Mediatipps (16): „Frankenweg vom Rennsteig zur Schwäbischen Alb“ Videoclips von Alex Broy

Er ist schon ein etwas kauziger Patron, mein Freund Alexander Broy, Münchner von Geburt und Berufung, aber seit Jahren im Fränkischen (wahl)beheimatet. Künstler ist er, Pixelschubser, Flaneur (manchmal auch Schwadroneur), Kameramann, Weißbierfreund, gelegentlich Schwimmer, Blogger und seit geraumer Zeit malender Wanderer. Oder wandernder Maler. Wie man’s nimmt. Von ihm war schon öfter hier die Rede: Mit ihm war ich in seinem Stammschwimmbad ebenso wie im Happurger See unterwegs. Und Alex verdanke ich unter anderem auch, dass ich ein Mann in Öl bin.

Seit diesem Sommer, genauer seit Ende Juli, veröffentlicht Alex auf seinem YouTube Kanal jede Woche ein Video von seinen Etappen einer Wanderung auf dem Frankenweg. Videos veröffentlicht er dort schon länger, er ist also ein echter YouTuber. Hurra, ich kenne einen YouTuber persönlich und darf ihn voller Stolz einen Freund nennen. Aber ganz sicher ist er keiner, der angetreten ist, die Welt aus den Angeln zu heben, schräge Videokunst anzufertigen oder mit Produktwerbung überhäufte Clips jenseits der Belanglosigkeitsgrenze zu verbreiten. Ganz im Gegenteil: In der lauten Schar der YouTuber ist Alex auf der Plattform eine Ausnahmeerscheinung. Schon vom Alter her, denn auch er gehört zur Ü50 Generation; und vornehmlich an diese Altersgruppe richten sich auch seine Clips, die von angenehmer Unaufdringlichkeit geprägt sind. Mein Lesetipp ist also dieses Mal ein Etikettenschwindel. Es gibt nichts zu lesen. Aber viel zu schauen.

Alexander Broy wandert durch FrankenAls Kameramann hat Alex Broy unter anderem lange und oft für den BR gearbeitet. Er weiß, Bilder einzufangen, atmosphärische Stimmungen zu transportieren und Geschichten zu erzählen. Geschichten, die keine sind, so banal könnten sie anmuten, wäre da nicht dieses Besondere: Die Liebe zum Detail, zu den vielen schönen Kleinigkeiten am Wegesrand, die etwas skurrile Paarung zwischen Wandern und Malen und sein stetes Granteln über alles und jeden. So macht es unglaublich Spaß, ihn auf dem Frankenweg visuell und virtuell zu begleiten. Man erträgt geduldig die gema-freie Musik, die den Clips unterlegt ist und manchmal etwas anstrengend ist, (immerhin singt er keine Wanderlieder, der Wandervogel in Lederhosen). Man freut sich über die bisweilen etwas kurzatmige, launische Moderation vor laufender Kamera, was die Clips sehr authentisch machten Die zusätzlichen Voice-Over Kommentare, die gelegentlich etwas pastoral eingesprochen sind, ergänzen das Ganze um Informationen für den eher unbedarften und ortunkundigen Nichtfranken.
Also so einen wie mich: Ich war noch nie auf dem Frankenweg, ich habe allerdings auch nicht vor, den zu erwandern. Zum einen, weil meine Füße nicht dafür gemacht wurden, zum anderen, weil mein Element das Wasser und nicht die Erde ist.
Das ist bei Alex anders. Mit Malersachen und Leichtzelt stapft er Etappe um Etappe den Frankenweg entlang, ärgert sich über geschlossene Wirtshäuser, wenn er Brotzeit machen will, über Wege, die statt durch malerische Orte an denen vorbei führen, schaut sich Ruinen und Brauereien an, kocht Tütensuppen und -nudeln, kriecht abends in sein kleines Zelt, mal ist er bei brüllender Hitze, mal bei strömendem Regen on his trail Und überall ist man vom bequemen Sofa aus mit dabei – ein wunderbarer Bilderbogen. Beruhigenderweise muss ich den Frankenweg nun nicht wandernd ergründen, um dieses schöne Fleckchen Deutschlands zu erkunden. Das hat Alex für mich erledigt.
Hier ein Überblick über die bisher veröffentlichten Folgen, jede ist rund 12 Minuten lang.

Etappe 1

Etappe 2

Etappe 3

Etappe 4

Etappe 5

Etappe 6

Etappe 7

Etappe 8

Hinweis: Mit dem Klicken auf die Clips werden Sie direkt von diesem Blog auf Youtube weitergeleitet.

Die ersten Folgen der Wanderungen sind online – viele weitere werden folgen, zumindest hat Alex mir das so mitgeteilt.
Es lohnt sich, den Kanal zu abonnieren, will man (was auch immer noch passieren wird) nicht versäumt.

Der Kanal enthält zudem auch jede Menge anderer interessanter Clips: Von Tageswanderungen und Ausflügen, von Freiluftmalerei, dazu An- und Einsichten aus seinem Atelier, stürmische Dünenmalerei in Dänemark aber auch viel DYI-Content: Vom Nistkasten über Bilderrahmen zu selbst gebackenem Brot. Und Kunst – viel Kunst.

Übrigens: Das Ganze ist völlig kostenlos (Youtube eben), daher vorab mit Werbung garniert. Und ich empfehle das nicht, weil ich einen wie auch immer gearteten Vorteil hätte, außer der Festigung der Freundschaft zu Alex, sondern weil es wirklich Spaß macht, den Wandervogel zu begleiten.


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