Der (bisher) kleinste: Der Taxetweiher
Es fühlt sich ein wenig an, als schwämme man in einem See in einem schön angelegten Stadt- oder Kurpark. Der Taxetweiher in Ismaning gehört sicher zu den kleinsten Gewässern, in denen ich in meiner Erkundungstour schwimmen war. Ein idyllischer Ort am Rand des einstigen Ortsrands von Ismaning, mittlerweile natürlich nicht mehr, denn das Dorf bei München ist wie so viele im Speckgürtel durch mächtige Industrie- und Gewerbegebiete sowie Neubausiedlungen vollkommen aus der Form geraten.
Ein paar Unterschiede zu den Parkseen gibt es jedoch: Es fehlen (zumindest an diesem Tag) die Wasservögel. Schilder mit einem Fütterungsverbot lassen jedoch vermuten, dass es auch am Taxetweiher welche gibt. Und im Gegensatz zu den Parkseen ist hier Baden und Schwimmen erlaubt. Schwimmen ist dabei etwas übertrieben, denn in dem dreieckigen See beläuft sich eine Bahn auf rund 160 Meter, was aber deutlich mehr ist als im Freibad – so gesehen. Entsprechend oft muss man hin und her schwimmen, will man auf Strecke kommen. Daher suche ich mir den Taxetweiher für einen Kurzbesuch zwischen Feierabend und einer Abendveranstaltung aus.
Das Zeitfenster ist relativ knapp, es geht sowieso nicht viel – günstigste Voraussetzungen für ein paar Bahnen, ohne über das Zwergengewässer allzu ettäuscht zu sein.
Flach ist der kleine Baggersee, kaum 2 Meter tief, man (also ich) kann überall stehen, wo ich es versuche. Das hat den Vorteil, dass er sich schnell aufwärmt, aber auch den Nachteil, dass er sehr (algentrüb) ist. Ein kleiner Bach versorgt den Weiher zwar mit Frischwasser, vermutlich würde er sonst irgendwann komplett verlanden oder umkippen, aber ich bin trotzdem selten in einem Wasser geschwommen, in dem man seine eigene Hand bei ausgestrecktem Arm unter Wasser nicht mehr sehen kann. Davon aber lasse ich mich nicht abschrecken. Regelmäßige Untersuchungen von Wasserproben durch das Landratsamt bezeichnen dem Taxetweiher eine gute Qualität. Na also. Wen stören da die kleinen Flocken aus Algen und Schwebteilen, die beim Schwimmen sowieso auseinanderfallen?
Eine kleine bewachsene Insel befindet sich in der einen Ecke des Weihers, dahinter ist ein Biotop als Schutzgebiet abgesperrt. Wieder stellt sich mir die Frage, wie sinnvoll das ist oder ob nicht solche Gewässer komplett den Badegästen und Schwimmern freigegeben werden, andere hingegen komplett unter Naturschutz gestellt und mit einem Badeverbot versehen werden. Es ist ja nicht so, als wenn hier nicht hunderte von Kiesgruben zur Verfügung stehen.
Immerhin scheint es notwendig, diese Schutzgebiete besonders abzusperren, statt der Bojenkette liegt hier eine Birke quer im Wasser, was wohl letztlich die bessere Idee ist, sperrt der Baum doch verlässlich Schlauchboote wie SUPs aus und hält die Menschen davon ab, die Insel zu umrunden.
Umsäumt wird der Weiher tatsächlich von einer kleinen Parkanlage mit vielen Bänken unter zum Teil großen Bäumen. Wunderbare Plätze, wunderbare Bankerl zum Verweilen. Ich weiß schon, welche Facebook-Gruppe davon ein Bildchen bekommen wird.
Auf den Bänken im Schatten hat man als Schwimmer gleich noch ein paar Zuschauer, denn es scheint nicht besonders üblich zu sein, dass da einer immer hin und her krault. Zeitweilig bin ich bis auf einen planschenden Jungen am Badeplatz ganz alleine im Wasser, das fühlt sich irgendwie sonderbar an, fast so, als sei Schwimmen vielleicht doch verboten. Fast so, als schwimme man im Ostpark im künstlichen See auf und ab.
Später stoßen zwei oder drei Leutchen hinzu, die ihre abendliche Schwimmrunde absolvieren. Da aber liege ich schon am Ufer, lasse mich von der Abendsonne trocknen und wehre Bremsen ab, die enorm lästig werden können, bevor es Richtung Garching zur Abendveranstaltung geht.
Ach ja – und dann wäre noch zu erwähnen: In der Nähe befindet sich ein Waldkindergarten, für die Kinder wurde ein eigener kleiner Badeplatz angelegt. Dort liegt auch ein entzückendes kleines Holzboot angebunden am Baum. Ich liebe es schon allein wegen seines Namens.
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