Hallo ChatGPT! Erzähl mir einen klugen Witz

„Warum sollte man Mathematiklehrern keine Apfelsinen geben?
Weil sie sonst Formeln damit aufstellen!“

Das ist ein Witz – und ich gebe zu, ich verstehe ihn nicht. Das liegt vielleicht an mir, vielleicht aber auch an der Maschine, die ich um einen klugen Witz gebeten hatte. Vielleicht ist die KI zu klug und ich bin es nicht. Vielleicht aber auch nicht.
So viele Eventualitäten.

„Hallo ChatGPT – erzähl mir einen flachen Witz“.
Damit fing es an. Wieder einmal teste ich die künstliche Intelligenz auf ihre Fähigkeiten und natürlich auch auf einen gewissen Nutzwert, den die Maschine für mich bringen soll. Auf  Die Witze waren nicht flach, nicht blöd, nicht lustig. Sondern altbacken. Dann bat ich um einen klugen Witz. Die enttäuschende Antwort des Bots lesen Sie oben.

„Es tut mir leid, wenn der Witz nicht lustig war. Humor ist bekanntlich sehr subjektiv und was für den einen lustig ist, kann für den anderen nicht lustig sein. Wenn du möchtest, kann ich gerne noch einen anderen Witz erzählen, vielleicht gefällt er dir besser.“

Und damit kommen wir zur Fortsetzung meiner Anfänger-Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz. Seit OpenAI jedem erlaubt, im ChatGBT zu kommunizieren, also mit künstlicher Intelligenz, wird das Thema für jedermann plötzlich viel greifbarer. Jeder kann es ausprobieren und einfach drauf los plaudern. Oder eben den Bot als Suchmaschine oder Textgenerator verwenden, was ich auch probiert habe. Klar. Warum auch nicht?
Vorweg: Die Ergebnisse als Suchmaschine sind teilweise grottenschlecht und in nahezu allen Fällen falsch. Seen und Wälder werden falsch lokalisiert angeblich gibt es einen Tretbootverleih an einem Weiher, der kaum größer ist als ein Badehandtuch, erbetene Wassertemperaturen gar nicht erst gesucht, Personen nicht gefunden oder einfach mit anderen verwechselt. Buchinhalte stimmen hinten und vorne nicht, Werke falschen Autoren zugeordnet – und so weiter und so weiter.
Spontan muss ich an Barack Obama denken, der laut Tagesschau.de bei seinem Besuch in Berlin mal wieder eine Binsenweisheit zum Besten gab: „Manche jungen Leute glauben, alles, was sie auf Tiktok sehen, ist wahr. Wer auch immer das von Euch auch denkt: Ist es nicht.“ Das dürfte für ALLE anderen Plattformen nicht anders sein.

Wer sich über ChatGPT also über irgendetwas informieren will, ist schnell verraten und verkauft. Da helfen die klassischen Suchmaschinen viel weiter, Quellen zu finden und sich zu informieren. Was aber voraussetzt, sich ernsthaft informieren zu wollen und nicht nur Versatzstücke zusammenzusuchen.
Und wer sich von ChatGPT Texte für was auch immer erstellen lässt, kann ganz schnell der Gelackmeierte sein. Lehrer, die Angst haben, dass die Referate der Schüler in Zukunft alle von einer Maschine geschrieben werden, können sich (noch) entspannen.  Aber wie lange noch?Ein Witz von der KI

Überraschung

Ich bin erstaunt, wie tiefgehend Informationen dann doch sein können, die ChatGBT in kurzer Zeit liefert, wenn man nur die richtigen Fragen klug stellt und dann gezielt weiter fragt. Das teste ich mit den zufällig ausgewählten Personen Rosalind Franklin, Wolfgang Beltracchi und Albert Leo Schlageter, die mir unlängst in diversen Podcasts begegneten. Das Wissen um sie ist für mich demzufolge gerade aktuell abrufbar, ich kann auf Anhieb beurteilen, ob der Bot mir Stuss erzählt oder nicht.
Da wird dann ein KI gesteuerter Chat plötzlich enorm spannend, auch zur Recherche. Da ich keine ellenlangen Artikel mehr lesen und dort nach den gewünschten Informationen suchen muss, komme ich rasant zum Ziel, mir entgeht eben aber auch alles an weiterführenden Informationen, an Querverlinkungen etc. Genau das birgt die Gefahr, Detailwissen zu haben, das aber überhaupt nicht mehr einordnen zu können.
Ich teste ChatGPT, lasse mir Inhalte einer Trauerkarte vorformulieren, eine Trauer- und eine Hochzeitsrede, frage nach Musterschreiben als Antwort für ungebeten zugesendete Werbung und manches mehr. Da kommt einiges durchaus Brauchbares zusammen. Rohtexte nur, die es zu befüllen gibt, aber mit doch bemerkenswerter Struktur und einigen charmanten Formulierungen.

Aber gute Witze, die kennt er nicht.

Letzte Runde für dieses Mal. Was weiß die Maschine über mich und über mein Blog?

Zugegeben – es gehört eine Prise Eitelkeit dazu, den Bot zu fragen, was er über mich weiß.
Enttäuschend, oder gerade eben nicht, weiß er fast gar nichts. Anders als Google. Vielleicht ist es wohltuend. Vielleicht auch nicht. Denn der Bot schmückt mich mit fremden Federn, ordnet mir Bücher zu, die ich gar nicht geschrieben habe:

„Es gibt einen Fotografen namens Lutz Prauser, der in Deutschland lebt und arbeitet. Er hat sich auf die Fotografie von Architektur, Landschaften und Städten spezialisiert und seine Bilder wurden in verschiedenen nationalen und internationalen Publikationen veröffentlicht. Er hat auch mehrere Ausstellungen seiner Arbeit organisiert und durchgeführt.
Lutz Prauser hat auch Bücher veröffentlicht, die seine Fotografiearbeit enthalten, darunter „Rheinromantik – Eine Flussreise in Bildern“ und „Rheinburgenweg – Unterwegs auf dem schönsten Wanderweg am Rhein“. In diesen Büchern sind seine Fotografien von Landschaften und Sehenswürdigkeiten entlang des Rheins zu sehen.
Es ist jedoch möglich, dass es auch andere Personen mit dem Namen Lutz Prauser gibt, die in der Fotografie tätig sind, aber ich konnte keine weiteren Informationen darüber finden.“

Was für ein Unfug. Was ein Witz. Nichts davon stimmt. Gar nichts. Nicht mal die erwähnten Bücher gibt es – und schon gar nicht von mir.

Letzter Versuch. Was weiß der Bot über mein Blog. Ich frage ihn.

„Es gibt einen Blog mit dem Titel „Der Zwetschgenmann“ von Lutz Prauser, auf dem er über seine Erfahrungen als Hobbygärtner und insbesondere über den Anbau von Zwetschgen schreibt. In diesem Blog teilt er sein Wissen über die Pflege von Zwetschgenbäumen, die Ernte von Zwetschgen und die Verarbeitung der Früchte zu Marmelade, Kompott und anderen Leckereien.
Lutz Prauser scheint ein leidenschaftlicher Gärtner zu sein und teilt gerne sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen Menschen. Der Blog enthält viele nützliche Tipps und Ratschläge für angehende Gärtner und Zwetschgenliebhaber. Wenn Sie also ein Interesse an der Kultivierung von Obstbäumen haben oder einfach nur mehr über Zwetschgen erfahren möchten, könnte dieser Blog für Sie von Interesse sein.“

Das alles wusste ich bisher gar nicht. Schon gar nicht über dieses Blog hier.
Und damit bin ich raus fürs Erste. Menschliche Intelligenz ist mir dann doch lieber. Zumindest meine eigene.


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1 Antwort

  1. Hahaha – ich werde gar nicht erst testen, ob die KI etwas über mich weiß. Ich bevorzuge auch menschliche Intelligenz, so vorhanden 🙂

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