Wagnis Weiher – warum auch nicht?
Nein. Viel war es nicht.
Aber wenigstens was.
Und wenigstens draußen!
Noch einmal habe ich es gewagt und bin in den Weiher gestiegen.
Wie bitte? Draußen?
Ja. Ich hatte meine Gründe. Gute Gründe. Und gleich drei.
Und diese sind folgende:
1.) Die Hallenbäder ums Eck haben immer noch zu. Wegen unvorhergesehener, umfangreicherer Revisionsarbeiten an der Schwimmbadtechnik können das Hallenbad und die Sauna leider erst wieder am Montag, den 09.10.2017 geöffnet werden, heißt es auf der Internetseite der Gemeinde Markt Schwaben. Ich könnte schwören, dass da als Termin vor einigen Tagen noch der 01.10. stand. Zumindest, als ich das letzte Mal nachgeschaut habe. Also fahre ich 11 Kilometer hin und unverrichteter Dinge 11 Kilometer zurück, weil ich mich natürlich nicht noch einmal vergewissert habe. Ist halt so.
2.) Gestern hat der Chiemgauer Fotograf Miko Groß auf Facebook ein Bild von einem Schwimmer im Hartsee hochgeladen und angemerkt, er sei dort und auch im Simssee geschwommen. Bei 15,4°C Wassertemperatur. Was natürlich die pure Provokation ist. Also wird nicht lange gefackelt: Was der kann, das kann ich auch. Damit meine ich nicht seine hervorragenden Fotos, von denen einige auch hier im Blog zu sehen sind. Damit meine ich: Ins Freiwasser steigen. Ich weiß weder, ob das Foto Mirko zeigt, noch ob die abgebildete Person einen Neoprenanzug trägt. Das tut auch nichts zur Sache. Entscheidend ist die Botschaft: Die Freiwassersaison ist noch nicht um.
3.) Die Föhnwetterlage lässt die Quecksilbersäule auf über 20°C klettern. Böig, ruppig pfeift von Norden ein Wind heran, er treibt Wolken vor sich her. Trotzdem: Es ist nun mal Weiherwetter und das wird gefälligst ausgenutzt. Ich bin auch nicht der Einzige, der das macht. Einer der Arbeiter, die gerade am Kiosk das marode Toilettenhäuschen abreißen, erzählt, dass heute Morgen schon um 8 Uhr zwei Frauen zum Schwimmen da waren. Ohne Neopren. Allerdings waren sie auch nur ein Viertelstündchen im Wasser. Noch während er das erzählt, steigt eine andere Frau ins Wasser – auch ohne Neo. Sie schwimmt etwa 50 Meter. „Nur mal eben eine kurze Erfrischung“, nennt sie das.
Und noch jemand scheint Sonne und Föhn zu genießen: Eine schnuckelige Ringelnatter, die es sich auf den warmen Trittsteinen an der Hütte der Wasserwacht gemütlich gemacht hat. Endlich sind die nervenden Leute weg, endlich hat sie das Revier wieder für sich. Ein Foto gelingt nicht. Sie ringelt sich ins Laub, noch bevor ich die Kamera zur Hand habe…
Fazit: der Beitrag Einmal noch die Freiheit spüren vom 29. September war nun doch nicht der Abgesang auf die Weihersaison 2017. Begonnen hatte sie spät, am 19. Mai mit einigen Runden im Wörther Weiher inklusive Hecht-Sichtung.
Nun endete sie höchst wahrscheinlich auch dort, allerdings ohne Hecht, dafür mit viel Laub im Wasser.
Eine Dreiviertelstunde (im Neo), danach ist mir zapfig kalt, zumindest an Händen und Füßen. Das mitgebrachte Badethermometer, das ich am Steg ins Wasser gehängt hatte, misst 14°C bei einer Wassertiefe von etwa 30 Zentimetern. Präzise ist die Messung nicht. Die Frau zeigt sich überrascht. „Also ich hätte es jetzt auf 15 oder 16°C geschätzt“, meint sie, dann macht sie sich von dannen.
Ob nun 14 oder 15°C ist letztlich egal. Das eine grad macht den Kohl nicht fett und das Wasser nicht signifikant wärmer: Da darf man schon mal schnattern, wenn man seine Runden absolviert hat.
Natürlich bedarf es keiner Erklärung, warum dieses Schwimmen wieder einmal ganz große Klasse war. Und wenn doch, dann verstehen sie bitte die Schnappschüsse, die heute während des Schwimmens entstanden, als solche:
Und wenn die Bilder nicht reichen: Ich hatte eben drei gute Gründe (s.o.).
Vielen Dank fürs Lesen.
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Lutz, noch 30 Jahre, dann wirst auch du zum Eisschwimmer ;-)