Viel Radau für den Frühling
Da waren sie also wieder, die Moosgeister, um mit viel Radau den Winter zu vertreiben, fast so, als wollten sie den Frühling herbeizwingen. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum sie allen, die ihnen begegnen einen oder mehrere grüne Punkte ins Gesicht zaubern. Denn Grün ist die Farbe der Hoffnung, des (wieder) aufkeimenden Lebens, also des Frühlings.
Mit Trommeln, Schellen und Ratschen zogen sie wie jedes Jahr am Faschingsdienstag durch Erdings Innenstadt. Davon erzählte ich bereits im vergangenen Jahr mit einem damals reichlich bebilderten Beitrag. Ergo könnte ich mir dies hier sparen. Denn wie der Jahreszeitenwechsel wiederholt sich auch jedes Jahr das gleiche Spiel – und es ist trotzdem immer wieder schön, immer wieder sehenswert und immer wieder ein Erlebnis.
Unter großem Radau starten die Geister in der Erdinger Langen Zeile, bahnen sich den Weg durch die Menge über den Schrannenplatz und den kleinen Platz, Kinder sind vergnügt, Erwachsene machen endlos viele Bilder und immer wieder brechen Geister aus dem Ensemble aus und treiben mit den Zuschauer:innen ihren Schabernack. Dazu gehört, den Leuten grüne Punkte ins Gesicht zu malen. Grün für den Frühling.
Schauerlich schön sind einige Masken und jedes Jahr bilde ich mir ein, dass es andere sind. Dann schaue ich alte Bilder durch und es stimmt: Immer kommen ein paar neue dazu.
Vor allem die Kinder lieben es, sich von den Geistern „jagen“ zu lassen, bevor sie ihren Schminkepunkt ins Gesicht bekommen. Kreischend rennen sie davon, nie so schnell, dass sie nicht doch am Ende erwischt werden.
Die Älteren nehmen es gelassen hin, was bleibt ihnen auch übrig? Wegrennen?
Eine knappe halbe Stunde später ist das Spektakel vorbei, die Geister ziehen sich zurück.
Die meisten feiern ausgelassen Straßenfasching auf dem Schrannenplatz.
Was für mich aber viel wichtiger ist: Die Geister haben ganze Arbeit geleistet, der Winter ist verjagt. Jetzt muss nur noch der Frühling kommen.
Vielen Dank fürs Lesen.
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