Herbst wird’s – die fünfte Jahreszeit
„Eines Morgens riechst du den Herbst.
Es ist noch nicht kalt;
es ist nicht windig;
es hat sich eigentlich gar nichts geändert
– und doch alles.“
Kurt Tucholsky
Als ich vor ein paar Tagen dieses Zitat auf Twitter las, heftig gelikt und heftig retweetet, dachte ich nur: Wie wahr, wie wahr.
Danke Twitter, dass ich neben all dem Getöse und Gemecker, dem Gepampe und Gehetze auf dieser Plattform immer wieder Gehaltvolles fürs Gemüt finde. Weil ich vielleicht den richtigen Leuten folge: Menschen mit Geist.
Die Zeilen nehmen mich vollkommen in den Bann.
Darum weiter im Text mit Kurt Tucholsky:
„Es geht wie ein Knack durch die Luft – es ist etwas geschehen; so lange hat sich der Kubus noch gehalten, er hat geschwankt , und nun ist er auf die andere Seite gefallen.
Noch ist alles wie gestern: die Blätter, die Bäume, die Sträucher, aber nun ist alles anders. Das Licht ist hell, Spinnenfäden schwimmen durch die Luft, alles hat sich einen Ruck gegeben, dahin der Zauber, der Bann ist gebrochen – nun geht es in einen klaren Herbst.
Wie viele hast du? Dies ist einer davon.“
„Das Wunder hat vielleicht vier Tage gedauert oder fünf, und du hast gewünscht, es solle nie, nie aufhören.
Es ist die Zeit, in der ältere Herren sehr sentimental werden – es ist nicht der Johannistrieb, es ist etwas andres.
Es ist: optimistische Todesahnung, eine fröhliche Erkenntnis des Endes.
Spätsommer, Frühherbst und das, was zwischen ihnen beiden liegt. Eine ganz kurze Spanne Zeit im Jahre.
Es ist die fünfte und schönste Jahreszeit.“
Es schmerzt fast ein wenig, wie recht Tucholsky hatte, wie präzise er in Worte zu kleiden wusste, was gerade spürbar ist. Diese Tage, an denen sich nichts ändert, und doch alles.
PS: Das Vorangegangene ist voller Sentimentalität der älteren Herren gebloggt.
Vielen Dank fürs Lesen.
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