Sonntag, das ist… (09) Donnern im Dorf

Sonntag, das ist, wenn Motorräder röhrend durchs Dorf donnern. Frau Nachbarin stört sich ja mehr am Gekläff der kleinen Hunde nebenan, mich hingegen stört das Dröhnen und Donnern der schweren Maschinen viel mehr. Tempo 50 innerorsts gilt offenbar nicht für Motorradfahrer:innen, es ist aber auch eine zu verlockende S-Kurve zwischen dem Ortskern und der „Vorstadt“, links und rechts ein Feld, da kann man als Fahrer schon mal übersehen, dass man das Ortsausgangsschild noch gar nicht passiert hat und einfach Vollgas geben.
Geblitzt wird selten, viel zu selten, vor allem sonntags nicht. Aber selbst wenn… welche Biker:innen interessiert das schon?
Und kaum springt der Kalender auf März, werden die Karren aus den Garagen geholt, poliert, geölt, getankt und dann geht es schon ab auf die Piste.
Wie blöd, dass die immer wieder durch geschlossene Ortschaften führt. Blöd weniger für die Fahrer:innen, die trotzdem dadurch knallen. Blöd eben für die Anwohner:innen.

Es ist einer der Tage, da sehne ich regennasse Straßen herbei, denn dann herrscht Ruhe. Diese vollkommen unnötige Lärmbelästigung, denen alle, die an der Hauptstraße den ganzen Sonntag über ausgesetzt wird, fällt dann nämlich der Rutsch- und Unfallgefahr zum Opfer. Nicht, dass ich das irgendwem gönne… mitnichten.
Es ist nur ein witterungsbedingter Schutz gegen das Donnern im Dorf, den ich hin und wieder herbeisehne, auch wenn ich selbst dann unter dem Regenwetter zu leiden habe.
Auch wenn Motorradfahren das ultimative Freiheitsgefühl darstellt, endet diese Freiheit nun mal an den Grenzen der Freiheit der anderen. Und dazu gehört, innerorts sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Selbst wenn es noch so schön röhrrrrrrrt.
Den Vorbesitzern unseres Hauses krachte einst ein Pkw durch den Gartenzaun auf die Wiese – seine Familie und er hatten großes Glück, dass er und seine Familie nicht zu Schaden kam. Der Fahrer hatte die Kurve unterschätzt, natürlich mit vollkommen überhöhter Geschwindigkeit.
Aber selbst wenn uns nicht ein Auto oder Motorrad in den Garten schießt – es nervt einfach nur. Gottseidank sind nicht alle so. Es gibt genug Biker:innen, die StVO-konform und wenig lärmend vorbeifahren, aber die schwarzen Schafe in der Herde, wenn ich das mal so sagen darf, diskreditieren eben die ganze Zunft.

Und das  jeden verdammten sonnigen Frühlingssonntag.

Vielen Dank fürs Lesen.
Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, dann freue ich mich, wenn Sie ihn Ihren Freunden weiterempfehlen – z.B. über Facebook, Twitter, in Internetforen, Facebookgruppen o.ä.
Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zu diesem Beitrag? Dann nutzen Sie bitte das Kommentarfeld.
Gern dürfen Sie meine Artikel auch verlinken.

Wenn Sie mir spontan einen Kaffee spendieren wollen, weil Ihnen dieser Beitrag gut gefallen hat, dann klicken Sie bitte auf den Kaffeebecher. Mehr dazu hier.

In meinem Webshop finden Sie ganz neu und exklusiv das neueste Fotobuch Freie Schnauze – Weideschweine von Ursula Zeidler, ein wunderbares Buch für alle, die Schweine lieben.
Außerdem sind ab sofort dort auch ihre bisherigen Fotobücher Paare, Münchner Freiheiten – Zwei Jahre Theresienwiese April 2019-April 2021, Augenblicke, und einfach Kinder verfügbar.

Weiterhin sind im Webshop auch erhältlich: Mein Fotobuch Im Süden – Bilder eines guten Jahres, die grantigen Geschichten Renate und das Dienstagsarschloch und das Buch von meinen Schwimmerlebnissen in Frei- und Hallenbädern, in Seen, Weihern, Flüssen und im Meer Bahn frei – Runter vom Sofa, rein ins Wasser .