Zwei kleine Seen als Beifang (Nr. 118 und 119)

Es ist nicht fair, die beiden kleinen Seen, die ich auf dem Rückweg vom Eibsee besuche und darin schwimme, als Beifang zu bezeichnen. Und doch trifft es das im Wesentlichen. Der Eibsee war der big fish, einer der big five für diesen Sommer, direkt danach noch zwei „kleinere Fische“

Riessersee – kleiner See mit großem Namen
Künstlich ist er, das hätte ich mir ja denken können, denn das sieht man dem Riessersee auch an. Vielleicht etwas mehr als 400 Meter lang und kaum 70 Meter breit, er ist ein im 19. Jahrhundert aufgestauter kleiner See südlich von Garmisch Patenkirchen, der vor allem im Winter eine Open Air Sportarena für allerlei Betätigungen auf dem Eis bildete. Als es noch Winter gab und die Seen gefroren waren.
Als Namensgeber des Eishockeyclubs SC Riessersee ist er weit über die Grenzen Bayerns bekannt, auch wenn der Verein einst glanzvollere Tage hatte und gerade in der dritten Liga herumdümpelt.
Berühmt ist der See auch für die Bobbahn von 1909, die Austragungsort der Olympischen Spiele 1936 war, die aber seit 1966 geschlossen ist und mittlerweile ein historisches Baudenkmal und unter Denkmalschutz steht.
Das Gewitter, das eher spärlich ausfällt bzw. uns nur der Rand davon streift, warte ich ab, in dem ich gut geschützt unter einem Schirm am Kiosk der Badeanstalt einen Snack nehme.
Badeanstalt – welch wunderschönes altmodisches Wort für diese ebenfalls wunderschön altmodische Einrichtung mit Liegewiese, Badesteg und -leiter, Umkleidekabinen Tischen und Bänken.
Stammgäste treffen sich hier, betagte Leutchen, die schwimmen und hernach plaudernd bei Kaffee und Kuchen beisammen sitzen.
Ein paar Familien sind aus Garmisch gekommen. Familien mit Kindern sind für die Kiosk-Betreiber:innen entscheidend. Belegte Semmeln kann man zum Baden mitbringen, das Eis für die Kinder nicht – das kalte Bier für den Papa allerdings auch nur bedingt.
Als sich der spärliche Regen vollends verzieht, ziehe ich mich vor den Umkleidekabinen um, deponiere meine Sachen dort regensicher und steige in den Riessersee.


Wie klug das war, die Sachen nicht einfach auf der Wiese zu lassen, merke ich, als erneut Regen einsetzt. Egal: Ich bin sowieso nass, auch wenn es mir kalt auf den Rücken prasselt. Schlagartig wird es auch ganz schön dunkel – fast schon unwirklich der Blick Richtung Südosten auf den Waxenstein und das Zugspitzmassiv dahinter.

Allzu lange bleibe ich nicht im Riessersee, es gibt wenig zu schwimmen, wenig zu schauen und wenig zu schwärmen. Der See hat eben nur einen großen Namen und diesen einen phantastischen Blick. Das war’s dann aber auch.

In der anderen Richtung fällt der Blick auf das Restaurant am See und die kleine Staumauer.  Nun ja…

So ganz kann die Sonne sich nicht zur Rückkehr durchringen. Ein Cappuchino und dann geht es Richtung Heimat.

Froschhauser See – der kleine Unbekannte im Blauen Land

Kaum aber sitze ich im Auto, klart der Himmel auf. War da nicht noch im Süden des Blauen Landes der Froschhauser See, den ich mir schon im April angesehen hatte? Ich komme ja mehr oder weniger direkt da vorbei.
Zeit für einen kleinen Abstecher habe ich, also los.

Zwei Badeplätze gibt es, der Rest des Ufers ist aus Naturschutzgründen gesperrt. Menschen sind dort nur wenige, der benachbarte Riegsee ist viel attraktiver und der Staffelsee, der auch nicht weit weg ist, erst recht.
Ein Weg führt durch das Schilf und die Teichrosen ins offene Wasser.

Dort schwimme ich auf und ab, das Wetter gibt sich wankelmütig. Regen oder nicht? Wind oder nicht.
Das Wasser ist warm, allerdings hängen meine Handtücher am Badeplatz über einem Zaun, es wäre also nicht so schön, wenn es nun doch regnen würde. Tut es auch nicht.
Die Froschhauser Kirche bietet das einzige etwas spannendere Motiv am Ufer des kleinen Sees, den offenbar fast niemand kennt.

 

Also bleibt die Unterwasserkamera ziemlich unterbeschäftigt, was auch nicht weiter dramatisch ist. Statt schauen und Bilder machen einfach mal was schwimmen – welch kühne Idee.



Dann noch mal auf die Kirche zu, steil abbiegen und raus aus dem Wasser. Und jetzt wird es sogar noch mal sonnig. Der Beifang also hat sich gelohnt. Sowohl, was das Schwimmen betrifft, als auch meine Liste: Mit dem Eibsee habe ich drei weitere: 117,118 und 119.


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