Buxenparade (Teil 9): Auch damit kann man schwimmen

shorts-schwarzIm Fundus meiner Badehosen findet sich auch dieses gute Stück…
Es ist ein wenig in die Jahre gekommen, aber immer noch überraschend farbecht und kontrastreich. Weder chlorhaltiges Schwimmbadwasser, noch die Sonne, noch das Rumliegen im Gras, das bekanntlich viel bleichenden Sauerstoff absondert, haben die Shorts ihre Farbe verlieren lassen. Dabei ist es nicht mal ein Markenprodukt, sondern eine Hose aus dem Sortiment des ausschließlich Eigenmarken vertreibenden Modeunternehmens K&L Ruppert. Gekauft vor mindestens acht Jahren und damit die mit Abstand älteste Buxe im Schrank.
Doch bis heute ist sie weder lappig noch aus der Form gegangen, nicht mal dann, als mir das passiert ist. Schon alleine darum habe ich sie noch immer nicht in den Müll geworfen. Gelegentlich trage ich sie sogar noch. Natürlich kann man jetzt ein paar Fragen stellen:
1. Ist das überhaupt eine Badehose?
Ja – zumindest wurde sie als solche im Handel ver- und von mir gekauft. Als Badehose. Also zum Baden. Und genau dazu benutze ich sie gelegentlich. Damit meine ich Aufenthaltszeiten im Nassen, die nichts mit Schwimmen (wo auch immer) oder planschen in der heimischen Badewanne zu tun haben. Man kann damit zum Beispiel in die Therme oder in ein Spaßbad gehen. Man kann sich damit im Urlaub am Strand in den Sand legen und gelegentlich ins Meer robben. Und genau das mache ich auch. Nur eben schwimmen gehe ich damit nicht.
2. Kann man damit überhaupt schwimmen?
Ja – kann man. Muss man aber nicht. Will sagen: Wenn ich im Weiher, Freibad oder Hallenbad bin, um Kilometer zusammenzubringen, also stures Bahnen- oder Rundenschwimmen angesagt ist, käme ich ganz sicher nicht auf die Idee, dieses Textil anzuziehen. Da trage ich lieber andere Badehosen. Aber zur Not könnte man sicher auch in diesem Textil schwimmen.
3. Wozu ist das dann gut?
Wenn das Beachwear ist, dann ist mit diesem Ausdruck ohnehin alles gesagt. Man kann solche Shorts im Urlaub auf dem Weg zum und dann am Strand anziehen, damit auf der Strandpromenade ein Eis essen gehen oder zur Not im Minimarket am Ferienort etwas Weißbrot, Käse und eine Flasche Rotwein holen. All das kann man mit Speedo und Co. zwar theoretisch auch, sollte man aber vielleicht doch nicht tun. Schon aus Respekt und Rücksicht vor seinen Mitmenschen.
Strandkleidung ist Strandkleidung und gehört nirgendwo anders hin – zumindest meiner Meinung nach.
Wagemutige benutzen solche Shorts auch zum Surfen, Wakeboarden, Jet-Ski fahren… und all diesen anderen Sportarten. Sollen sie.
Schwimmbadbesucher benutzen sie um ihrer Coolness Ausdruck zu verleihen, zumindest dort, wo sie das dürfen. Denn immer wieder ist davon zu lesen, dass Beach-Shorts in Frei- und Hallenbädern verboten worden sind – weil man mit ihnen literweise aus dem Becken schleppt, das dann vertröpfelt, versickert, verdampft. Ganz abgesehen davon, dass sie nach Auffassung der Bäderbetreiber kolossale Dreckschleudern sind – vor allem, wenn sie auch als Sport- und Straßenbekleidung genutzt werden und sich vielleicht in den Taschen noch alles Mögliche befindet. speedo2
Beruhigenderweise ist das ein Verbot, dass mich absolut nicht betrifft.
Niemand, der sportlich auf Ausdauer, Zeit oder Leistung schwimmt, zieht dazu solche Shorts an. Sie kosten Zeit und vergeuden Kraft. Und so cool, wie die Träger es von sich meinen, sehen sie auch in Shorts nicht aus. Sie identifiziert höchstens den einen oder anderen Geschlechtsgenossen auch dann noch als hosentragend, wenn von einer Badehose in Slipform schon längst nichts mehr hinter der Bauchschürze zu sehen wäre.
Da fällt mir ein: Es gibt noch einen weiteren Grund, die gute Hose nicht in die Tonne zu schmeißen. Ich trage sie, da ich mit ihnen nicht schwimmen gehe, gelegentlich im Sommer zum Rasen mähen. Määäähhh.
PS: Das Wetter sieht nun nicht gerade danach aus, als wäre Rasen mähen möglich. Im Gegenteil. Eigentlich ist es gerade unmöglich. Also bleibt die Hose da, wo sie ist: Im Schrank. Der nächste Sommer kommt bestimmt.
Oder?
ODER?schneedecke


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