Und da ist er wieder: Mein liebster Award
Dieses Mal kommt der Award in Form eines Blogstöckchens daher, zugeworfen von dem Blog Schatzkaestchenkathe, Twitterern auch als Sophistikaethe bekannt. Selten trifft es mich und ich überlege jedes Mal, ob ich da überhaupt mitmachen soll oder nicht.
Vor kurzem erst las ich in einem Blog (leider impressumlos, sonst hätte ich den Namen natürlich genannt) eine Rechere über diese kettenbriefartigen Aktionen, die mich nachdenklich stimmt. Soll man da überhaupt teilnehmen?
Ich wäge ab:
- Dafür spricht, dass man den Blogger, der einen nominiert hat, nicht vor den Kopf stoßen will. Schließlich ist er ein Leser, sonst würde er mich nicht nominieren. Und mit seinen Lesern sollte man nett umgehen.
Ebenfalls dafür spricht, dass ich der Ironblogger-Pflicht, mindestens einmal in der Woche was zu schreiben, mit einem Awardbeitrag einfach nachkommen kann – zack ist wieder ein Beitrag fertig, Zack sind wieder 5 Euro Strafgeld gespart. - Dass diese Aktion allerdings nachhaltig neue Leser generiert, halte ich für zweifelhaft. Die Auswertung des letzten Awards widerlegt diese Behauptung grundlegend. Ein paar Neugierige schauten vielleicht mal rein, aber nachhaltig ist so etwas nicht.
- Die kleineren Blogs reichen solche Awards gern untereinander weiter… und weiter… und weiter. Größere Blogs halten sich fern davon, die Betreiber sind vielleicht auch zu elitär, um bei solchen Kinderspielchen mitzumachen… Das hieße allerdings, seinen eigenen Blog mit der Teilnahme am Award kleiner zu machen als er ist oder zumindest, als man ihn selbst wahrnimmt, oder? Schadet es vielleicht am Ende sogar? Sollte man sich nicht lieber nach oben strecken?
- Aber wird ein Blogger, der ein Blogstöckchen oder einen Award nicht annimmt, vielleicht als arroganter Stiesel angsehen? Als einer, der sich einen Sch… um seine Leser und Mitblogger kümmert?
- Schließlich bleibt die Frage, ob die Blogleser überhaupt so viel Persönliches über mich, den Betreiber wissen wollen. Da mein Blog durchaus Privates, Persönliches und bisweilen auch Biographisches enthält, wenn nicht gerade gegen Renate geschossen oder Absurdes thematisiert wird… warum nicht?
Mach ich es halt noch mal.
1) Hast du etwas in deinem Leben, was du heute anders machen würdest?
Ja, ich wollte eigentlich Biologie studieren. Hab ich aber nicht, das hätte ich damals anders entscheiden. Dann wäre mein Leben, mit dem ich übrigens sehr zufrieden bin, wohl anders verlaufen.
Wie? Keine Ahnung. Ich werde es nicht mehr in Erfahrung bringen. Aber ich weiß zumindest, was das fürn Viech ist:
2) Welche Bücher haben dich beeindruckt?
Hier eine Auswahl (in der Reihenfolge des erstmaligen Lesens):
- Otfried Preussler: Der kleine Wassermann
- Max Frisch: Homo Faber
- J. D. Salinger: Der Fänger im Roggen
- Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns
- Die Bibel (ja, ich habe sie von vorne bis hinten gelesen)
- Philip Roth: Der menschliche Makel
- Jonathan Frantzen: Die Korrekturen
- Leo Perutz: Der schwedische Reiter
- Oskar Maria Graf: Das Leben meiner Mutter
- Butz Peters: Tödlicher Irrtum – die Geschichte der RAF
- Umberto Eco: Der Friedhof von Prag
- Hans Fallada: Niemand stirbt für sich allein (Neuedition)
- Ernst Haffner: Blutsbrüder – Ein Cliquenroman
Wenn ich jetzt weiter überlege, fallen mir noch mehr ein und ich werde ich nie fertig.
3) Was begeistert dich?
Der BVB – der nicht allein, aber der am allermeisten.
4) Wofür könntest du alles liegen und stehen lassen?
Ich bin zu rational, als dass ich spontan für irgendetwas alles liegen und stehen ließe. Da muss ich passen.
5) Könntest du dir vorstellen, mit mir was trinken zu gehen?
Ich trinke nicht (in der Öffentlichkeit). Das würde also schwierig. Ausschließen will ich das aber nicht.
6) An welchen Orten hältst du dich am liebsten auf?
- Zu Hause, draußen wie drinnen;
- und wenn nicht da, dann irgendwo in einem Gewässer schwimmend,
- und wenn nicht da, dann im Wald,
- und wenn nicht da, dann auf dem Wilden Kaiser zum Skifahren,
- und wenn nicht da, dann irgendwo im Süden in der Macchia auf der Suche nach dort beheimateten Reptilien (am liebsten Schildkröten),
- und wenn nicht da, dann in der Abendsonne – gern in Italien auf irgendeiner Piazza – mit einem Glas Weißwein, etwas Schinken und Weißbrot,
- und wenn nicht da, dann nirgendwo.
7) Was macht dich nervös?
Wenn was nicht weiter geht, vor allem, wenn es nicht so weitergeht, wie ich das gerne hätte. Geduld gehört nicht gerade zu meinen Tugenden.
8) Was macht dich wütend?
Der Versuch, mich für dumm zu verkaufen, weil ich es als Beleidigung meiner Intelligenz empfinde. Und die lässt sich nicht gern beleidigen. Das nimmt sie nämlich persönlich.
9) Welche 4 Personen haben dich in deinem Leben stark beeindruckt?
Erster Antwortversuch: 1.) ich, 2.) ich, 3.) ich, 4.) ich
Zweiter Antwortversuch: Niemand. Ich lasse mich von anderen Menschen nicht so stark beeindrucken, jedenfalls nicht so, dass es nachhaltig Einfluss auf mein Leben, Denken und Handeln hätte.
10) Womit?
Erster Antwortversuch:
1.) …weil ich es irgendwie doch schaffe, jeden Morgen aus dem Bett zu kommen;
2.) …weil ich es schaffe, mich täglich dem Irrsinn namens Alltag zu stellen;
3.) …weil ich es schaffe, trotz der zunehmenden Verdummung und Verrohung unserer Gesellschaft mich irgendwie noch dazugehörig zu fühlen;
4.) …weil ich es schaffe, Sätze mit mehr als 25 Wörtern zu schreiben, die doch ein sinnvolles Ende haben.
Zweiter Antwortversuch: Entfällt
11) Brichst du gerne Regeln?
Eher nicht. Ich mache lieber welche.
Und jetzt breche ich eine Regel trotzdem. Ich gebe diesen Award nicht weiter. Ich überlege keine Fragen und nominiere auch niemanden, um ihn damit eventuell in Verlegenheit zu bringen, weiterzumachen.
Fine.
Man mag von diesem Liebsten Award denken was man will, ich bilde mir aber ein, doch das ein oder andere mehr von dem oder der Nominierten zu erfahren. Und ich finde das spannend. ? Deinen ersten Antwortversuch bei Frage 9 glaube ich nicht wirklich ? Keine Ahnung warum- Bauchgefühl ? und der zweite Versuch…..na ich denke all die Renates die du schon getroffen hast, scheinen doch Eindruck hinterlassen zu haben ?
ein schöner kleiner Einblick – danke :-)
Liebe Grüße aus Do, Annette
warum ich sowas nie mitmachen würde?
Viele Fragen sind suggestiv und die Bemühung auf Antwort, wenn man zumindest versucht ehrlich zu sein, ja nicht zu offen, aber glaubwürdig, diese Zielsetzung zieht schnell ins Klischee Gutmensch – (durchzählen, war ein Satz mit mehr als 25 Worte). Wer will schon als Musterschüler, Streber, eben Gutmensch gelten? Ich nicht, also müsste ich lügen oder eben gar nicht mitmachen.
Irgend wann treffen wir uns und dann passe ich ins Klischee Renate, versprochen
Grüße Esther