Bilder aus Georgien – eine Ankündigung

Was eine Reise… Georgien. Einst war das Land Teil des russischen Zarenreichs, dann drei Jahre ein eigener Staat, 1921 von der Sowjetunion erobert und der UdSSR einverleibt und seit 1991 wieder unabhängig. Gelegen zwischen Russland im Norden, der Türkei und Armenien im Süden, Aserbaidschan im Osten. Der große Kaukasus im Norden, der kleine im Süden, im Westen das schwarze Meer, zum kaspischen im Osten ist es keine 300 Kilometer. Ein Land, von dem wir fast gar nichts wussten, umso neugieriger waren, es bereist haben und jetzt ein wenig was wissen.

Die Reise ist beendet, jetzt wartet Arbeit: 2.418 Bilder wollen gesichtet werden, nach dem Löschen der versehentlich ausgelösten Fotos und einiger unrettbar unscharfer Bilder sind es nur noch 2.351 Dateien von drei Kameras. Viele Motive sind doppelt, drei- oder vierfach dabei. Diie jeweils Besten müssen identifiziert und bearbeitet werden, was in erster Linie bedeutet, Horizonte zu begradigen, Ausschnitte zu wählen und vor allem Flecken des manchmal etwas verdreckten Objektivs wegzuretuschieren. Das kommt eben dabei heraus, wenn man gleich am vierten Tag im Urlaub den Objektivdeckel verliert und keinen neuen kaufen kann.

Ich starte in Kürze eine neue Blogserie: Bilder aus Georgien. In loser Folge werde ich Bilder in Galerien zeigen. Anders als bei der Bosnien-Serie im vergangenen Jahr, wird es aber weniger textlastig und es wird auch kein Buch daraus erwachsen. Daher „ballere“ ich hier richtig viel raus: Tbilissi, Batumi, das Land an der Eisenbahnschiene, die botanischen Gärten, Street Fotografy, die Touren in den Kolkheti Nationalpark, in den großen und den kleinen Kaukasus, Kirchen, Brücken, Balkons, Strände und Hinterhöfe. Subjektiv ausgewählt habe ich die Motive schon beim Fotografieren, ich habe vor allem festzuhalten versucht, was mich interessiert und beeindruckt hat. Subjektiv aus der Masse werden die Galerien mit dem befüllt, was ich gerne zeigen möchte.

Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht auch ein wenig erzählen würde über unsere Eindrücke, die wir in diesem höchst spannenden, wunderbaren und ungeheuer gastfreundlichen Land gewonnen haben. Wie oft waren wir überrascht, wie oft hatten wir Anderes (was auch immer) erwartet.
Wie viele Teile es werden? Das ist noch offen.

Dabei verfolge ich mehrere Ziele: Ich will neugierig machen auf ein Land, dass sich selbst als Balkon Europas sieht, das so ungeheuer gern dazu gehören möchte, das ungemein stolz, glücklich und dankbar ist, bei der Fußball-Europameisterschaft mitgespielt zu haben. Und ein Land, von dem wir viel zu wenig wissen, nicht wenige, mit denen wir vor dem Urlaub gesprochen haben, hatten sogar nur eine ganz diffuse Vorstellung davon, wo Georgien überhaupt liegt.
Und ich folge der Bitte, die uns immer wieder in Georgien begegnet ist: Erzählt von unserem Land.
Das heißt, einen Blick auf ein Land zu lenken, dass an den Grenzen Russlands liegt, das zum Teil vom Nachbarn besetzt ist, das einerseits in Angst vor einer russischen Invasion nach dem Muster des Ukraine-Kriegs lebt und von einer Regierung geführt wird, die sich immer stärker an Moskau orientiert, andererseits aber keinen radikalen Bruch riskieren kann: Zu viel russisches Geld ist im Land, groß ist die russische Einflussnahme und es gibt eine enge Verbandelung der Oligarchen und des Geldadels beiderseits der Grenzen mit ganz langem Arm in die Politik.
Dem steht der Wille weiter Bevölkerungsteile vor allem in Tbilissi (Tiflis) entgegen, die sich dem Westen zugehörig fühlen und lieber heute als morgen Georgien als Mitglied der Europäischen Union sehen würden.

Aber die EU hat gerade erst die seit 2023 laufenden Beitrittsverhandlungen gerade erst auf Eis gelegt, nachdem die georgische Regierung sehr ähnlich zu Russland ein Gesetz gegen ausländische Einflussnahme verabschiedet hat.
Im kommenden Jahr sind Wahlen in Georgien, sie werden das weitere Schicksal des Landes entscheiden: Geht es danach wieder mehr Richtung Europa oder Richtung Russland?

Als Appetitanreger zur kommenden Serie zeige ich hier schon mal ein paar Bilder zur Einstimmung. Gab es da nicht nach den ersten Bildern, die während der Reise auf FB erschienen schon die Nachfrage nach mehr, mehr und noch mehr?
Wer könnte da „Nein!“ sagen?

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Alle Teile im Überblick:

Im Totenhemd-Blog erscheinen fünf Beiträge über georgische Friedhöfe und einer über eine Gedenkstätte. Sie sind hier zu finden.

Weitere Beiträge folgen.

 


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3 Antworten

  1. Nati sagt:

    Ein Land von dem ich nicht wirklich etwas weiß.
    So bin ich gespannt was du zeigen und berichten wirst.
    LG, Nati

  2. oli sagt:

    Spannend! Steht auch auf meiner Bucketlist!
    Bin mir noch unsicher, ob ich das als Gruppenreise oder auf eigene Faust machen möchte!

    • Lutz Prauser sagt:

      Da ich vollkommen ungeeignet für Gruppenreisen bin, haben wir das auf eigene Faust gemacht und nur vor Ort ein paar guided Tours gebucht. Funktioniert prima.