Die Freibadsaison 2021 ist zu Ende

Am Kirta Sonntag ins Freibad?
Ich kann mich nicht erinnern, dass die Bäder je so lange geöffnet hatten. Dieses Jahr aber schon. Der 17. Oktober war in Taufkirchen/Vils der letzte Öffnungstag, die Saison ist nun auch dort und damit auch für mich zu Ende.

Es war die zweite Freibadsaison unter Corona. In diesem Jahr, so möchte man sagen, hatten sich die meisten Freibadbesucher an die Hygieneauflagen und Regelungen gewöhnt – sei es, dass man seine Kontaktdaten abgeben musste, sei es, dass man in vielen Bädern online vorher Zeitfenster für sich reservieren musste, wenn man ins Wasser wollte. Ansonsten stand man halt draußen und durfte nicht hinein.Ende der FreibadsaisonDas war nicht überall so entspannt, provozierte in Ballungsgebieten viel Stress und Verdruss, nicht so in den beiden Freibädern, die ich angesteuert habe: Erding und Taufkirchen/Vils.
Ganz vielleicht lag es aber auch ein wenig daran, dass ich zu den Besuchern gehöre, die eher dann ins Freibad gehen, wenn es per se leerer ist:  Denn an den Tagen bzw. Tageszeiten, an denen es hätte voll sein können, war ich sowieso zum Schwimmen am Weiher oder an irgendeinem der Seen. Da war es zwar auch voll, störte aber niemanden und regelte auch keiner. Und spätestens im Wasser verliefen sich die Massen sowieso. Spannend übrigens, wenn ich so Revue passieren lasse, wie oft ich im Sommer im Freibad und noch öfter im Freiwasser war. So ganz schlecht kann das Wetter im Sommer 2021 demnach gar nicht gewesen sein.
Am letzten Tag aber, bei zärtlichen 9 °C Luft- und 25 °C Wassertemperatur, waren wir zu dritt im Wasser.
Hochnebel verhüllte die Sonne, Leute in dicken Jacken und Mützen gingen spazieren, einige schauten etwas irritiert durch den Zaun des Bades, dass da tatsächlich noch Leute schwimmen. Dampf stieg über dem Becken auf: Ja, es war schon frisch. Verdammt frisch.

Ende der Freibadsaison

 

Masse Mensch habe ich im Freibad in diesem Sommer eher selten erlebt, obwohl ich regelmäßig dort war.
Und sonst: Ein im August in einer Schwimmgruppe auf Facebook gepostetes Bild des Taufkirchner Waldbades zog einen bemerkenswerten Kommentar nach sich:

Ende der Freibadsaison

„Diese 5 Meter breiten Bahnen braucht kein Mensch, oder? Sowas von 2020…“ was wiederum eine kleine Diskussion auslöste. Ja, das ist so 2020. Das stimmt. Dass die 5 Meter breiten Bahnen kein Mensch braucht, stimmt hingegen meiner Erfahrung nach nicht.
Im Gegenteil. Es ging seit der Abkordelung der Bahnen, die mittlerweile auch in manchen Hallenbädern üblich sind, sowohl in Taufkirchen als auch im Erdinger Freibad viel gesitteter zu. Auch geordneter, entspannter und friedlicher.
Womit ich mich ja fast schon als Spießbürger erster Ordnung oute. Gesittet, geordnet… Sie wissen, was ich meine.
Nun sind die abgekordelten Doppelbahnen nicht Grund allein für ein überaus entspanntes Schwimmen. Auch die begrenzte Menge an Besuchern, die Zutritt hat, mag einen Teil dazu beigetragen haben und das wird sich in der Halle vermutlich im Winter ähnlich forstsetzen. 380 Besucher als Obergrenze im Erdinger Schwimmbad, in der kleinen Schulschwimmhalle in Markt Schwaben, die nachmittags und abends der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, sind es gar nur 28.
Ich habe in beiden Bädern bemerkt, dass sich die meisten Badegäste sehr schnell an dieses System gewöhnt haben und – oh Wunder – plötzlich alle fähig und willens warne, die Bahnen im Kreisverkehr zu nutzen. Das war früher ohne Leinen ein Ding der Unmöglichkeit, selbst auf der einen abgetrennten Sport- und Schnellschwimmerbahn kam es zu Irritationen wegen Geisterschwimmern im Gegenverkehr.

Ende der Freibadsaison

Vorbei war auch das Kreuz- und Querschwimmen, vorbei auch das Tandeln, Trödeln und Tratschen. Beckenrandsteher fand man kaum noch. Zumindest auf den abgekordelten Sport- und Schnellschwimmerbahnen nicht. Mag sein, dass das so 2020 war – aber das heißt nicht, dass es schlecht war/ist.

Ende der Freibadsaison

Auf wundersame Weise verteilten sich auf den Doppelbahnen die Gäste relativ gleichmäßig – weniger, was ihre Menge betraf als das vorgelegte Schwimmtempo. Überholen und überholt werden war plötzlich gar kein Drama mehr, nicht mal mehr Thema, weil man genug Platz hatte, ohne dem anderen auf die Pelle zu rücken oder über den Haufen geschwommen zu werden.
Auch das verursacht unter normalen Bedingungen nicht wenig Streit, Stress, Gemecker und Ärger – meist bei Überholenden wie Überholten gleichermaßen. Von mir aus darf das in der nächsten Saison gern wieder so geregelt werden – und ja: Auch die begrenzte Zahl an Zugängen.

Ende der Freibadsaison

Es war eben nicht alles ganz furchtbar in diesem Sommer im Freibad. Bei uns im Landkreis.
Schauen wir mal, wie es jetzt in der Halle sein wird. Die ersten Male war ich ja bereits dort.


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