Buxenparade (Teil 21): Der blaue Ersatz von Reebok

Reebok hatte ich noch nie. Zumindest nicht als Badehose.
Was schon was heißt, wenn man über die Jahre Badehosen dutzendweise kauft, verschleißt, wegwirft, neue erwirbt…
Jetzt also Reebok.
In simplen Blau – und ein Schnäppchen bei einem Textilhändler, der Restposten aufkauft, selbige über Filialen deutschlandweit verteilt und dort für enorm günstige Preise veräußert. Und wenn da eine Badehose hängt, schon zweimal herabgesetzt, jetzt unter zehn Euro angeboten, da kann man ja wohl nicht „Nein!“ sagen. Und damit setzt sich auch die Buxenparade fort.

Es ist nicht die erste Badehose, die ich bei TK Maxx gekauft habe, vermutlich auch nicht die Letzte. Die Ursprungsidee war, diese Hose als Ersatz für die Buxe herzunehmen, die ich üblicherweise unter dem Neoprenanzug trage. Denn die „Neo-Unterhose“ ist schon ganz schön arg abgewetzt und müsste mal langsam ihren Weg in die Mülltonne antreten.
Andererseits: Wer schaut schon, was einer unterm Neo anhat? Wer bekommt das schon zu Gesicht?
Dem könnte man Frank Goosens Auslassungen über saubere Unterwäsche in Radio Heimat (Afilliate Link zu Amazon) entgegenhalten, wobei Goosen dort auch nur thematisiert, was alle wissen: Immer saubere Unterwäsche, es könnte ja sein, dass… Und das gilt dann wohl auch für das, was einer unterm Neo trägt.
Trotzdem: Ich habe noch ein paar „Uraltschätzchen“ in der Schublade, die könnten zuerst mal „aufgebraucht“ werden und diese hier zunächst im Tageslicht und im Schwimmbad UV-Licht- und chlorgestresst werden. Da wäre zum Beispiel die Hawaiian Ocean, die so langsam mal unter der Gummihaut verschwinden könnte. Die war ebenfalls ein Schnäppchen, ebenfalls beim bereits erwähnten Resteverhökerer gekauft. Ebenfalls für nicht mal nen Zehner.

Und die, die dann jetzt eigentlich weg könnte… so arg ist es um die doch gar nicht bestellt. Zumindest nicht beim näheren Hinsehen. Also schmeiße ich beherzt drei andere Hosen in die Tonne und deponiere diese als permanente Ersatzhose und Notfalltextil in meiner Schwimmtasche.

Das verschafft der Reebok-Buxe allerdings nicht das Privileg häufig getragen zu werden. Eher das Gegenteil ist der Fall. Aber zumindest ist sie bei jedem Schwimmbadbesuch von nun an mit dabei. Welch ein Upgrade: Vom Ersatz des Ersatzes zum ersten Ersatz. Das ist wie beim Fußball von der Reservebank der B-Mannschaft auf die Reservebank der A-Mannschaft zu wechseln und doch nicht oder nur im äußersten Notfall zu spielen. Aber in der Regel eben nicht. Nur kann der Spieler den Verein wechseln, die Badehose nicht. Die muss ausharren.
Mit dem Versenken in der Schwimmtasche rückt sie damit aus dem Blickfeld, den ich habe, wenn ich die Schublade öffne und eine Badehose für die nächsten Kilometer auswähle – sofern ich nicht sowieso die nehme, die vom Vortrag zum Trocknen im Bad aufgehängt war.
Ihr wenig bemerktes Dasein in der Tasche allerdings verschafft ihr wiederum eine größere Langlebigkeit als anderen Badehosen. Vom Rumliegen bzw. getragen werden wird sie zwar nicht besser, aber auch nicht schlechter. Höchstens enger. Aber daran ist dann nicht die Hose schuld.
Um mir eine Meinung zu bilden, ob ich sie überhaupt mag, probiere ich die Hose natürlich ein paar Mal aus. Es schwimmt sich nicht schlecht, aber meine erste Wahl wird sie nicht sein und auch nie werden. Eben nur ein Ersatz. Was kann man schließlich auch von einer Buxe unter 10 €uronen erwarten?

Na sehen Sie. Also bleibt sie fortan in der Tasche. Oder sie wird im Sommer bei Bedarf im/unterm Neo verschwinden.

So hat eben alles seine zwei Seiten. Wie so ’ne richtige Schwimmbuxe: Frontpartie und Rückansicht, was fotografisch und am Mann festzuhalten ich mir erspare. Will doch keiner sehen!


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