Freitagsgedanken – Schwimmbadgedanken
Als ich am frühen Morgen die lokale Tageszeitung aus der Rolle ziehe, habe ich einen spontanen Freitagsgedanken. Die Zeitung könnte ich doch eigentlich mitnehmen ins Schwimmbad. Statt Podcasts auf dem Ohr am Beckenrand mal wieder richtig was in der Hand halten und lesen.
Zuvor ordentlich Bahnen ziehen und dann eine Liege in Beschlag nehmen und gemütlich die Zeitung lesen. Genug Zeit dafür habe ich ja. Vielleicht noch ein Tellergericht beim Imbiss im Schwimmbad…
Das mit dem Tellergericht wird nichts, das weiß ich bereits, denn der Imbiss hat bis auf Weiteres aus Krankheitsgründen geschlossen. Masken runter, Inzidenz rauf. Darauf läuft es wohl hinaus.
Aber das andere, das klappt. Erst die Kilometer, dann die Zeitung.
Es läuft richtig gut, anders als am Vortag. Kein Kampf gegen den inneren Schweinehund, kein Gerangel, kein Gedrängel. Die Bahnen schwimmen sich wie von selbst. Unermüdlich, rein mechanisch – was nebenbei bemerkt zwei fulminante viersilbge Mantras sind, wenn man im Viererzug schwimmt.
Un-er-müd-lich
Rein me-chan-isch
Un-er-müd-lich
Rein me-chan-isch
Un-er-müd-lich
Rein me-chan-isch
Der Kopf wird frei für allerlei Ideen. Das ist das Beste daran.
Vorher aber gab es noch ein paar weitere Freitagsgedanken, die ich hier beichten muss: Wenn ich die Zeitung unter den Arm klemme, wird sie vom Regen nass. Wenig ist ekliger als nasses, wabbeliges Zeitungspapier.
Wenn ich sie in die Schwimmtasche stopfe, ist sie zwar vom Regen geschützt, aber sie wird auf dem Rückweg ebenfalls nass, zumindest feucht. Das bleibt nicht aus in Gesellschaft der dann nassen Badehose und des benutzten Handtuchs.
Für eine Problemlösung ist schnell gesorgt: Ich stecke die Zeitung einfach in eine alte Plastiktüte, da ist sie vor Feuchtigkeit geschützt.
Manchmal komme ich mir mittlerweile vor wie mein eigener Vater.
Schon, oder?
Denn natürlich nehme ich die gelesene Zeitung mit nach Hause.
In der Schwimmtasche.
In der Plastiktüte.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Wir wollen alle nicht so werden, wie unsere Eltern und ertappen uns eines Tages dann doch dabei!