Bankerl zum Verweilen – Alle Bilder des Jahres 2023

Hinein und wieder heraus aus der Bankerlkrise – so könnte man das Jahr 2023 und meine Beteiligung in der FB Gruppe Bankerl zum Verweilen gut zusammenfassen. Es geht dort, davon erzählte ich bereits, darum, Fotos von gemütlichen Bänken überall in der Welt in die Gruppe hochzuladen. Mit Feuereifer habe ich 2022 damit begonnen und das Ganze 2023 fortgesetzt. Und damit sauste ich direkt in eine kleine „Krise“.
Dabei fing alles so gut an mit vielen Bildern von Sitzmöbeln im öffentlichen Raum, Fotos, die zum Teil noch aus dem Jahr 2022 stammten.

Als ich im Frühjahr 2023 bei Twitter las, dass diese Bänke immer weniger werden, wohl auch, um Obdachlose abzuhalten, dort zu übernachten, wollte ich zunächst widersprechen: „Man sieht doch überall Bänke doch auf Schritt und Tritt!“
Aber hier haben wir es offenbar auch mit einem Stadt-Land-Gefälle zu tun. Die Zahl der Obdachlosen, die auf Bänken übernachten könnten, scheinen im ländlichen Raum geringer zu sein. Und wenn, dann übernachten sie wohl nicht auf Bänken ab von den Ortschaften an Wanderwegen, Weihern, Seen u.ä, also genau da, wo ich überwiegend die Bänke fotografiert habe. In den Städten hingegen achte ich nicht allzu sehr auf Bänke.

Am Notzinger Weiher:

Bankerl zum vierten

Am Egglburger See:

Bankerl zum vierten

In der Mühldorfer Hart:

Bankerl zum vierten

Am Deininger Weiher:
Keine Bank, nur ein Stuhl. Trotzdem!

Bankerl zum vierten

Am Feringasee:

Bankerl zum vierten

Auf Zypern an der Akamas Schlucht:

Auf Zypern am Aphrodite Trail:

Im Winter im Wald bei uns:

Unterm Baum am Dorfrand:

Am Chiemsee:

Weiter ging es im Frühjahr 2023. Raus gehen an die frische Luft, das warme Wetter genießen und auf dem Weg Bankerl fotografieren. Den Anfang machte dabei ein Bankerl bei uns am Dorfrand, direkt am Weiher. Fast wundert mich, dass ich das nicht schon längst mal gezeigt habe, steht es doch genau dort, wo ich zweimal in der Woche die Eimer am Krötenzaun kontrolliert habe und die possierlichen Tiere sicher über die Straße brachte.

Und dann gingt es Schlag auf Schlag. Teils mehrere unmittelbar hintereinander.

In Burgrain:

In Pemmering:

Dann mal wieder am Chiemsee:

Und nochmal im Mühldorfer Hart nahe der KZ Gedenkstätte, was ich auf dem Foto ganz bewusst mit einem Gedenkstein herausgestellt habe. Aber Null Reaktion. Schade.

In Marienbad:

In Cheb:

In der Nickelheimer Filze:

Und wieder fällt mir auf, dass ich Bänke so fotografiere, wie es die meisten tun: Unbesetzt, also leer. Das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen bin ich nur sehr bedingt daran interessiert, (fremde) Leute irgendwo bildbestimmend zu fotografieren, zum anderen finde ich, dass Bänke nur dann wirklich zum Verweilen einladen, wenn sie nicht schon von jemandem in Beschlag genommen wurden.
Setze ich mich auf eine freie Bank? Ja gerne. Auf eine, auf der schon wer sitzt? Nein. Vielleicht bin ich da etwas eigen, aber dann ist das eben so.

In Ingolstadt:

Am Wesslinger See:

Und dann ist da noch dieses Bankerl, dort wo Feld und Wald hinterm Haus zusammentreffen . Oft habe ich es fotografiert, manches Mal drauf gesessen. Es ist das unserem Häuschen am nächsten gelegene Bankerl im öffentlichen Raum. 278 Meter von Haustür zu Bank.

Sommerzeit war „Draußen-Zeit“, es war auch die Zeit, in der ich viele Seen meiner Region abgeklappert habe, dort schwimmen war und die Bankerl an deren Ufer noch öfter fotografiert wurden als ohnehin schon. Ich habe den Eindruck, dass gerade diese Bilder besonders viel Zuspruch erfahren, möglichst einsame Flecken mit einer Bank inmitten der Natur, also mit viel Wald oder Wasser, Weitblick übers Meer oder auf die Berge. Trotzdem: Mit dem Post „München ist bunt. München zeigt Flagge. Bankerl am St.-Jakobs-Platz. Volle Solidarität, nicht nur zum PrideMonth“ eröffnete ich im Juni meine Bilder-Sommerrunde und wartete mit dem Foto auch in anderen FB-Gruppen auf, nicht nur bei den Bankerln, ich fand, dass es zum Beispiel auch in Münchner Buidl Gruppe gehörte.

Als ich zum Schwimmen unterwegs war, habe ich mich ich routiniert nach dem Schwimmen oder vom Wasser aus nach Bänken umgeschaut und sie eifrig fotografiert. So entstanden diese Bilder:

Am Wössner See:

Am Hofstätter See:

Die eher ungewöhnliche Perspektive vom Hofstätter See verdanke ich natürlich der Olympus, die ich mit ins Wasser nehmen kann. Diese Froschperspektive wird von anderen Gruppenmitgliedern bemerkt, bestaunt und belobigend kommentiert Das freut mich.

Am Bayersoier See:

Am Höglwörther See:

Am Slyvensteinspeicher:

Am Gries-See:

Am Waldschwaigsee:

Am Friedlsee:

Am Anglberger Weiher:

Schwimmen war ich noch viel öfter, nicht immer galt dabei meine Aufmerksamkeit den Sitzmöbeln am Ufer, letztlich wiederholt sich das Sujet ja doch.

Und Sommerzeit war Reisezeit. Keine Überraschung: Auch in Bosnien-Herzegowina gibt es jede Menge Bänke. In Banja Luka, Jajce, Sarajevo, Tjentište und Trebinje habe ich während unserer Rundreise welche fotografiert und direkt von unterwegs aus in die FB Gruppe gestreut. Mehr Bankerl-Bilder wollte ich aus dem Urlaub dann aber doch nicht einstellen, so bleiben einige Fotos am Ende unveröffentlicht im Archiv.

In Banja Luka:

In Jajce:

In Sarajevo:

In Tjentište:

In Trebinje:

Und dann war sie da, die Bankerlkrise.
Für mich plätscherte plötzlich das Thema nur noch so dahin – es hatte für mich an Spannung und Schwung verloren. Also entschied ich, mal eine Weile nicht geradezu reflexartig jede Bank an einem schönen Ort ins Visier zu nehmen, an der ich vorbeikomme. Vielleicht ging der Reiz und damit die Motivation auch etwas verloren, weil die Reaktionen auf die Bilder spärlicher wurden. Die Gruppe ist gewachsen, Bankerl über Bankerl fluten meine Timeline. Da ähnelt manch Foto einem halben Dutzend anderer schon sehr. Meine Fotos bilden da keine Ausnahme.
Es fällt schwer, etwas Besonderes zu zeigen, im Gegenteil: Es fängt sogar an, beliebig zu werden, zumal sich die Bilder doch irgendwie alle gleichen. Am Ende ist eben eine Bank eben auch nur eine Bank und zeichnet sich weniger durch sich selbst als durch das Drum Herum aus.
Rar machen, das war der Weg aus der Krise. Einfach mal die Gruppe eine Weile auf Snooze stellen und selbst nicht einfach jede Bank als Fotomotiv ansehen. Neustart dann mit deutlich weniger Bildern und erst im September mit einem Bankerl an der Sempt:

Am Spitzingsee im Anfang November:

Am Walchensee im November:

Noch nie habe ich mit einem Foto mehr Reaktionen auf FB hervorgerufen als mit diesem. In der Gruppe Traumhaftes Bayern räumte es hunderte von Herzen und gehobenen Daumen ab. Na bitte, dann hat dich das ja gelohnt.

Dahoam im Kiesland:

Bei Wintereinbruch das Schneebankerl im Wald:

Und schließlich bei Sch…wetter am Feldmochinger See:

Soweit die Bankerl des Jahres 2023. Ich bin gespannt, wie regelmäßig ich mich 2024 dem Thema widmen werde. Weiter geht es  mit allen #Fensterfreitag-Fotos des Jahres 2023.


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