Wintersonne am See (1) – Gegend, nichts als Gegend
Es ist vermessen zu glauben, sie würde wirklich wärmen, aber das Gemüt, das wärmt sie schon: Die Wintersonne. Zwischen den Jahren hatten wir reichlich davon und es tat gut, sie mal wieder zu sehen. Wochenlange novemberartige Trübnis, Nebel und Hochnebel, Inversionswetterlage, bei der die warme Luft über der kaltem, Nebel und Dunst am Boden hält. Da soll einer nicht Sehnsucht nach Sonne entwickeln, une wenn es nur Wintersonne und blauer Himmel ist. Und plötzlich hatten wir ein paar Tage Bilderbuchwinter, sogar gelegentlich mit etwas Schnee.
Schön, wenn Sonne, blauer Himmel und Schnee mal wieder zu sehen sind. Noch schöner, wenn man (also meiner einer) draußen unterwegs ist, in dem Fall bei einem Spaziergang am Chiemsee, den es hier nachzutragen gilt.
Bei Facebook las ich im Profil eines Bekannten während der Weihnachtstage seinen Kommentar zu wunderschönen Bildern vom Rhein bei Eltville: „Hab ich schon mal erwähnt, dass es schön ist da zu leben, wo andere extra zum Urlaub hinkommen müssen? Keine 5 min zu Fuß von der Haustür entfernt. Immer wieder schön.“ Da erlaube ich mir, zu antworten, dass Nämliches auch für Oberbayern gälte, auch wenn der Chiemsee keine 5 Minuten von unserer Haustür entfernt ist. Aber er ist in schnell erreichbarer Nähe, sowie es viele andere bayerische Orte und Seen auch sind, an denen andere Leute ihre Urlaube verbringen.
Das ist ein Privileg. Das ist mir bewusst. Einige meinen, dieses Privileg in seiner Exklusivität verteidigen zu müssen. Was heißt, dass man als Ausflügler:in an manchen bayerischen Seen nicht wirklich willkommen ist, vor allem nicht, wenn man dort in Scharen einfällt. Ein leidiges Thema in öffentlichen Diskussionen, in den klassischen sowie den sozialen Medien. Das habe ich hier schon mehrfach thematisiert.
Ist das Wetter entsprechend ansprechend, strömen sommers wie winters die Menschen aus dem Ballungsgebiet München und aus den größeren Kreisstädten an die Seen und in die Berge, am besten beides gleichzeitig. Hinzu kommen noch die bereits erwähnten Urlauber:innen. Da wird’s dann schon mal voller vor Ort.
Man ist also beim Spaziergang am See nicht allein, auch am Chiemsee nicht, obwohldie Bilder hier anderes vermuten lassen. Lieblingsbänke sind besetzt, Engstellen sind von Menschen „verstopft“, die beisammen stehen, weil sich Bekannte getroffen haben, miteinander plaudern oder deren Hunde sich beschnuppern müssen. Schlangen stehen am Strandbad-Kisok mit Glühweinausschank, Gedränge auf den Parkplätzen. Alle haben den gleichen Wunsch: Raus gehen an diesem klaren, kalten, blauhimmlischen Wintertag. Wer könnte es ihnen/uns verdenken. Niemand hat das Recht, es den anderen abszusprechen.
Egal.
Nichts kann mir an solchen Tagen die Laune verderben, denn wie gesagt: Die Wintersonne wärmt das Gesicht und das Gemüt.
Wenn man schon Gegend hat, dann muss man sie auch nutzen – fasse ich all das zusammen und lade diese Anmerkung zusammen mit diesem goldigen Bild in die sozialen Medien samt WhatsApp.
Krafttanken am Chiemssee. Bei Wintersonne. Wenigstens ein Stündchen lang.
Bevor sie hinter den Bergen verschwindet.
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Herrliche Fotos. Die Sonne der letzten Tage hat unheimlich gut getan. Ich schließe mich dir an….wir haben es schon schön hier.