Buxenparade (Teil 18): Bretonisches Jammern
Das ist sie – der Neuerwerb und damit Teil 18 der Buxenparade, die ja immer dann fortgesetzt wird, wenn ich mal wieder eine neue Badehose kaufe.
Und falls Sie jetzt glauben, dass ich mittlerweile 18 Badehosen mein eigen nenne, dann irren Sie. Drei Stück sind im vergangenen Winter in der Tonne gelandet. Zwei weitere sind so fadenscheinig, dass ich sie allerhöchstens noch unter dem Neo tragen könnte – was mutmaßlich auch das Problem genau dieser Fadenscheinigkeit ist. Denn das habe ich zumindest mit einer der beiden Jammer auch oft gemacht, die mich jetzt der Gefahr aussetzt, irgendwann wieder höchst kompromittiert im Schwimmbad aus dem Wasser zu steigen. Der Neo tat dem Textil nicht gut. Jetzt ist es eine andere Hose, die ich in der Gummipelle trage, auch sie altert vorzeitig. Der Abrieb war schnell sichtbar.
Mit Schrecken jedenfalls habe ich festgestellt, dass ich, wenn ich demnächst zwei Jammer wegwerfen muss, in arge Verlegenheit komme, wenn es mich gelüstet, das fast knielange Beinkleid tragen zu wollen. Ich habe nur noch drei – davon zwei in blau. Eine unerträgliche Situation.
Also wird in der Bretagne eine neue gekauft.
- Nicht, weil ich im Urlaub bin und dort öfter schon Badehosen gekauft habe.
- Nicht, weil ich sowieso gerne Badehosen kaufe.
- Nicht, weil in Frankreich an jedem größeren Kreisverkehr ein Decathlon ist, einer der Sportmärkte, bei denen ich schon so manche Buxe erstanden habe.
- Und erst recht nicht, weil das Sortiment in den Decathlon-Märkten an der Küste viele Dinge bereit hält, die ich im Hinterland noch nie gesehen habe…
Wie dem auch sei. Für ein paar Euro wechselt die schwarze Nabaiji Jammer mit zarten Orangetönen auf der Flanke den Besitzer und ich nehme mir fest vor, sie gleich im Urlaub anzuziehen und einzuweihen. Das Verheerende allerdings ist, dass das Wasser im Ärmelkanal gerade mal erfrischende 16° C zu bieten hat, selbst in den geschützten Buchten reicht es kaum an die 20° C. Für längere Strecken, was bei mir deutlich über 15 Minten bedeutet, ist es also empfindlich kalt – zu kalt, um ohne Neo zu schwimmen.
Mimimi.
Also schwimme ich mit, verhunze die alte Nabaiji weiter und spare mir die neue fürs kurze abkühlende Planschen und vor allem für das dekorative Herumliegen am Strand auf.
Was ja schließlich auch jemand machen muss, also dekorativ herumliegen.
Wenn schon der Strand Plage de Pors Mabo südlich von Trébeurden selbst so schön da liegt, dann muss man doch einer dagegenhalten. Außerdem ist die Gelegenheit günstig, unverschämt sonnengebräunte Gliedmaßen herzuzeigen. Wozu man daheim ja auch nur bedingt die Gelegenheit hat…
Das verstehen Sie doch. Oder?
ODER?
A propos daheim: Dort wird die bretonische Jammer zum Dauereinsatz verdonnert. Ich weihe die Nabaiji direkt nach meiner Rückkehr ein zweites Mal ein. Dieses Mal im Süßwasser. Das geht so lange, bis ein Gewitter aufzieht. Ebenfalls in zarten Orangetönen – wenigstens das…
Die Hose hat den Kulturschock von Meer auf Weiher übrigens gut überstanden. Und den Export aus der Bretagne nach Bayern auch. Aber davon mal abgesehen: Vermutlich ist sie sowieso am Ende der Welt hergestellt worden. Ich habe nicht aufs Schildchen geschaut, als ich es herausgeschnitten und weggeworfen habe.
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