Genug ist nie genug – Die Nervosität vor der Lesung

Genug ist nie genug. Das schale Gefühl kennen alle, die sich mit Werbung und PR beschäftigen oder beschäftigt haben. Sei es beruflich oder für Vereine etc. – oder in eigener Sache. Immer poppt die Frage auf: Haben wir wirklich genug gemacht? Und immer hat sie die Sorge im Schlepptau: War es auch das richtige, um die Leute zu erreichen, die ich ansprechen wollte? Es ist auch die übliche Nervosität vor einer Lesung, auch das ist #writerslife.

Eine knappe Woche vor meiner Buchpräsentation, die ich zusammen mit dem Gitarrenduo Null6Null8 bestreite, stehe ich genau vor dieser Frage.  Natürlich kann ich sagen: Ja: Wir haben enorm viel gemacht. Aber trotzdem: War es genug? War es das Richtige?

  • Wir haben Freunde, Bekannte, Verwandte eingeladen: Mündlich, schriftlich, via Mail und WhatsApp – bei ein paar Leuten habe ich sogar eine Info in den Briefkasten geworfen. Ich wollte sicher sein, sie zu erreichen. Wir haben jedem gesagt, er darf die Einladung gerne weiterverteilen (was auch geschehen ist) und gerne einen Reisebus voller Leute mitbringen. Wir freuen uns über jeden, der kommt.
  • Wir haben im örtlichen Amtsblatt, das an alle Haushalte in den Dörfern unserer Verwaltungsgemeinschaft verteilt wird, inseriert. Theoretisch also erreichen wir einfach alle in unserer Kommune. Aber wer liest das Amtsblatt eigentlich?Genug inseriert? Anzeige im Amtsblatt
  • In Forstern, dem Ort der Bücherei, in der die Präsentation stattfindet, wurde ebenfalls sehr prominent im Amtsblatt auf die Veranstaltung hingewiesen. Da stellt sich die gleiche Frage.
  • Der Verein Tourismus Region Erding hat die Lesung auf seiner Facebook-Seite angekündigt. Knapp 2.000 Abonnenten hat die Fanpage, motiviert das irgendwen?
  • Per Twitter und Facebook habe ich meine Freunde/Follower mehrfach informiert – auch in diversen Facebook-Gruppen habe ich die Veranstaltung platziert, zum Teil mehrfach. Nervt das schon? War das des Guten zu viel?
  • Wir haben die Presse im Landkreis angeschrieben und eingeladen. Wir haben um Ankündigung und Berichterstattung gebeten. Hoffentlich tut sich da was. Wir wissen es (noch) nicht.
  • Wir haben einige A3 Plakate gedruckt und sie in diversen Geschäften aushängen lassen. Es ist erstaunlich, immer weniger Geschäfte sind bereit dazu, solche Veranstaltungsplakate/-hinweise aufzuhängen. Trotzdem hängen einige. An der Tankstelle im Ort, im Getränkemarkt,  in der Bücherei und sogar im Hallenbad der Kreisstadt, also am Point of Interest. Wenn, wo nicht dort, trifft man auf Leute, die sich für Geschichten vom Schwimmen in Erding und anderswo interessieren?Genug plakatiert? Plakat im örtlichen Schwimmbad
  • In unseren Dörfern gibt es Anschlagtafeln, auf denen jeder seine Plakate antackern kann. Auch das haben wir gemacht. Kommt deshalb ein Besucher mehr? Erreicht das irgendwen?Plakat an der Isener Anschlagtafel

Ja: Wir haben viel gemacht, und das ganz ohne ein nennenswertes Budget.
Genug? Wäre mehr möglich? Wenn ja: Was? Herprügeln können wir das Publikum ja schließlich auch nicht.
Jetzt hoffen wir, dass die Hütte voll wird. Natürlich stehen wir lieber vor voll besetzten Stuhlreihen, natürlich wollen wir nicht nur für Freunde, Bekannte und Verwandte auftreten sondern uns auch an Leute wenden, die meinen Blog und meine Bücher (noch) nicht kennen, die noch nie etwas von Null6Null8 gehört haben.
Es ist schwer abschätzbar.

Aber ich weiß schon jetzt:
Genug ist nie genug.  Das erfahren wir dann immer hinterher. Irgendwer aus dem weiteren Bekanntenkreis wird wieder sagen: „Was? Ihr hattet einen Aufritt? Warum habe Ihr nicht Bescheid gesagt, da wäre ich gerne gekommen.“
So ist es eigentlich immer.


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1 Antwort

  1. Christin Kern sagt:

    Huhu Lutz,
    das Amtsblatt hat zumindest bei uns ein große Leserschaft.
    Wäre die Veranstaltung hier in der Nähe würde ich bestimmt mit Freunden in der ersten Reihe sitzen.
    Plakat ist sehr ansprechend.
    Viel Erfolg und tierisch liebe Grüße aus Stuttgart
    Christin

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