Echt jetzt? Schon so lange?

Zack – donnert mir WordPress, die Software, mit der ich dieses Blog mit Inhalten von mehr oder weniger großere Relevanz fülle, eine Nachricht ins Handy. Das kann bedeuten, dass jemand einen Kommenar geschrieben hat, der freigeschaltet werden müsste. Das kann aber auch bedeuten, dass das Programm eine ungewöhnliche Spitze in den Zugriffen verzeichnet hat. Das kommt bisweilen vor, wenn unbemerkt irgendwer auf einer fetten, traffic-starken Seite einen Link in mein Blog platziert hat oder ich kühn auf der Facebook-Fanpage des Bayerischen Rundfunks in einem Kommentar einen Link zu meinen Lieblingswörtern eingeschmuggelt habe, der unbemerkt blieb. Solche grandiosen Verlinkungen passieren nicht gerade oft, das könnte also häufiger stattfinden, aber gelegentlich rauscht es dann doch ganz schön in der Statistik.

Aber weit gefehlt. Keine Spitze, kein Kommentar. Ein Glückwunsch:WordPress Glückwunsch
Das verflixte 7te Jahr ist also um. Im August 2011 ging’s los hier. Um ein paar Tage rückdatiert schrieb ich diese Zeilen:

Portraitfotos: G. Strachon

Ein weiterer Blogger im Netz? Warum nicht. Es gibt so viel Sinnloses, unverdient Veröffentlichtes, Überflüssiges. Da kommt es doch auf einen mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Es gibt aber auch so viel im Leben, was festgehalten werden will, was erzählt werden will. Es gibt Ansichten, die man (mit)teilen sollte. Versuchen wir es doch einfach damit.

Seitdem ist viel geschehen, ich öffnete ein weiteres Blog, das ich mittlerweile wieder eingestampft habe, nachdem Alex die Inhalte hierher transferiert hatte, eine zeitlang schrieb ich bei Cyzslansky mit, als es noch ein skurriles Autorenkollektiv war. Drei Bücher habe ich seitdem veröffentlicht, zwei Handys geschrottet, einen USB Stick verloren, den glücklicherweise jemand gefunden hat und mich kontaktierte, weil er den Mumm hatte, den Stick zu öffnen und anhand der Daten mich als Eigentümer ausfindig machen konnte.

Sieben Jahre heißt: Es wurden über 800 Beiträge veröffentlicht, rund 100 wieder gelöscht, 942 Kommentare kamen von echten Menschen, ungleich mehr bei den Verlinkungen auf Twitter und natürlich auf Facebook, was früher automatisch passierte und jetzt wieder händisch gemacht wird. Spam-Kommentare trudelten im sechsstelligen Bereich ein: 524.539, wenn ich präzise sein will.
Blöde Maschinen haben versucht, mir Angebote für Büropflanzen, Ray Ban Sonnenbrillen, Penis-Enlargement, Bitcoins, Potenzmittel und günstige Kredite unterzuschieben.

Dank gut funktionierender Filter sind fast all diese dilettantischen Versuche gleich in der Tonne gelandet.
2.927 Bilder enthält das Blog, ein Impressum, eine Datenschutzerklärung aber kein Kontaktformular mehr. Und keine Werbung. Ein paar Mal habe ich das Design via WordPress geändert und hab jedes Mal einen Wutanfall bekommen, weil nichts funktioniert hat. Alex werde ich lieber nicht fragen, wie schwer das Blog ist.

Mein Global Rank steht bei 10.347.040, was heißt, dass es über 10 Mio relevantere Internetseiten gibt als meine. Nun, ich sehe das naturgemäß etwas anders. 51% der Zugriffe kommen über Social Media Links (davon wiederum 52,69% durch Twitter, 47,31 % durch Facebook). 37,87% erfolgt durch Suchmaschinen, SEO funktioniert also recht ordentlich. Nur 10,95% der Zugriffe erfolgt, dass jemand die URL direkt in den Browser eintippt. Wer in Herrgottsnamen macht sowas?
Ach ja – vermutlich ich selbst.

Der mit Abstand erfolgreichste Beitrag meines Blogs ist nach wie vor einer, der täglich seine Leser

findet, obwohl die über die Suchmaschine sicher nach ganz was anderem Ausschau gehalten hatten: Ich sag nur: „Liebesschaukel“. Das alles ist viel Holz für einen kleinen Blogger, der nicht einmal Geld für all die Liebesmüh bekommt. Und das in nur sieben Jahren.

„Aufgrund der vielen Geschichten von Streit und Trennung im siebten Jahr einer Beziehung, ist der Glaube an das verflixte siebte Jahr einer Partnerschaft bei vielen Menschen fest verankert. Dabei gibt es Statistiken, die belegen, dass die meisten Paare sich gar nicht im siebten Jahr ihrer Beziehung trennen. In vielen Beziehungen beginnt es meistens schon ab dem dritten Jahr zu kriseln. Bei Eheleuten kommt es oft zwischen dem dritten und dem sechsten Jahr zur Scheidung“, lese ich bei einer Blitzrecherche über das verflixte siebte Jahr auf desired.de, einem Portal für die Liebe und muss kurz schmunzeln.

Soso.

Aber nachdem mein Blog und ich so wohl das sechste als nun auch das verflixte siebte Jahr als Partner überstanden haben, sehe ich keinen Grund, warum wir nicht gemeinsam alt werden sollten.
Auf die kommenden sieben Jahre.

Darauf einen Toast…


Autsch. Das kam flach. Zu flach.


 

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