Danke, liebe Union, danke Markus!

Man muss fair bleiben. Sogar gegenüber der Union. Nicht immer nur meckern. Auch mal Danke sagen. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Sogar gegenüber Politikern. Sie vertreten unser aller Interessen und damit auch ihre eigenen aufs Vortrefflichste. Letztgenannte vielleicht sogar ein wenig mehr. Aber das ist ein anderes Thema.

Daher gilt heute der Dank der Union bzw. den bayerischen Unionspolitikern, also der CSU. Seit Urzeiten sitzt die CSU in der Landesregierung, mal mit, mal ohne Koalitionspartner und leitet unser von Laptop und Lederhosn befülltes Bundesland mit sicherer, manchmal gestrenger Hand durch schwere Zeiten. Also auch durch diese energiekrisegebeutelte.

Mit großer Weitsicht hat die CSU zum Beispiel den landschaftsverschandelnden Windkrafträdern den Kampf angesagt. Die H10 Regel, einst von Landesvater Seehofer (Sie erinnern sich? Der mit der Modelleisenbahn im Keller) ins Leben gerufen, hat erfolgreich verhindert, dass Bayern komplett verspargelt wird, also überall Windräder aufgestellt werden. Die nämlich, da gebe ich der CSU recht, sind kein schöner Anblick für die Leute, die dort wohnen.

Ok, das rebellische, weil rot-grün regierte München, hat mittlerweile zwei so Dinger aufgestellt, damit muss man leben.
Ganze zwei. Das muss man sich mal vorstellen!

Mit ebenso großer Weitsicht hält jetzt die CSU gegen den Atomausstieg und verlangt, die Kraftwerke weitere sieben Jahre am Netz zu lassen.
Wen kümmert es da, dass 2011 der damalige CSU-Umweltminister Markus Söder mit Rücktritt drohte, sollte der Atomausstieg nicht bis 2022 erfolgt sein.
Schnee von gestern?
Nein – von vorgestern. Wen kümmert das noch?

Und wenn nun das für die Union und artverwandte Parteien Undenkbare geschieht und die Stecker gezogen werden, befindet die CSU plötzlich in Erklärungsnot. Denn zum Einen hat sie – damals mit in Regierungsverantwortung – den Atomausstieg selbst (mit)beschlossen, zum anderen hat sie zusammen mit ihren Koalitionsfreunden alles Erdenkliche getan, um alternativen Energieversorgungskonzepten Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wo immer es ging wurde erfolgreich die Abhängigkeit vom Billiggas vorangetrieben. Alles besser eben als Solarplatten oder Windkrafträder.

Kann ja zum Beispiel nicht sein, dass zum Beispiel der Münchner Norden samt Unterföhring und Ismaning tagtäglich auf Windkrafträder starren muss. Das geht doch auch anders. Eine formschöne Skyline in regional typischer Architektur, die sich harmonisch ins bayerische Kultur-Landschaftsbild einschmiegt, liefert da zum Beispiel das Kohlekraftwerk Unterföhring.

Windräder hingegen sind auch kein schöner Anblick für die Touristen, die zu Tausenden jedes Jahr in Bayern einfallen, dort ihre Urlaubskasse plündern lassen und beseelt voller Eindrücke, Ludwig-Souvenirs und Tonnen an Bildern vom Königsee, Hintersee, Ramsau, Neuschwanstein, Herrenchiemsee usw. wieder zurück in ihre angestammten Wohngebiete fahren, die allesamt mit Windrädern übersäht sind.
Wie zum Beispiel sähe das Isartal samt der niederbayerischen Destination Landshut aus, wenn dort solche hässlichen weißen Dinger in die Luft ragen? Wie soll man das den Leuten dort erklären? Wie den Besuchern der Landshuter Hochzeit, die zu Tausenden in dorthin strömen, warum auf einmal alles so hässlich verrädert ist?
Dann doch lieber ein schnuckelig kleines Atomkraftwerk. Erst mit dem weißen Kühlturm kommt der winzig klein wirkende Kirchturm davor so richtig zur Geltung…

Söders Juniorpartner Aiwanger von den Freien Wählern, der für Atomstrom glüht wie ein Brennstab, hat allerdings keinerlei Ideen, wohin später mit dem radioaktiven Müll.
Doch: Eine hat er. Ab mit dem Müll nach Egal wohin – nur nicht nach Bayern!
Danke, Hubert, danke Markus!

Wie schön, dass die hübsche bayerische Kulturlandschaft bisher auch von der Schnapsidee, gigantische Stromtrassen vom Norden quer durch unser schönes Bayern in die Ballungsräume zu errichten, verschont geblieben ist. Muss ja nicht sein. Will ja keiner.
Weil Stromtrassen hier einfach nicht her gehören. Wer allerdings nördlich oder nordöstlich von München reibt sich verdutzt die Augen. Stromtrassen stehen einfach überall. Und mitnichten unter der Erde:

Danke Union

Wie klug und vorausschauend auch, dass der Ministerpräsident dem Fracking in Bayern zwar eine Absage erteilt hat, aber Fracking in Niedersachsen für eine coole Idee hältl. Und wie weise, dass die Gasspeicher, die Bayern versorgen, bei Salzburg auf österreichischem Boden stehen. Da stören sie nicht, blöd allerdings, wenn der Nachbar plötzlich Ansprüche anmeldet.

Wie gut, dass wir so charmante Kohlekraftwerke haben…

Danke Union

und Biomasseheizkraftwerke. Das korrespondiert auch so schön mit den monokulturellen Maisfeldern ringsum, alle Felder mit Mais – das ist ja ökologisch auch wunderbar weitsichtig…

Danke Union

Unsere Landesregierung weiß , was sie tut.

Gut, dass wir sie haben.

Und wehe, Sie sagen jetzt etwas Anderes!

Ironie aus.


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1 Antwort

  1. Heiko sagt:

    Mmmhhhh, recht erinnert ist das ganze Ding doch ein Freistaat. Outsourcen und an die Österreicher verscherbeln. Mancher Preis tät sich freuen und ich als niederer Sachse hätte den Strom für mich 🫣.

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