Antrag auf Verlängerung der Adventszeit zur persönlichen Vorteilsnahme

lausi-nikNein, ich bin kein Freund der Adventszeit. Ich mag weder den Dekorausch noch das permanente Last-Christmas-Gedudel im Radio. Weihnachtsmärkte halte ich für genauso entbehrlich wie -feiern. Glühwein und Christstollen gehören nicht zu meinen bevorzugten Nahrungsmitteln, Schokolade esse ich das ganze Jahr über, sie muss dazu nicht in Menschengestalt gegossen und mit überwiegend rot bedrucktem Aluminium verpackt werden.
Von mir aus könnte der Advent abgeschafft werden. Ich bin ein Grinch.
Und dann schickt mir zur Bestätigung all dessen Freund Alex ein Bild von Zwetschgenmännla (Die Zwetschgenmännla, „Närmbercher Zwedschgermennla“ oder Zwetschgenmännchen sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten und Waren auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt – so lese ich im Frankenwiki ) direkt vom Närmbercher Christlindlesmarkt. Das geschieht nicht ohne Grund: Der Neunärmbercher Alexander Broy, der seine Leser – und damit auch mich – mit allerlei Wissenswerten und allerlei Nichtwissenswerten  aus der Dürerstadt* versorgt, hat bei den Figuren an mich gedacht. Das ist rührend – oder gemein.
Vielleicht will er mein Herz für die Dürerstadt erwärmen? Will er mir beweisen, dass die Frankenmetropole mehr zu bieten hat als bildungsbeflissen schwadronierendes Pensionsbürgertum, über das ich mich bereits geäußert habe? Oder will er mich zum bloggen provozieren?
Nun sind diese Zwetschgenmännla des Christkindlesmarkt so gar nicht weihnachtlich, eigentlich sind sie nur bescheuert. Vielleicht hat Alex ja auch deshalb an mich gedacht:

Adventszeit

Trotzdem muss in diesem Jahr die Adventszeit verlängert werden – nicht wegen dieser ganzen Weihnachtsseligkeit und auch nicht wegen der Zwetschgenfigürchen  sondern allein wegen meines Interesses an persönlicher Vorteilsnahme. Aus diesem Grund:

Viele Jahre haben wir unseren Töchtern Adventskalender geschenkt – gefüllt mit Playmobil oder Lego, später dann mit Schokolade. In diesem Jahr haben die zwei den Spieß umgedreht und für meine Frau und mich einen Adventskalender angefertigt. 24 Stoffsäckchen hängen im Flur an der Wange der Treppe, ein farbiges Bändchen markiert, wer an welchem Tag das kleine Geschenk herausnehmen darf. Viel Liebenswertes und Gutüberlegtes füllen die Stoffbeutelchen: Fishermen’s Friend fürs Auto, Traubenzucker, Energy-Riegel und Duschgel für die Schwimmtasche… und hin und wieder eben auch ein Bayernlos.
Das erste Los, das ich im Adventskalender hatte, versprach mir den fulminanten Gewinn von einem Euro. Nun ist bekanntlich die erste Millionen die schwierigste, aber der erste Schritt auf dem Weg dahin ist gemacht. Heute war wieder ein Bayernlos im Kalender. 2 Euro Gewinn. Und ich werde nachdenklich und gierig:Adventszeit

Wenn die Progression jetzt linear so weiter geht, benötige ich nur noch 1.415 weitere Lose, um die erste Millionen zusammenzuhaben, den Loserwerb habe ich dabei schon eingerechnet.
Die Adventszeit müsste – vorausgestzt ich bekomme ab sofort täglich ein Los – um lächerliche 3,8 Jahre verlängert werden. Nun gibt es solche krummen Summen wie 195 oder 736 Euro als Gewinnprämie bei Bayernlos nicht – wie blöde.
Sollte es sich um eine exponentielle Progression handeln, also das zweite Los den doppelten Gewinn vom ersten, das dritte Los den doppelten Gewinn vom zweiten usw. beinhalten, dann sind es nur 20 Tage, bis ich frischgebackener Millionär bin. Allerdings müsste es auch hier Summen wie 8.192 oder 131.072 Euro als Gewinnausschütung geben. Auch das ist nicht vorgesehen. Der Gewinnplan  führt erst recht nicht zur Millionen – da kommen gerade mal 316.668 Euro zusammen. Sorry, aber das ist nicht in Ordnung!
So werde ich niemals Millionär! Ich werde wohl doch irgendwann zu Jauch gehen müssen.

 

(*) Dürerstadt und Frankenmetropole verwende ich als Synonym für Nürnberg als getreuer Fan von Wolf  „Deutsch für Profis“ Schneider. Der nämlich hat die Wette angeboten, dass auf die Nennung bestimmter Stadtnamen geradezu zwangsläufig im nächsten Satz ein bestimmtes, von ihm vorhergesagtes Synonym folgt: Auf Nürnberg folgt zwangsläufig Dürerstadt  oder Frankenmetropole im zweiten, auf Köln folgt Domstadt, auf München Isarmetropole , auf Dresden Elbflorenz und so weiter.

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