Spaziergänge (#45): Am Steinsee im Winter

Kurz bevor der erste Schnee fällt, verschlägt es Hundedame Lilu und mich mal wieder in den Landkreis Ebersberg.

Ich muss bei meiner Stammdruckerei vorbeischauen, danach wollen wir einen Spaziergang machen – nicht schon wieder um den Egglburger See, da waren wir erst. Zu einem See möchte ich trotzdem. Die Wahl fällt auf den Steinsee bei Moosach, ganz im Westen des Landkreises. Zwar ist eine direkte Seeumrundung nicht möglich, das macht aber nichts. Der Hauptteil der Strecke führt durch den Wald und an Feldern vorbei bis zu einem Reiterhof, von da aus müssen wir einen kurzen Abschnitt an der  kleiner an der Straße entlang.

Es ist kalt, Schnee ist noch nicht gefallen, der aber soll bald kommen. Der Boden ist hart, an Blättern und Halmen haben sich über Nach Eiskristalle gebildet. Ein „Classico“ der Fotografie im Winter.

Ein paar Mal war ich in den vergangenen Jahren zum Schwimmen im Steinsee. Nachdem ich gelesen habe, dass das dortige Strandbad mittlerweile 7,50 € Eintritt verlangt (soweit zum Thema ungehindertem, freien Zugang zu den Naturschönheiten gemäß bayerischer Verfassung), möchte ich erkunden, wo der Moosacher Badeplatz liegt und wie weit man dorthin laufen muss.

Ja, ich sehe ein, für Parken zu bezahlen ich halte auch einen Obolus für angemessen für ein Strandbad mit entsprechender Infrastruktur wie Mülleimer, Toiletten, Duschen, sauberer Liegewiese, Einstieghilfe ins Wasser für Behinderte, Sprungturm, Badeinsel etc. – aber ein Preis, der jedes Freibad toppt, ist komplett überzogen – und noch dazu dumm, wenn man überlegt, wie viele Alternativen die Region bietet.
Mein letzter Schwimmbesuch im Steinsee allerdings liegt auch schon über fünf Jahre zurück, 2023 will ich vor allem die Seen wiederentdecken, in denen ich „ewig“ schon nicht mehr war. Also auch diesen.

 

Der Badeplatz ist nur zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar, allerdings ohne Eintritt frei zugänglich. Ich erreiche ihn nach etwa 20 Minuten, denn ich bin getrödelt. Frau Hund und ich haben zudem sehr unterschiedliche Auffassungen, wo und wie oft man stehenbleibt. Das hält auf, macht aber nichts.
Im Hinterkopf notiere ich bereits, dass ich dann im Sommer besser mit Rucksack als mit Badetasche komme und vielleicht darauf warten sollte, bis das Wasser so warm ist, dass ich ohne Neo schwimmen kann. Dann muss ich den auch nicht mitschleppen.
Heute aber liegt der See grau und wenig einladend vor mir.

Weitere freie Zugänge zum Ufer des Steinsees gibt es nicht, denn das Freibad kostet wie gesagt einen völlig überteuerten Eintritt und der Rest des Seeufers ist aus Naturschutzgründen nicht nur gesperrt sondern auch eingezäunt. Das ist zwar bedauerlich, aber es wird seine Gründe haben. Vermutlich gab es genug Menschen, die das Betretungsverbot der geschützten Bereiche, der wertvollen Biotope für Wasservögel, Moorfrösche und seltene Libellenarten einfach ignoriert haben.

Einmal mehr fühle ich mich bestätigt, meinen Appell, dass Schwimmen in Naturschutzgebieten wenn überhaupt nur unter ganz bestimmten Regeln stattfinden sollte, wieder und wieder zu wiederholen, auch wenn ich weiß, dass es nahezu sinnlos ist.

Schauen wir mal, wie’s am Sommer hier zugehen wird…


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