Endlich wieder Freibad – Endlich wieder Chlorgeruch
Es gab Tage, da konnte ich es nicht erwarten. Wenn ich wusste, dass zu diesem Datum das Freibad eröffnet, war ich einer der ersten, die morgens schon vor acht Uhr vor dem Sperrkreuz standen. Nicht, weil die ersten 50 Besucher umsonst hinein durften. Es ging einfach nur ums Prinzip: Der erste im Bad – also im Becken zu sein. Was eine generalsstabsmäßige, detailgenaue Planung voraussetzt, denn irgendeiner ist immer dabei, der es noch schneller schafft. Detailliert habe ich dieses Rennen in meinem Buch Bahn frei geschildert. Es brachte mir, da ich an den Altvorderen kaum vorbei kam, den Ruf ein, eine Rentnerparanoia zu besitzen.
Mit den Jahren wird man gelassener, die Rente rückt langsam näher. Nicht, dass ich sie schon greifen könnte, aber ich könnte den Countdown mal von Jahrzehnten langsam auf Jahre runterstellen, was aber jetzt nicht weiter besprochen werden soll.
Gelassen fahre ich, als ich im Netz die Bestätigung dafür finde, dass das Taufkirchner Freibad tatsächlich heute öffnet, dorthin. Die Tasche ist gepackt,
Fünf Minuten nach Kassenöffnung stehe ich vor der Glasscheibe, halte der Kassiererin meinen Coronatest unter die Nase und darf das Drehkreuz passieren. Der Dritte heute.
Eine Frau und ich gehen etwa zeitgleich Richtung Kabinen, im Wasser paddelt schon einer, der muss definitiv schon vor der offiziellen Öffnungszeit da gewesen sein, selbst wenn der sich doppelt so schnell umzieht, wie er jetzt schwimmt, kann er das nicht geschafft haben.
Milde lächelnd schaue ich darüber hinweg.
Die Gelassenheit des Alters halt.
Mit kaum 14 °C Lufttemperatur ist es reichlich frisch, aber das Wasser isr 25 °C warm. Der erwartete Andrang ist ausgeblieben, man hat wohl mit mehr Besuchern gerechnet, die mit scharrenden Hufen vor dem Freibad Einlass begehren. Mir soll’s recht sein, ich schätze leere Bäder. Noch hängt wenig Chlorgeruch in der Luft, nur ein Hauch – aber den habe ich seit November nicht mehr gerochen. Zeit wird’s.
Es ist, das gebe ich ehrlich zu, mühsam. Die Lust, die Freude aufs Schwimmen ist vorhanden: Allein es fehlt an Übung, Kondition. Die ersten Ausflüge ins Freiwasser waren wunderbar, aber gelegentlich möchte ich dann doch einfach nur Kilometer kloppen. Hin und her – hin her – hin und her.
Muss ja nicht bis zum Anschlag sein, bloß nicht am Ende doch noch einen Muskelkater riskieren.
Aber genug gequatscht. Auf geht’s. Bahn um Bahn.
Vielen Dank fürs Lesen.
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Ja, mühsam auch bei mir. Aber was für eine schöne Mühsal, nicht wahr?