Bayern hat die Berge schön

Damian, von dem ich nicht weiß, ob er wirklich so heißt oder sich nur so nennt, ist ein leidenschaftlicher Gewitterjäger. Zumindest twittert er unter diesem Pseudonym regelmäßig Gewitter-, Wetter- und Sonnenuntergangfotos, oder einen Blick in die Berge. Mit ihm teile ich neumodisch ausgedrückt die Hood, was natürlich Unfug ist, denn wir wohnen sehr wahrscheinlich nicht im gleichen Kiez, nicht mal überhaupt in irgendeinem Viertel sondern auf dem Land. Der Großteil seiner Bilder ist östlich von München in den angrenzenden Landkreisen entstanden. Irgendwo rings um den Speichersee, Neufinsing oder sogar im Nachbardorf. Daher meine Annahme, dass er mehr oder weniger gleich ums Eck lebt. Nicht direkt dort, wo Bayern die Berge schön hat, aber da, wo man das sehr gut sehen kann:

Alpenpanorama - die Berge bei Föhn

Warum ich auf Damian zu sprechen komme? Heute hat er mich aus der Lethargie des Sonntagnachmittags gelockt. Ein Tweet überschrieben mit Was für ein Licht und dazu ein paar Fotos von den Bergen reißen mich vom Sessel hoch. Wow. Das will ich auch sehen.

Ich lasse mich gern auf Twitter, Facebook oder in diversen Blogs inspirieren. Also schnappe ich die Kamera, schlüpfe in die Schuhe und sitze fünf Minuten später hinterm Lenkrad. Ab nach Isen, dann weiter hinauf nach Schnaupping, durch Lichtenweg hindurch und über die Landkreisgrenze hinüber in den LK Mühldorf.  Ein kurzes Stück noch, einmal links abbiegen und dann habe ich sie auch vor dem Objektiv: Die Berge.
Die Berge von Tirol
Mir zu Füßen schläft nach jahrezehntelangem Dauergebrumm die B12 vor Haag den Schlummer des Vergessens. Überall sind Radler und Motorradfahrer unterwegs. Viele sind stehen geblieben und schauen. Der Blick ist einfach phänomenal.Alpenpanorama - die Berge bei Föhn

Weit reicht der Blick über den Forst und das Voralpenland bis hinein nach Tirol ins Kaisergebirge. Oberhalb von Haag entsteht der erste Schwung Bilder, dann geht es Richtung Holzkram bei Maithenbeth. Kurz vor Eßbaum  halte ich an und mache weitere Bilder. Alpenpanorama - die Berge bei Föhn

Zwar sind Damians Bilder um Klassen besser, ich rechne ihm aber den besseren Standpunkt, die bessere Kamera, mehr Geduld und ein Stativ mit an. Und die bessere Uhrzeit, denn als ich ausrücke, kollabiert der Föhn schon langsam – der Blick trübt sich.

Ein paar der markantesten deutschen Berge, die ich heute in freier Wildbahn fotografieren konnte:

In etwa 45 Kilometern (*) Entfernung ganz klar zu erkennen: Der Heuberg im Inntal bei Nußdorf.

Heuberg

Ein paar Kilometer weiter entfernt und ein Stück weiter östlich: Die zackige Kampenwand und die Hochplatte.  Und da wir gerade davon sprechen, gibt es auch den passenden, unvermeidlichen Schüttelreim dazu – zitiert nach Wikipedia: „I gangat gern auf d’Kampenwand, wann i mit meiner Wamp’n kannt’.“
Tatää – tatää – tatää.

Hochplatte und Kampenwand

Rund 55  Kilometer entfernt ragt der Wendelstein (im Bild ganz rechts) empor. In einer extremen Ausschnittvergrößerung, die aber nicht mehr schön anzusehen ist und ich sie deshalb nicht hochlade, ließe sich sogar der Sendemast auf dem Wendelstein erkennen. Aber man kann ihn auch auf diesem Bild zumindest erahnen.

Wendelstein

Selbst die 120 Kilometer in südwestlicher Richtung entfernte Zugspitze ist eindeutig auszumachen. Ich mache mir den Spaß und messe vom gleichen Ort aus 120 Kilometer nach Norden, dann wäre ich nördlich von Regensburg bei Teublitz (aber will ich das?)

Zugspitze

Warum erwähne ich gerade diese Berge? Zumindest Zugspitze und Wendelstein sind weithin bekannt, den Schüttelreim zur Kampenwand wollte ich auch endlich mal platzieren, auf der Hochplatte war ich auch schon und überhaupt: Es sind die einzigen Berge, die ich auf Anhieb erkenne. Ich habe einfach keine Ahnung, wie die anderen alle heißen.
Das hatten wir nämlich in Heimat- und Sachkunde nicht.  Aber dafür war ich in Duisburg im Binnenhafen, im Bergbaumuseum Bochum und dem Allwetterzoo Münster.
Alpenpanorama - die Berge bei Föhn

(*): Alle Distanzen in Luftlinie sind per Google Maps frisch ausgemessen.


Vielen Dank fürs Lesen.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann freue ich mich, wenn Sie ihn Ihren Freunden weiterempfehlen – z.B. über Facebook, Twitter, in Internetforen, Facebookgruppen o.ä.
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann nutzen Sie bitte das Kommentarfeld.
Gern dürfen Sie meine Artikel auch verlinken.

Wenn Sie mehr von mir und meiner grantigen Stimmungslage lesen wollen, dann empfehle ich dieses Buch: Renate und das Dienstagsarschloch , das Sie in meinem Web-Shop aber auch in jeder stationären Buchhandlung bestellen können. Klicken Sie auf die Cover-Abbildung um mehr Informationen zu erhalten und in den Web-Shop zu gelangen.
Mehr von meinen Schwimmerlebnissen in Frei- und Hallenbädern, in Seen, Weihern, Flüssen und im Meer finden Sie in meinem Buch Bahn frei – Runter vom Sofa, rein ins Wasser , das Sie ebenfalls in meinem Web-Shop aber auch in jeder stationären Buchhandlung bestellen können.

Diesen Beitrag weiterempfehlen:

1 Antwort

  1. Ulli sagt:

    Oh ja, heute hatten wir auch hier eine feine Alpensicht. Nicht so nah, bin ja weiter weg, aber immer wieder rühren sie mich an. Danke dir für deine feinen Fotos, von etwas näher dran.
    Herzliche Nachtgrüße, Ulli

Entdecke mehr von Mal Zwetschgenmann - Mal Wassermann

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen