu „durchschneiden“. Das lässt sich nur schwer beschreiben. Aber ich bin ja auch nicht hingefahren, um Worte zu finden sondern um zu schwimmen.

Karlsfelder See
Nein, es ist keine Überraschung, wenn man in einem Siedlungsgebiet an einen See mit Naherholungsgebiet fährt, dass es dort voll ist: Im Sommer bei strahlendem Sonnenschein am Wochenende in den Ferien. Und es ist ebensowenig eine Überraschung, wenn man unter der Woche am Spätnachmittag Mitte September dorthin kommt, dass es dort ganz anders zugeht. Vor allem, wenn das Wasser zum Baden mittlerweile zu kühl ist und auch nur noch wenige Schwimmer unterwegs sind.
Viel leerer, sehr entspannt, sehr spätsommerlich. Einfach schön.

Kronthaler Weiher
Dass ich mir am Kronthaler Weiher im Mai einen Angelhaken samt Köder eingezogen habe, ärgert mich noch jetzt. Das kommt eben dabei heraus, wenn direkt an einem sehr beliebten Badeplatz geangelt wird, weil die Angler denken, das Wasser sei zu kalt für Schwimmer. Beim Verlassen des Wassers hing eine Montage aus zwei mächtigen Drillinghaken und einem toten Köderfisch im Oberschenkel des Neoprenanzugs.

'Fliegen' #FotoVorschlag #365Projekt #52Projekt

Das ist nicht nur eklig, das hätte auch böse ausgehen können. Da hat sich die Lust, dort schwimmen zu gehen, schlagartig abgekühlt. Schon die Erinnerung daran, das zu entfernen, hat mir den Weiher enorm verleidet. Denn auf so etwas habe ich absolut gar keinen Bock. Und noch mehr darüber zu schreiben auch nicht.
Der Weiher kann nichts dafür, das weiß ich auch.

Aber geangelt werden sollte an dieser Stelle höchstens im Winter und nicht, wenn der Badeplatz von Schwimmern frequentiert wird.
Weitere Besuche versöhnen mich mit dem Weiher ein wenig, vor allem, wenn er verlockend türkisblau vor mir liegt:

Lerchenauer See
Mit nicht mal 5 Kilometern Entfernung von meinem Arbeitsplatz liegt der Lerchenauer See quasi in direkter Nachbarschaft unserer Firma. Darauf musste ich auch erst mal kommen, das habe ich fast übersehen. Also gleich ums Eck.
Nur ist dieses „Gleich ums Eck“ beim Stoßstange-an-Stoßstange-Feierabendverkehr im Münchner Norden kilometermäßig zwar eine Kurzstrecke, trotzdem geht viel Zeit drauf, es ist wenig vergnüglich, sich Richtung Westen zu quälen.
Sei’s drum. Ich war da.

Und ich habe festgestellt, dass es bisweilen sehr angenehm ist, in einen See zu steigen, bei dessen Besuch man nicht zuvor um Parkplätze kämpfen muss, bei dem man nicht von Urlaubermassen überrannt und überschwommen wird. Weil ganz einfach keine da sind. Es gibt auch keine Ausflügler aus der Stadt. Denn die zieht es zumeist in den Süden in die Bilderbuchlandschaften und nicht an die Seen im Norden im Ghetto“. So bleiben die Einheimischen des etwas herberen Münchner Nordens unter sich, mich einmal ausgenommen.

Der große Notzinger Weiher
Im großem Notzinger war ich öfter, zum Teil nach dem Schwimmen im kleinen Notzinger, das wohl nicht wiederholt werden muss, denn der lohnt kaum den Besuch. Anders der größere, der wirklich schön ist und den ich vor allem im Frühjahr gern ansteuere, weil er sich relativ schnell erwärmt.
Nach einer Runde im kleinen also schnell in die Schuhe, über die Straße gehüpft und ab in einen Weiher, in dem man wirklich schwimmen kann.

Im Freiwasser im großen Notzinger

Regattaparksee
Nicht groß, nicht spektakulär – aber wirklich schön. Und das reicht vollkommen aus für einen feierabendlichen Schwimm Schwamm Schwumm. Wenn das Thermometer 32 °C anzeigt ist jede Art Abkühlung willkommen.

Auch wenn sowohl die Büroräume als auch der Fahrgastraum des Pkw klimatisiert sind, freue ich man auf ein erfrischendes Bad am Abend.
Da kommt mir der Regattaparksee sehr gelegen. Die meisten Familien und Badegäste haben sich zurückgezogen, am Ufer ist es ruhig und erstaunlich wenig Menschen sind im Wasser. Also nicht nur beste Bedingungen sondern auch eine tolle Atmosphäre hinterher auf der Wiese. Ein gelungener Feierabend.

Stoibermühlsee
Für eine Feierabendrunde oder einen kurzen Abstecher ist der Stoibermühlsee ein echt schönes Ziel, mehrfach habe ich mich dort 2022 in Wasser geworfen. Für einen langen Abstecher lohnt sich das auch, denn der daneben liegende Biergarten ist auch sehr gemütlich. Das war der Plan und so wurde er schließlich auch mehrfach umgesetzt.

Wörther Weiher
Der Wörther bzw. Wiflinger Weiher ist quasi ein Homerun auf meinem Homerun. Auf dem Heimweg ist er der „letzte“ Weiher, an dem ich vorbeikomme und den ich spontan noch besuchen kann. Oft war ich früher dort, jetzt nicht mehr. Vielleicht war es etwas zu oft, das machte ihn mit der Zeit etwas langweilig. Außerdem ist es am Wörther Weiher bei schönem Wetter mehr als voll, was schwimmen fast unmöglich macht. Daher ist er für mich nur noch abends bei eher dürftigem Wetter interessant.

An solchen Abenden hat man den Weiher zwar nicht ganz für sich (muss auch nicht sein), aber die Bahn ist frei. Und das ist schön.

Zustorfer Weiher
Wenig zu erzählen gäbe es über das Schwimmen dort, aber über die Gänse. Dazu mehr hier. Ansonsten eigentlich gar nichts. Schön war’s trotzdem.


Vielen Dank fürs Lesen.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann freue ich mich, wenn Sie ihn Ihren Freunden weiterempfehlen – z.B. über Facebook, Twitter, in Internetforen, Facebookgruppen o.ä.
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann nutzen Sie bitte das Kommentarfeld.
Gern dürfen Sie meine Artikel auch verlinken.

Wenn Sie mir spontan einen Kaffee spendieren wollen, weil Ihnen dieser Beitrag gut gefallen hat, dann klicken Sie bitte auf den Kaffeebecher. Mehr dazu hier.Wenn Sie mehr Bilder von mir sehen wollen, dann empfehle ich das Fotobuch Im Süden – Bilder eines guten Jahres, das Sie in meinem Web-Shop aber auch in jeder stationären Buchhandlung bestellen können. Ebenfalls dort erhältlich sind die grantigen Geschichten Renate und das Dienstagsarschloch und das Buch von meinen Schwimmerlebnissen in Frei- und Hallenbädern, in Seen, Weihern, Flüssen und im Meer Bahn frei – Runter vom Sofa, rein ins Wasser , Alle Bücher sind auch über die ISBN in der stationären Buchhandlung bestellbar.

Diesen Beitrag weiterempfehlen:

Entdecke mehr von Mal Zwetschgenmann - Mal Wassermann

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen