Wer fehlt… Renate! Und die anderen

Langweilt Sie es auch so langsam, dass in diesem Blog in letzter Zeit so viel aus Feld und Flur zu lesen und zu sehen ist und so wenig von Renate?
Dann geht es Ihnen so ähnlich wie mir.

Ich würde auch lieber wieder mehr über Renate und Harald schreiben, die ich sehr vermisse, auch über Unzulänglichkeiten, Schrullen, Marotten, Macken anderer Mitmenschen. Dazu aber muss ich diese beobachten. Und das ist unter der allgemeinen Ausgangsbeschränkung nun mal nicht möglich. Die Zahl der Menschen, die mir im realen Leben begegnen, ist sehr überschaubar geworden: Meine Frau, die Nachbarn beim Plausch übern Gartenzaun, ein freundliches, kurzes Gespräch im Supermarkt über die Käsetheke hinweg oder an der Kasse. Das war’s.
Niemand benimmt sich so, dass ein Blogbeitrag dabei herausspringt. Natürlich nicht. Keine Renate. Nirgends.

Und einfach irgend etwas daher phantasieren?

Mitnichten. Wo bleibt denn da die Authentizität?

Zum Lüften von Gehirn und Gemüt drängt es mich mittags nach draußen, zumindest, wenn die Sonne scheint.
Spazieren gehen ist ja (noch) erlaubt, setze ich mich aber am Waldrand oder Weiher auf eine Bank, dann ist das streng genommen schon ein Regelverstoß. Mir egal.
Ich setze mich trotzdem einen Moment allein in die Sonne, verschnaufen wird man ja wohl noch dürfen.
Stories bringe ich von  meinen Spaziergängen natürlich nicht mit. Wer mit niemandem in Kontakt kommt, erlebt nichts, sieht nichts, hört nichts, erfährt nichts.

So ganz stimmt das natürlich nicht.

Ich könnte erzählen, dass die Stockenten im Weiher im Wald sich einen Scheißdreck um Social Distancing scheren. Aber die müssen ja auch nicht:

Eine Reihe einhalten können die übrigens auch nicht.
Hold the line?
Pustekuchen!

Ich könnte erzählen, dass die vertrockneten Schilfkolben vom vergangenen Jahr immer „wolliger“ werden. Ein Grund, weshalb wir, wenn wir als Kinder Kolbenschilf am Neusiedler See gefunden hatten, die Kolben für ein Trockengesteck mit Haarspray von unserer Mutter so lange besprühten, bis alles vollkommen verklebt war. An was man sich plötzlich so alles erinnert…

Ich könnte erzählen, dass auch die anderen vertrockneten Pflanzenreste vom Vorjahr sich langsam in Wohlgefallen auflösen, und dort, wo man sie findet, ein pittoreskes, filigranes Bild abgeben.

Oder ich könnte erzählen, dass die Schmetterlinge wieder da sind. Viele, viele. Ich beobachte sie eine Zeitlang. Auch sie sitzen in der Frühlingssonne. Weil sie es können. Und weil es ihnen niemand verbieten kann.

Kleiner Fuchs

Zitronenfalter

Tagpfauenauge

C-Falter

Was wäre es schön, jetzt eine Renate zu treffen. Hach, ich hätte nicht gedacht, dass mir diese närrische Person einst fehlen würde. Mal ehrlich: Nichts kommt einem Exzess gleich, wenn Renate mal wieder einen veranstaltet und ihren Harald coram publico zusammenfaltet.

PS: Danke an Christoph G., der mir immer wieder hilft, die Falter auseinanderzuhalten.

 


Vielen Dank fürs Lesen.
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