Im Dorf sind die Apfelbäume schön
Wie eine weiße Wand schauen die Apfelbäume des Nachbarn aus. Ein einziges Blütenmeer. Es blüht, als gäbe es kein Morgen. Kaum, dass man zwischen lauter Blüten den tiefblauen Himmel sehen kann, kaum, ein normales Blatt (aber die sind auch noch nicht so weit).
Und er ist nicht der Einzige. Überall im Ort blühen die Apfelbäume. Das muss dieser Wonnemonat sein, dieser Mai, auf den alle so hingefiebert haben. Dazu bei den Spaziergängen durchs Dorf der Geruch von frisch gemähtem Gras, Flieder und Weißdorn, die ebenfalls in Blüte stehen. Vogelzwitschern am frühen Morgen und in den Abendstunden; ein freudig erregtes Krähen der Hähne in der Nachbarschaft. Alles zusammen ist ein Fest der Sinne…
Störend allerdings ist das unnötige Hochziehen und Aufjaulen einiger Motorräder, wenn die Fahrer die Ortsausgangstafel gesehen haben und schon mal Vollgas geben. Da wird man dankbar um jeden Traktorfahrer, der gemütlich durchs Dorf tuckert und so die rücksichtslosen Irren bei ihrem Beschleunigungswahn ausbremst. Aber darüber will ich mich an einem so schönen Sonntag gar nicht aufregen.
Es ist ein Sumseln und Brumseln in den Bäumen, das nicht nur die Baumbesitzer sondern auch die Imker auf ein ertragreiches Jahr einstimmt. Denn überall an den Obstwiesen, den Rapsfeldern und am Waldrand stehen die Bienenkästen und die Völker sind unterwegs. Dazu Wildbienen und Hummeln. Die Apfelbäume sind voll davon.
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
Da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Mag sein, dass dieses 1841 getextete Frühlingsgedicht von Emanuel Geibel, das im Jahr drauf zum Wanderlied vertont wurde, ein wenig aus der Zeit gefallen ist.
Mag sein.
Aber eines ist gewiss wahr. Sorgen gegrämt zu Hause zu bleiben, das ist ganz offenbar keine Option.
Zumindest für mich nicht!
Da halte ich es ganz frei mit Dr. Martinus: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen fotografieren!“
Wohlan. Die Kamera geschnappt und hinaus in die weite, weite Welt…
Vielen Dank fürs Lesen.
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Wie gut ich das alles nachvollziehen kann!
Hier ist allerdings die Apfelblüte schon wieder fast vorbei, bis auf ein paar wenige, spätere Sorten. Da ich aber ab Mitte der kommenden Woche wieder etwas höher in den Bergen bin, wird sie mich wohl dort noch einmal erfreuen. Die Freuden zwischen Berg und Tal 🙂
Liebe Grüße an dich und danke für diesen Augenweidenbeitrag,
Ulli