Wo ich diesen Sommer auch schwimmen war – weitere Seen und Weiher
Kann es denn sein?
Ein erster Blick auf die zurückliegende Freiwassersaison 2024 (OK: Ich bekenne, ich bin Warmwasserschwimmer, ich bin raus bis zum Frühsommer 2025!) zeigt: Ich habe so vieles nicht oder nur ganz selten gemacht: Ich war nicht ein einziges Mal im Erdinger Freibad, nur zweimal im Taufkirchner, nur einmal im Kronthaler Weiher, gar nicht im Chiemsee und vor allem: Nicht im Langbürgener, meinem absoluten Lieblingssee.
Wo dann? Immerhin bin ich auf 48 unterschiedliche Gewässer gekommen, die ich in ein paar Wochen wie jedes Jahre in einem Ranking meiner persönlicher Begeisterung neu einsortiert habe. 24 neue kommen hinzu, dazu gab es jeweils Blog-Beiträge. 24 Freigewässer aber, die ich schon kannte, habe ich ebenfalls abgeklappert. In der Summe also 48.
Wieder war nicht jeder Besuch in einem Weiher oder See ist einen eigenen Blogpost wert, längst nicht jeder. Soviel gab es dann doch nicht zu erzählen oder an Bildern zu zeigen – daher fasse ich zusammen:
Nicht im Blog erwähnt, trotzdem drin gewesen gilt für (in alphabetischer Reihenfolge):
Anglberger Weiher
Im Spätsommer, wenn man freitags morgens dort ankommt, ist man buchstäblich allein – allein, allein!
Oder anders gesagt: Alles meins. Das blieb zwar nicht lange so, aber es ist immer wieder ein schönes Gefühl, in ein spiegelglattes Gewässer zu steigen und sich einzubilden, man sei der erste an diesem Tag. Was vermutlich Quatsch ist. Fische, Frösche waren und sind schon da. Und Frühschwimmer sicherlich auch.
Echinger See
Mein Besuch ließe sich so zusammenfassen: Schwimmen vor bzw. bis das Gewitter kommt. Das war dieses Jahr öfter der Fall. Der See ist nicht allzu groß, eine ehemalige Kiesgrube mit Freizeitanlagen rings um und einen Rundwanderweg.
Schwimmen ging, bis der Himmel dunkler wurd und der Wind auffrischte. Dann wurde es Zeit, das Ufer anzusteuern, das Wasser zu verlassen und sich umzuziehen. Bevor es von oben zu scheppern beginnt, sollte man im Auto sein.
Unnötig zu erwähnen: Alles nur Show, es hat nicht gescheppert, nur ein wenig getröpfelt. Das Gewitter zog haarscharf vorbei…
Finsinger Weiher
Sehr nett für einen kurzen, erfrischenden Schwimm am Abend eines Sommertags ist der Weiher; nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Beim anschließenden isotonischen Getränk auf Basis alkoholfreien Bieres kam verwegenerweise sogar etwas Urlaubsstimmung auf. Abends bei Sonnenuntergang an einem Weiher oder See sitzen, den Gedanken nachzuhängen oder Tiefsinniges zu plaudern – dazu hatte ich die erste Hälfte meines Lebens wenig Gelegenheit: Außer eben im Urlaub. Weil damals daheim einfach kein Weiher oder Badesee in erreichbarer Nähe war.
Kronthaler Weiher
Schon irgendwie skurril oder seltsam, dass es bis August gedauert hat, bis ich in diesem Jahr das erste Mal im Kronthaler Weiher war, der ja irgendwie mein Stammrevier ist… Aber ich war einfach viel woanders. Auf der Suche nach Neuem, auf Wiederentdeckung und überhaupt. Alles schon erlebt, alles schon erschwommen, alles schon beim Spazierengehen drum herum gesehen, selbst neue Bildmotive sind eher Mangelware. Aber ganz ohne Kronthaler geht es halt auch nicht. Noch skurriler: Ich war 2024 nur ein einziges Mal zum Schwimmen dort.
Lüßer Weiher
Vom Erdinger Anzeiger wurde der Weiher im Rahmen einer Sommerserie über die Freigewässer im Landkreis als Geheimtipp bezeichnet, das zum Unmut der Menschen, die dort regelmäßig schwimmen oder baden. Man fürchtete wohl eine Art Übertourismus.
Das allerdings wird sicher nicht stattfinden, denn der Weiher hat nicht wirklich viel zu bieten, dazu ist er viel zu klein. Und erstaunlich kalt im Vergleich zu anderen Gewässern ist er auch.
Es war heuer die Schwimmrunde, in der es von jetzt auf gleich, innerhalb weniger Minuten Herbst wurde.
Notzinger Weiher, groß
Das Verhältnis Frösche zu Badegästen im Frühjahr 2024: Mindestens 1.000 : 3.
Das Privileg: Als ich zum Weiher kam, war niemand auf oder im Wasser. Spiegelglatt war die Oberfläche, was ein Foto erlaubt, das sonst nicht möglich wäre. Denn niemand war da, der die Welle hätte machen können.
Und dann komme ich, nach mir sogar noch zwei andere. Wie gern hätte ich übrigens eine fette Arschbombe ins Wasser gemacht. Solche Wasseroberflächen reizen mich einfach dazu.
Notzinger Weiher, klein
Wer in dem großen Notzinger Weiher schwimmen geht, der kann den kleinen auch gleich mitnehmen. Denn er liegt direkt gegenüber auf der anderen Seite der Straße.
Oder mal separat dort aufschlagen im Frühjahr: Dann, wenn sonst noch keiner schwimmen geht. Dann, wenn Kinder nicht verstehen können, dass die Eltern ihnen das Spielen im flachen Wasser verbieten, weil es noch viel zu kalt ist, aber der alte, dicke Mann da hinten, der schwimmt doch auch.
Damit war ich gemeint.
Olchinger See
Und wieder schwimmen bis es kracht. Erst grummelte es von ferne, dann kam das Gewitter immer näher. Der Blick in die eine Richtung verhieß: Sommer pur, der in die andere aber: Die Gewitterfront zieht heran. Wieder mal eine. Erst rumpelte es ignorierbar in der Ferne, dann aber immer näher. Also wurde es Zeit, zu gehen. Schade, mein Plan war anders.
Pullinger Weiher, klein
Träg, fett und provozierend gemütlich bewegten sich fette Karpfen am Rand, als ich über sie hinweg schwam. Das Wasser war ungewöhnlich klar, ich konnte weit und tief hinunter sehen und damit eben auch diese Kolosse, die sich durch mich wenig beeindrucken ließen. Ein paar Bewegungen mit Rumpf und Schwanzflosse, dann waren sie außer Reichweite. Ich holte Luft, tauchte noch mal ab, dieses Mal die Unterwasser-Kamera im Anschlag. Die Gelegenheit war gut.
Und schon hatte ich den passenden Song dazu im Kopf:
With hope in your heart
And you’ll never swim alone
Riegerauer Weiher
Ein Abstecher im Frühherbst, keiner da – um so besser. Der Weiher ist einfach zu schön, um dort nicht mal vorbeizuschauen. vor allem, wenn man alle anderen in der Region schon fast über hat. Nur eben unter der Woche morgens – weil er ansonsten fest in der Hand der FKKler ist, was an sich noch nicht wirklich unangenehm ist. Von denen aber sind nicht alle nur zum sonnen da. Das galt es zu vermeiden. Mit Erfolg.
Stoibermühlsee
DER Familiensee für die Flughafenregion – Badevergnügen, Treffpunkt, Grillplatz, lange üppig gedeckte Tische… Die Alternative im Sommer für alle, die sonst in ihren Wohnungen dahin schmelzen würden. Entsprechend rummelig und voll war es, wie eigentlich fast immer. Das ist verständlich, was mich aber dazu bringt, den Stoibermühlsee nur selten aufzusuchen.
Wörther Weiher
Feierabend – Weiherabend. So ist das nun mal im Sommer. Und wenn die Zeit knapp ist, die Strecke voller Staus und LKW, dann ist der am nächsten an meinem Zuhause gelegene Wörther Weiher oft das Ziel für einen kurzen Sprung ins erfrischende, kühle Nass. So auch dieses Jahr, auch allerdings nicht allzu oft.
Neues gibt es nicht, alles ist herrlich vertraut – von der Station der Wasserwacht, die den Winter über neu gebaut wurde, einmal abgesehen. Klobig und mächtig steht sie am Ufer, wirkt angesichts der eher kleinen Wasserfläche fast überdimensioniert, angesichts der Massen, die dort Erfrischung und Erholung suchen ist das aber nicht der Fall. Denn voll ist es dort eigentlich immer. Auf der Wiese, am Kiosk und vor allem im Wasser. Auch am Abend.
Zustorfer Weiher (Landkreis Erding)
Bevor der Sommer sich vollends verkrümelte, war ich mal wieder im Zustorfer Weiher. Als Schwimmer ist man dort nur geduldet, worauf die Angler, die den Weiher gepachtet haben, großen Wert legen und immer wieder darauf hinweisen. So war es dann auch in der Sommerserie der Lokalzeitung zu lesen. Nur geduldet, so, so.
Wo ist der Finger, der berühmte?
Angler sind schon ein seltsam anstrengendes Völkchen – und immer so wenig willig, andere wenigstens stückweise an ihrer Glückseligkeit teilhaben zu lassen.
2025, das nehme ich mir fest vor, möchte ich die Defizite dieses Jahres wieder nachholen und viel mehr und öfter in den nahegelegenen Weihern unterwegs machen. Wenn denn das Wetter mitspielt.
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