Tagebuch zu dem Fotoprojekt „Vielleicht“ (#03): Erste Ideen
Tagebuch zu dem Fotoprojekt „Vielleicht“ (#01): Es geht los.
Tagebuch zu dem Fotoprojekt „Vielleicht“ (#02): Brainstorming und Begriffsklärung
Tagebuch zu dem Fotoprojekt „Vielleicht“ (#03): Erste Ideen
Tagebuch zu dem Fotoprojekt „Vielleicht“ (#04): Zum Ziel kommen
Das erste Brainstorming hat begonnen, ich durchschreite meinen Gedankenpalast (ich verliebe mich immer mehr in diese Vorstellung) und schaue nach ganz vielen Vielleichts. Vollkommen assoziativ zunächst, und doch gleich sortiert in meine vier Kategorien. Immer wieder sage ich mir in Gedanken das Wort „Vielleicht“ vor und vervollständige den Satz.
Und genau so schaut mein Konzept aus. Am Ende möchte ich Bilder haben, die das Wort Vielleicht quasi laut sagen, aber der Satz vom Betrachter des Fotos selbst vervollständigt wird; idealerweise ungefähr so, wie ich ihn zuvor beim Fotografieren gedacht habe. Vermeiden möchte ich allzu „modernistisch“ und „zeitgeistig“ zu sein, also Motive zu wählen, die jetzt topaktuell sind, in ein paar Jahren aber vielleicht aus der Zeit gefallen wirken.
Ich beschließe, alle Ideen, die mir kommen, zu notieren, zu ordnen und erst später auszuwerten, was ich davon verwenden werde und versuche, in Bilder umzusetzen. Vielleicht wird es ja was.
Auch ein weiteres Zoom Meeting hat stattgefunden, dieses Mal eines, an dem ich teilgenommen habe. Das bestärkt mich darin, „mein Ding“ lieber allein durchzuziehen. Ich möchte keine Diskussionen darum führen. Ich bin und bleibe eben jemand, der bei solchen Projekten wenig teamfähig und -willig ist. Weder will ich Ideen zerredet wissen, noch mich in einer Zusammenarbeit wiederfinden, in der jeder seine Vorstellungen platziert und durchdringen will und zwangsläufig alles, was dem zuwiderläuft, abwertet. Und vor allem möchte ich nicht, dass mich jemand bedrängt, wie ich was zu erarbeiten und umzusetzen habe, damit es in eine Gruppenarbeit passt.
Da hört der Spaß nämlich auf. Und sollte der verloren gehen, kann ich es auch gleich lassen.
Das bringt mich ebenso wenig weiter, wie das Konzept eines rückwärts gewandten Vielleichts: Wäre dies nicht passiert oder hätte ich damals das gemacht… Hätte, hätte, Fahrradkette. Sinnlos, dem nachzuhängen, es ändert nichts mehr.
Jetzt gilt es erst einmal, Ideen zu sammeln, diese zu prüfen und vielleicht umzusetzen. Dann sehen wir weiter.
Kategorie 1: Vielleicht – vor der Wahl zwischen Tun oder Lassen
Kategorie 2: Vielleicht – vor der Wahl zwischen Alternativen
Kategorie 3: Vielleicht als das, was sich ohne mein Zutun möglicherweise ereignen wird
Kategorie 4: Vielleicht – von der Wahrheit zur Spekulation – und umgekehrt
Für irgendeine Idee werde ich mich noch entscheiden müssen, die das Projekt bestimmt und eine verbindende Klammer bildet, die diese Bilder zusammenführt, damit es eben nicht nur eine Fotosammlung wird. Eine inhaltliche Nähe könnte das sein. Oder eine gestalterische Nähe im Bildaufbau oder der Technik. Gar eine Bildergeschichte?
Vielleicht… aber soweit bin ich noch nicht.
Vielen Dank fürs Lesen.
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