Die Moosgeister sind in der Stadt

Die Moosgeister in Erding – das ist so ungefähr das Einzige in der Karnevalszeit, mit dem ich etwas anfangen kann, was mich am närrischen Treiben im Fasching interessiert. Und zwar so sehr, dass ich mit der Kamera bewaffnet hinaus auf die Straße gehe. Denn ich bin zugegeben ein kolossaler Faschingsmuffel. Aber wenn die Moosgeister in die Stadt kommen, lohnt es sich, dem Aufmarsch und dem Treiben zumindest eine zeitlang zu folgen.

Was ist passiert?

„Am Faschingsdienstag kehren sich die Dinge um: Das Oberste wird zum Untersten, statt feiner Kleider und Kostüme übernehmen schaurige grüne Gestalten die Innenstadt. Das sind die Moosgeister, die mit viel Lärm und den Perchten nachempfundenen Masken durch die Lange Zeile ziehen. Nachdem sie im November zu Beginn des Faschings erweckt wurden, müssen sie am Faschingsende auch wieder aus der Stadt gebannt werden. Bis zum nächsten Jahr“, informiert die Stadt Erding auf ihrer Webseite.

Und genau so passiert es. Die Masken der in Fellgewändern gekleideten Moosgeister sind so kunstfertig wie schauerlich, der Spaß ist derb, so manches kleine Kind flüchtet sich schutzsuchend hinter seine Eltern oder will sofort auf den Arm genommen werden. Denn die Moosgeister machen während ihres Zugs durch Erding auch einen Höllenlärm. Es ist nein wildes Treiben in den Straßen und auf dem Schrannenplatz.

Die Größeren aber finden es unglaublich cool, wenn die Moosgeister sich zu ihnen herunterneigen, mit ihnen sprechen oder ihnen die Hand geben.

Und die noch etwas älteren machen das, was fast alle Teenager und viele Erwachsene machen: Selfies.

Viele haben sich zurecht gemacht, die Menschen sind verkleidet, fröhlich und ausgelassen. Ein närrisches Treiben für alt und jung Wie schön, dass das Wetter sich an diesem Faschingsdienstag von seiner besten Seite zeigt. Schon das hebt die Laune ungemein.

Sonne, blauer Himmel und 17° C, das ist so gar nicht das, was dem Wesen Moosgeistern entspricht. Kein Nebel, keine Düsternis, keine Irrlichter, Keine Gefahr. Aber wir sind ja auch nicht im Moos sondern in der Stadt…

„Doch was hat es mit den Moosgeistern auf sich?“

Das fragt und erklärt der Erdinger Anzeiger. „Mythen und Sagen ranken sich in früherer Zeit um das Erdinger Moos, das lange als schauerliche und gefährliche Gegend galt. Zahlreiche Menschen verschwanden in Nebel und Moor und wurden nie mehr wiedergesehen, heißt es in der Sage. Von irrlichternden Flammen und spukenden Geistern erzählten sich die Vorfahren.“ Und weiter heißt es: „Jedoch treiben in heutiger Zeit die Moosgeister das Böse mit Trommelwirbel, Ratschnlärm, Rauch und Nebelschwaden sowie einem dreifachen ‚Bes’n hui‘ aus der Stadt, damit die fruchtbare Jahreszeit wieder einziehen kann – der Frühling.“

Und so sehen die Gestalten aus, die durch Erding ziehen. Einige habe ich fotografiert.

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Na also, plötzlich kann ich dem Fasching doch ein klein wenig abgwinnen.
Freuen wir uns auf den Kehraus…

…und dann den Frühling.


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1 Antwort

  1. Gerhard sagt:

    So gesehen/besehen macht Fasching Sinn :-)
    Kurze/allzukurze Besuchsrunde :-)

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