Simply the best – Der Langbürgner See

Sorry – ich kann es nicht anders sagen, der Langbürgner See ist und bleibt der Beste. Simply the best.

Dabei ist es nicht so, dass ich nicht unentwegt andere, und darunter auch viele neue Seen in und um München probiere. Und es ist nicht so, dass ich den See vollkommen verkläre. Jedes Jahr aufs Neue fahre ich hin, um mich davon zu überzeugen. Und natürlich, um eine ausgiebige Runde zu schwimmen. Mal vom Norden, mal vom Süden, mal alleine, oft auch mit Herbert. Der nämlich ist auch ganz begeistert vom See und mahnt mich jedes Mal an, ihm nur ja Bescheid zu geben, wenn ich dahin fahre. Er freue sich schon, dort wieder zu schwimmen. Längst sind auch er und der alte Bekannte.

Langbürgner See im Norden

Der Hochsommer liegt in den letzten Zügen, Zeit wird’s langsam, wenn wir dort eine größere Runde ohne Neo schwimmen wollen.

„Am 15. Augst hat es einmal so kräftig gewittert, und nachher auch noch gehagelt. Da ist der See so abgekühlt, danach war nichts mehr mit schwimmen,“ erzählt uns eine ältere Frau am Einstieg am Nordende des Sees. „Das ist jetzt 48 Jahre her!“
Das muss also 1972 gewesen sein, im Jahr der Sommerolympiade in München, an die ich mich nur mit Affenhitze erinnere. Aber ich frage die Frau nicht, wieso sie das noch so genau weiß. Das tritt nur Geschichten von früher los, die anzuhören zwar spannend sind, aber besser nach dem Schwimmen. Nicht vorher.

Denn auch heute schieben sich immer wieder Wolken über den Himmel, es ist lang nicht mehr so warm wie am Vortrag, der Wetterbericht hat von einzelnen Gewittern geredet.
Will ich nicht – mag ich nicht – brauch ich nicht.
Besser schnell starten. Wer weiß, wie’s Wetter wird…
„Einen guten Schwimm,“ wünscht uns die Frau und wir ihr. Dann geht es auf bekannter Strecke nach Süden.
Der See ist ganz der Alte, selbst die Seerosen wachsen wie jedes Jahr an den gleichen Stellen. Warum auch sollten sie nicht?

Seerose im Langbürgner See

Angenehm warm ist das Wasser, immer wieder durchzogen von ein paar kühleren Stellen, aber so lange uns die Sonne ins Genick scheint, ist alles gut, und wenn es zu sehr brutzelt, geht es eben kurz mal auf Tauchstation, was allerdings mit umgeschnallter Boje kein allzu leichtes Unterfangen ist.

Unterwasser Selfie

Relativ klar ist das Wasser an diesem Sommertag und es steht einigermaßen hoch. Der sintflutenartige Starkregen vor zehn Tagen haben den bayerischen Seen gut getan, und nicht nur den Seen. Den Kellern, Straßen und diversen Autobahnen hingegen weniger, was aber eine andere Geschichte ist. Der Regen dürfte auch Einfluss auf die Wassertemperaturen gehabt haben, sonst wäre es vermutlich noch um einiges wärmer.

Um Anglern in Ruderbooten auszuweichen, halten wir uns dieses Mal links nah am Ufer. Nicht zu nah, denn manch umgefallener Baum liegt im See.

Auch unter Wasser das vertraute Bild. Zwischen den Ästen krautelt es mächtig…

Äste Wasser im Langbürgner See

Pause, Fotos. Jeder Tritt in den weichen Untergrund löst hunderte von Blasen aus, die nach oben steigen. Es blubbert eben gewaltig. Nicht jeder mag sowas, aber wen es stört, der darf sich halt nicht am Ufer hinstellen. So einfach ist das.

Blasen steigen auf

Alles ist so wunderbar vertraut im See. Nachdem wir die Insel erreicht haben, entscheiden wir, sie von links kommend zu umschwimmen und dann zurückzukehren. So haben wir es 2018 auch gemacht wenn auch die Insel gegen den Uhrzeigersinn umrundet. Ein wenig Abwechslung ist immer schön.

„Perfekt,“ ruft Herbert mir zu. Und „wunderschön!“ Es braucht keine Superlative, um den Genuss zu beschreiben, den das Schwimmen in diesem See bereitet.

Simply the best.

Schwimmer im Langbürgner See

Die Insel ist ein guter Wendepunkt, wenn man den See nicht in seiner vollen Länge bis zur Südspitze durchschwimmen will. Schließlich muss man – welch Weisheit – all das, was man an Strecke auf dem Hinweg gemacht hat, auch wieder zurückschwimmen.

Ein Traum. Der Langbürgner See

Aber das muss ja nicht heute sein.

Ob wir wieder hinfahren?
Wie können Sie fragen?
Natürlich.

Der Langbürgener ist schließlich simply the best.

Herbert und ich im See

Anschließend auf dem Heimweg fahren wir noch am Rinser See vorbei. Nicht, um noch eine weitere Runde zu schwimmen. Sondern weil es dort am Kiosk das weltbeste Eis gibt. Da lohnt ein kleiner Umweg. Simply the best gilt auch hier.


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2 Antworten

  1. Bernhard sagt:

    Das Unterwasserfoto mit den Blasen finde ich genial

    LG bernhard

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