Der erste Angriff auf die Big Five: Im Spitzingsee

Der erste Angriff auf die Big Five (Sie erinnern sich? Die mir noch fehlende Seen-Prominenz) kam schneller geplant. Und wie so oft sucht man sich den kleinsten, einfachsten, leichtesten zur Einstimmung aus. Sukzessive Steigern. Von Königssee, Eibsee, Kochelsee, Walchensee und Spitzingsee ist der letztgenannte definitiv der Einfachste: Am schnellsten zu erreichen und wegen seiner geringen Größe der Wärmste. Fang ich halt mit dem an.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit, die wirklich wahre Wahrheit, die mich zum Spitzingsee führt, ist ein beruflicher Abstecher in die Berge inklusive Wanderung auf die Ankelalm. Also schiebt der, der Wassermann von Geburt an ist, seinen alten, schweren Leib Kilometer um Kilometer und Höhenmeter um Höhenmeter durch einen Wald hinauf, schnauft und ächzt, schwitzt und japst…

… verflucht sich, keine Stöcke mitgenommen zu haben, schwört sich, diese nie wieder zu Hause zu lassen, cremt sich nicht genug ein und rechtfertigt seine Schnappatmung gegenüber den jüngeren Teamkolleg*innen, dass er schließlich 25 Jahre und mindestens 35 Kilo mehr den Berg hochwuchten müsse.
Und das tut er dann auch. Irgendwie.

Verrichteter Dinge verabschiedet man sich später zurück im Tal voneinander. Die anderen fahren zurück, ich allerdings schlenkere schnell noch zum Spitzingsee. Keine 10 Kilometer sind das, die Gelegenheit nehme ich mit. So günstig ist sie, wie nie zuuvor.

Das erste Mal war ich im vergangenen Herbst dort, als Tourist daheim mit einer Wander-/Spazierrunde um den See: Goldgelbes Herbstlaub und der erste Schnee auf den Bergen. Einfach wunderschön.
Jetzt im Sommer ist alles saftig und grün, der See von angenehmer Temperatur (23 °C) und damit durchaus beschwimmbar Das mache nicht nur ich, auch eine Menge anderer Leute, die sich aber überwiegend in Stegnähe am öffentlichen Badeplatz aufhalten, ist im Wasser.

Etwas abseits vom Steg allerdings sind nur noch vereinzelte Stand Up Paddler unterwegs.

Und Tretboote gibt es. Aufpassen also heißt es, dass ich nicht im Wasser unter die Räder komme.

Der Wassermann in mir juchzt endlich laut. Er ist zurück in seinem ureigensten Element. Alles beginnt im Wasser – so heißt es doch. So nett es auch ist, die Berge hinaufzurennen, ich bin lieber im Teich, Weiher, See, Fluss, Meer; sogar Schwimmbad.

Mit dem Spitzingsee also erfolgte der erste Angriff auf die big five. Ihn zähle ich zu den bekannteren Seen in Bayern, darum habe ich ihn auserkoren. Zumindest, wenn man der Menge Urlauber:innen dort oben und der großen Zahl Wohnmobile, deren Besitzer:innen mit campingähnlichem Verhalten den Ausflüglerparkplatz am Nordende des Sees in Beschlag genommen haben traut, ist das auch so. Und schön ist der See sowieso.

Aber a wengerl frisch ist er dann doch.
Und dann waren’s nur noch vier der Big Five…


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