Freiburg – Ein Abstecher, ein Bilderbogen
„I’ve been to Hollywood, I′ve been to Freiburg“ singen die beiden jungen Kanadier und dass sie auf der Suche nach einem Herz aus Gold sind.
Den Text haben sie leicht variiert, als sie eine Hommage an Neil Young hinter dem Freiburger Münster intonieren. Ihnen gegenüber auf einer kleinen Mauer sitzen Zuhörerinnen und Zuhörer. Sie wippen mit den Füßen, lauschen Gecovertem und Eigenem.
Die Sonne steht hoch über der Stadt, erwärmt das Gemüt aber überhitzt noch nichts – der Frühsommer hat Einzug gehalten im Breisgau, also auch in Freiburg.
Vom Münsterplatz weht gelegentlich ein Hauch Bratwurstaroma herüber, Einheimische und Touristen flanieren über den Markt, bleiben hier und da stehen, prüfen, kaufen, schlemmen, packen die Ware in ihre Taschen.
Ein paar hundert Meter wird fließbandartig geheiratet, immer andere Leute stellen Klapptische auf und schenken Sekt, den sie in Kühltaschen mitgebracht haben, ein. Feuerwehrleute stehen Spalier, dann Tennisspielerinnen.
Es ist Ende Mai – buchstäblich macht das Wetter endlich das, was es soll, den Mai in einen Wonnemonat verwandeln.
Ein Stadtrundgang samt Abstecher auf den Schlossberg und ein Besuch des Museums für Neue Kunst inklusive Café bringen uns die entzückende Altstadt näher. Und immer öfter denke ich auch daran, meine Kamera nicht immer nur auf Fassaden, Fenster, Türen, Bänke, Skulpturen zu richten, vor lauter Suche nach Details den Überblick auszulassen, vor lauter Diskretion immer um Menschen herumzufotografieren. Aber sie sind es, die eine Stadt erst lebendig machen.
Street Fotography und Panoramafreiheit erlauben mir einen dezenten, bisweilen diskreten Blick auch auf die Menschen. Nur bei der Skulptur Der Kuss von Auguste Rodin, von der ein früher Bronzeabguss im Museum steht und sich dort den Raum mit Wilhelm Lehmbrucks Der emporsteigende Jüngling teilt, ist es um Distanz und Diskretion beim Fotografieren geschehen. Da wird hemmungslos völlig ungeniert draufgehalten.
Wie bei den Brüdern aus Vancouver, die die Passanten musikalisch unterhalten.
Wer sich dermaßen exponiert, dass er zur Gitarre und sein Bruder zum Kontrabass greift um aufzuspielen, der rechnet ohnehin damit, dass er fotografiert wird.
Und genau das habe ich getan.
Die nachfolgende Galerie zeigt Impressionen aus Freiburg: Münster, Markt, Musik, Menschen.
Vielen Dank fürs Lesen.
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