Hinrichs heißt nicht Hinrichs, aber Grützke heißt Grützke
Natürlich heißt Hinrichs nicht Hinrichs. Selbstverständlich heißt der Mensch, über den ich mich in diesem Blog ein paar Mal geäußert und ihm dabei den Namen Hinrichs verpasst habe, in realem Leben anders. Ich weiß nicht, wie er heißt, das ist auch egal, ich will das gar nicht wissen.
Aber Grützke heißt Grützke.
Warum ich das erwähne?
„Vielleicht ist das ja eine Art Müller oder Meier in der Gegend, von der du wech bist, aber hier im Süden nicht!“ informierte mich nach Veröffentlichung des Beitrags Blogger-Kollegin Irene Gronegger via Facebook-Kommentar. Irene betreibt das charmante Maxvortstadtblog und richtet ihr Auge auf das muntere Treiben zwischen der Münchner Innenstadt und Schwabing. Dort lebt sie seit über 20 Jahren, wie sie über sich preis gibt. Ob sie waschechte Münchnerin ist, also da wech is, weiß ich allerdings nicht. Auf jeden Fall reibt sie sich ein wenig an der Namenswahl: Ein Hinrichs kommt hier, womit sie das Ballungsgebiet München meint, eben nicht vor, und wenn, dann nicht mit bayerischem Zungenschlag. Ob sie sich im ersten Punkt irrt, überprüfe ich mit Tante Google. Hinrichs und Erding gebe ich in die Suchmaske ein, Klick – klick… und das allwissende Google wirft gleich mehrere Personen solchen Namens aus. Aufgeführt im digitalen Telefonbuch und diversen anderen Seiten. Die Gegenprobe München bringt es Ende Mai 2018 auf 26 Treffer, womit mein Rechthaber-Gemüt einmal mehr befriedigt ist, auch wenn ich keinen der Münchner anrufe, die den Namen Hinrichs führen und überprüfe, ob sie boarisch reden oder nicht. So genau nehme ich es nämlicn nicht. Aber ein Thema für einen Blogbeitrag habe ich trotzdem… diesen hier.
Während den meisten Lesern, zumindest den Stammlesern sicherlich bewusst ist, dass Renate und Harald weniger ein konkretes Paar sind, eher literarische Figuren, die sich durch zahlreiche Alltagsbegegnungen mit anderen (realen) Menschen speist, tauchen in diesem Blog auch Einzelpersonen auf, wie eben dieser Hinrichs. Für diese habe ich mir von Anfang an angewöhnt, sie mit fiktiven Namen auszustatten. Das macht für mich das Schreiben leichter, für Sie Lesen möglicherweise auch. Immer von dem Kerl, dem Typen… o.ä. zu berichten, ist ja auch doof. Dann lieber Hinrichs, Kruse, Laurin, Olivia, Damian oder Kalle.
Angesichts des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, der Diskussion um elektronische Verarbeitung personenbezogener Daten und möglicher juristischer Konsequenzen verwende ich in den grantigen und satirischen Texten natürlich keine echten Namen. Mir bleibt also nur, Namen zu wählen, die möglichst weit entfernt von den richtigen sind (sofern ich diese weiß). Vor allem suche ich Namen aus, zu denen ich keine oder nur wenig reale Bezüge habe, so dass sich niemand aus meinem sozialen Umfeld mit dieser Person gewollt oder fälschlicherweise identifizieren kann. Würde ich das nicht machen, hätte ich statt Hinrichs ja auch Eglseder oder Perzl nehmen können. Aber da hätte sich theoretisch aber jemand angesprochen, vielleicht sogar brüskiert fühlen können. Und wer will das schon riskieren?
Die Wahrscheinlichkeit bei „Hinrichs“ geht hingegen gegen Null, ich kenne einfach niemanden, der so heißt.
Selbstverständlich tauchen in diesem Blog auch viele Namen von Menschen auf, die auch im realen Leben so heißen, wie hier benannt. Das betrifft in erster Linie die Beiträge, in denen es ums Schwimmen geht, um Personen, mit denen ich gemeinsam im Wasser war oder die vielen tollen Menschen, die sich die Mühe gemacht haben, meine Fragebögen auszufüllen. Und selbstverständlich hieß auch der geniale Künstler Johannes Grützke, dessen Ausstellung ich gemeinsam mit meiner Frau im März besuchte, nicht anders als hier genannt.
Omma Arschloch habe ich keinen anderen Schmähnamen angehängt als den, der ihr während meiner Schulzeit nachgerufen wurde. C. hingegen, der mittlerweile angekommen ist, heißt nicht C. – sein Name beginnt nicht mal mit diesem Buchstaben, sowie auch Benno aus dem Kongo zur Verschleierung seiner Identität umbenannt wurde. Für den Wahrheitsgehalt dieser Beiträge aber verbürge ich mich – anders als bei mancher Satire, bei der ironisch überhöht, künstlerisch-frei verdichtet oder ausgeschmückt wurde – je nach Bedarf.
Ich gebe zu: Es ist nicht immer ganz leicht zu unterscheiden, wer nun so heißt wie im Beitrag geschrieben und wer nicht. Aber ich bin großer Hoffnung: Sie schaffen das, werte Leserinnen und Leser. Ob die Pseudonyme allerdings immer gut gewählt sind, ist wohl manchmal eine Frage des Glücks – oder des persönlichen Geschmacks. Egal, ob Hinrichs oder Müller. Und egal, wo man wech is…
PS: Dass ich natürlich so heiße, wie ich heiße und nicht etwa Zwetschgenmann , versteht sich natürlich von selbst.
Vielen Dank fürs Lesen.
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