Wer ko, der ko – Luise zum Beispiel, die kann’s

…heißt auf hochdeutsch nichts anderes als: Wer es kann, der kann es eben“ und geht zurück auf den Pferdehändler Franz Xaver Krenkl, der einst trotz des königlichen Überholverbots im Englischen Garten mit einem Sechsspänner die Kutsche des Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. überholte. Derart gescholten, erwiderte Krenkl kühn:
Majestät, Wer ko, der ko!
Das alles nachzulesen hier.

Nun wollte der Kronprinz mit diesem Überholverbot eigentlich untermauern, dass niemand bessere Pferde im Stall habe als er selbst, die seinigen also praktisch unüberholbar seien. Und für den Fall, dass es eben doch so ist, galt eben automatisch das Überholverbot.

Noch heute zitiert man in Bayern gern den Satz, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass man, wenn man etwas kann es auch tun kann und darf. Und zwar ungeachtet des Neids Anderer oder irgendwelcher Reglementierungen. Bloß keine falsche Bescheidenheit. Die steht dem Freistaatler ohnehin nicht zu Gesicht; und dem aufgeplusterten „Mia san Mia!“ Münchner gleich zweimal nicht.

Wer ko, der ko!

Womit wir bei Luise angekommen wären.  Die nun wiederum gar nichts Bayerisches an sich hat, auch wenn der Zufall es will, dass sie den gleichen Vornamen wie meine Münchner Großmutter trägt, wobei sich letztere allerdings selbst von guten Freundinnen Lies’l nennen ließ und sich selbst auch so nannte.

Wer ko der ko

Luise, die sich nicht scheut, gern und ausgiebig von allen Seiten fotografieren zu lassen („Wer ko, der ko!“), war in der vergangenen Woche mal wieder ein begehrtes Zielobjekt meiner nicht endenwollender Handy- und Schildkrötenfotografie. Neckisch umrahmt von den blauen Tupfer der Ehrenpreis-Blüten machte sie eine beeindruckende wie sympathische Figur. So beeindruckend, dass ich mich nicht scheute, an Stelle der sonst üblichen Schwimmbadbilder in den Facebook-Gruppen Bist Du heute schon geschwommen und Schwimmzone Luises Bild einzustellen. Ich liebe Abwechslung und finde nichts öder, als in den Gruppen immer nur Garmin-Schwimmzeiten-Auswertungen zu sehen. Da kam mir Luises Konterfei gerade recht.
Um den Schwimmfreunden den Sinn des Ganzen klarzumachen, postete ich dazu diese Zeilen:

Das ist Luise. Luise kann nicht schwimmen.
Darum tut sie es nicht.
Aber ich kann es, darum tue ich es.
Deshalb geht Luise 40m spazieren und ich 4.000m schwimmen.
Aber Luise kann Eier legen.
Ich nicht.
So macht hier eben jeder sein Ding.

Kam gut an, das nur am Rande.
Und wie war das noch?
Wer ko, der ko!

Sag ich doch.

 


PS:  Luise und ihren Artgenossen ist das alles übrigens völlig egal. Sie sind es längst gewohnt, dass sie immer wieder als Fotomotive herhalten müssen und ihre Bilder in der digitalen Welt auftauchen.
Sie sind einfach nur cool. Sie können’s eben.

Wer ko, der ko

 


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1 Antwort

  1. Yuppie – ich hatte zwei Schildkröten als Kind, hintereinander, die wurden leider beide aus dem Garten geklaut, wo sie lebten (auch im Winter, die haben sich nach Schildkrötenart verbuddelt und wir haben extra noch Blätter und sonstiges draufgelegt, damit es warm genug ist…) – die hießen Karl und Willi, wobei Willi nach zwei Jahren auch wieder Karl hieß. schön, die beiden bei Dir als Luise wiederzusehen..

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