Strandgedanken
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wie geht es Euch? Mir geht es gut. Heute sende ich Euch noch mal Urlaubsgrüße. Und dazu ein paar Strandgedanken. Denn natürlich mache ich mir Strandgedanken.
Natürlich reserviere ich mir morgens als allererstes eine Liege mit einem Handtuch. Ich bin schließlich ein deutscher Urlauber in Italien. Da gehört das so. Deutsche machen das. Schließlich gibt es nachher vielleicht keine mehr, wenn wir ans Meer kommen:
Natürlich bin ich auch im Urlaub ein homo politicus und beschäftige mich intensiv mit den tagesaktuellen Ereignissen und suche Erklärungen dafür in der Geschichte. Natürlich also stecke ich meine Nase tief in die mitgenommenenen Bücher. Ich stamme schließlich aus dem Land der Dichter und Denker.
Natürlich schaue ich lieber Kindern zu, die Sandburgen bauen, als Politikern, die Europa einzäunen. Gäbe es einen Strandkorb, hätte ich einen. Und einen muschelverzierten Wall drum herum. Und wehe, da läuft einer durch.
Natürlich finde ich es schöner, wenn Baumleichen an den Strand angespült werden als Menschenleichen. Trotzdem könnte mal langsam am Strand etwas aufgeräumt werden. Was da alles rumliegt…
Natürlich gehe ich baden. Geht nicht alles irgendwann baden? Aber ich gehe natürlich nur so weit ins Wasser, wie ich stehen kann. Man will schließlich nichts riskieren…
Natürlich beschränke ich mich bisweilen lieber auf die Rolle des Zuschauers und lasse Menschen Dinge tun, die das können. Aber ich stelle mich an den Steg und gebe kluge und erklärende Kommentare für alle anderen, die den Surfern auch zuschauen.
Natürlich schaue ich lieber Menschen beim Fußballspielen als dem Bundestrainer beim Eierkraulen zu. Zu dem muss man nun wirklich nichts mehr sagen…
Und natürlich werde ich mich daheim wieder mit Renate beschäftigen. Wird Zeit!