Welcome to the Star… dem Langbürgner See (Challenge 2018/5)
Er ist der Star – der Langbürgner See. Zumindest hat er 2015 in meinem Ranking unangefochten den ersten Platz belegt. Und 2017 auch wieder.
Er hat die Messlatte hoch gelegt – so hoch, dass ich bisher keinen See im Einzugsgebiet von München gefunden habe, in dem ich genauso gerne schwimme.
Die Spitzenreiterposition schreit allerdings danach, jedes Jahr wieder neu überprüft zu werden. Also fahren Herbert und ich zum Langbürgner See, im Mai 2015 haben wir unseren ersten gemeinsamen Freiwasser-Ausflug dorthin gemacht -und uns beinah den Arsch abgefroren. Heute soll er einen besseren Eindruck von meinem derzeitigen Favoriten gewinnen.
Der Wetterbericht ist eher durchwachsen, die Luft kälter als die Wassertemperatur, wir entscheiden uns, im Neo zu schwimmen – noch dazu, da Herberts Orca brandneu ist und endlich in seinem natürlichen Lebensraum ausprobiert werden soll.
Einmal mehr geht es von der nicht offiziellen aber doch geduldeten Einstiegsstelle am Nordende des Sees los.
Wir schwimmen Richtung Süden bis zur Insel, umrunden diese und kehren auf der anderen Seite des Ufers zum Ausgangpunkt zurück. Gut drei Kilometer sind das, die wir mit vielen Pausen verbringen.
Einmal mehr beweist der See seine Schönheit, das Wasser ist warm, weich, erstaunlich klar. Statt Kilometer abzuspulen steht heute Genussschwimmen im Vordergrund: Den See spüren, ihn sehen (das geht nur bei vielen Pausen), sich vom Wasser und vom Neo tragen lassen. Den See genießen.
Und er ist noch immer ein Star – und was für einer.
Ich nutze den Tag, um die neue Unterwasserkamera ausführlich zu testen. Welche programmierten Modi gibt es, wie wirkt sich das auf die Bilder aus?
Wie sehen die Fotos aus, wenn die Hälfte des Objektivs oberhalb und die andere unterhalb des Wasserspiegels ist?
Wie schnell kann man in Folge fotografieren?
Bleiben Tropfen auf dem Objektiv, die das Bild zerstören?
Wie immer besticht der See durch seine Menschenleere – ein paar wenige Schwimmer an der Einstiegsstelle, man begrüßt sich, verabschiedet sich, geht seiner Wege. Leben und leben lassen – hier funktioniert das. Auf dem See selbst sind ein paar Ruderboote mit Anglern, zu denen wir Abstand halten. Ansonsten ist das niemand. Einfach niemand. Aus den Wäldern schallt Vogelzwitschern herüber, hin und wieder klatscht ein Fisch, der gesprungen ist, zurück ins Wasser.
Wollte ich jemand erklären, wie wunderbar allein sein sein kann und einfach gar nichts mit Einsamkeit zu tun hat, ich würde ihn hierhin zum Schwimmen mitnehmen.
Zwischendurch ziehen dunkle Wolken auf, ein paar Tröpflein fallen vom Himmel, dann reißt er wieder auf. In der Mittagszeit fällt eine bleierne Schwüle über den See und den Chiemgau, erst am Nachmittag kommen die ersten angekündigten Regenschauer. Aber da sind wir längst wieder daheim.
Aber wir kommen wieder – das ist sicher.
Noch zu erledigen:
Fünf neue Seen: noch 2 / noch 1
Fünf Wiederentdeckungen: noch 4 / noch 3 / noch 2 / noch 1
Und außerdem: Jahressoll 480 km / ein fremdes Freibad / Ranking aktualisieren / Chiemsee – ein neuer Uferabschnitt / Badehosen ausmisten / Chiemsee-Querung / Vollmond-Schwimmen / Goldene Stunde / 100km im Freiwasser
Erledigt:
Fünf neue Seen: Tüttensee, Pullinger Weiher, Haager Badesee,
Fünf Wiederentdeckungen: Pelhamer See,
Und außerdem: Ein 5.000er, ein fremdes Hallenbad, Langbürgner See,