Abbitte am, im und beim Staudhamer See
Es gilt, Abbitte zu leisten. Abbitte bei einem See, den ich 2015 das erste Mal besucht habe. Damals fand ich den Staudhamer See bei Wasserburg ziemlich dürftig, was ihn im ersten Ranking gleich den letzten Platz einbrachte. Seitdem war ich nicht mehr dort.
Denn es kam zusätzlich zum Knatsch zwischen den Nutzern, dem Landratsamt und dem Eigentümer, der das Gelände sperren wollte, weil er schlicht seine Ruhe wollte was nun die Anwohner und Lokalpolitiker mächtig in Rage brachte. Fortan wurde um Bafeverbote gestritten und dagegen demonstriert.
Das ist lange her, das Badeverbot gibt es nicht (mehr), es gibt einen Badeplatz im Südwesten, da, wo einst der Kiosk stand und einen höchst offiziellen der Gemeinde im Osten.
Der Offizielle ist eingezäunt, zeitlich zugangsbeschränkt, aber kostenfrei, eine Bewirtung gibt es nicht, aber so kommen wohl alle mittlerweile zu ihrem Recht und die liebe Seele hat ihre Ruh.
Ich habe noch mal nachgeschaut, was mich 2015 so nervte, finde nicht wirklich gute Gründe, vielleicht hatte ich auch nur schlechte Laune, fand alles doof und nervig.
Der See hat seine zweite Chance verdient. Die bekommt er und ich muss zugeben, ich habe mich in meiner ersten Einschätzung kolossal geirrt. Hiermit also erfolgt meine öffentliche Abbitte.
An einem Brückentag fahre ich in aller Herrgottsfrühe dorthin.
Ich finde mich fast allein, ein paar Angler in ihren Ruderbooten, ein paar reizende ältere Herrschaften, die ihren Frühsport verrichten, ansonsten Stille und eine Idylle, die auch der Blick auf das nahegelegene Werk der Milchbetriebe von Meggle nicht stört.
Schnell bin ich im Wasser, entferne auf Bitte einer sicher gut über 70jährigen Dame zwei etwas größere Steine direkt an der Badeleiter tu entfernen. Dank Schwimmbrille sehe ich sie im trüben Moorwasser, wuchte sie nach oben und werfe sie unter den Steg. Die Gute hat sich den Zeh daran angehauen, ihr Mann tastet mit dem Fuß nach dem Stein, kann ihn aber nicht finden.
Da hilft man doch gern und damit sehe ich mich jetzt dem Staudhamer See endgültig als „entschuldet“ an.
Anschließend kraule ich mein Ründchen, immer in Ufernähe und gehörigem Abstand zu den drei Ruderbooten. Ich habe es nicht so mit Anglern. Aus Gründen.
Das Ufer ist gesäumt von Birken, ein paar Fichten und Kiefern, dazu viel Schilf und Sträucher.. Wildromantisch wirkt das trotz naher B 304 mit dem herüber dröhnendem Lärm des Schwerlastverkehrs.
Umgestürzte Bäume säumen das Ufer, da heißt es, Abstand zu halten, die Äste der einstigen Baumkronen ragen weit ins Wasser und sind kaum zu sehen.
Als kleiner Toteissee ist der Staudhamer See eher moorig und viel wärmer als die Kiesgruben, in denen ich in den vergangenen Tagen besucht habe. Noch ein Pluspunkt.
Bei jeder kurzen Pause in Ufernähe steigen vom Grund her Blasen auf, wenn es denn flach genug ist, dass ich mich hinstellen kann.
Nach einer Stunde beende ich meinen Schwimmausflug. Die ersten Mütter mit kleinen Kindern sind mittlerweile am Badeplatz angekommen, auf der Liegewiese haben sich im noch taufeuchten Gras schon ein paar Sonnenhungrige niedergelassen.
Mit diesem Ausflug ist der Staudhamer See nicht nur rehabilitiert, er hat auch sein Comeback im nächsten Ranking im Herbst: Ein fulminantes. Denn die rote Laterne wird es ganz sicher nicht. Genug der Abbitte.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Mal wieder tolle Fotos. Da ist auch der Freitagmorgen am Schreibtisch fast schon ein Sommertag.
Ich danke Dir. Ich hoffe ja immer ein wenig, mit solchen Beiträgen/Bildern Lust auf Draußen, Natur, Seen, Schwimmen… zu wecken.
Und ein wenig gleichzeitig Achtsamkeit gegenüber der Umwelt.