Ran an die Hasen…

Das Leben besteht zumeist aus Zahlen. Und mit Zahlen kann man so wunderbar spielen, jonglieren, man kann sie in Torten-, Säulen-, Balken- und Liniendiagramme pressen. Statistik ist ein wunderbares Spiel. Und so führe ich – davon wird später in diesem Blog noch mal zu lesen sein – im Jahr 2015 eine kleine Excel-Tabelle, in die ich Schwimmdaten und -strecken eingebe. Den Rest macht die Tabelle selbst. Und nach der 40tägigen Fastenzeit wird es Zeit, eine kleine Bilanz zu ziehen.
Sie erinnern sich? Im Februar 2015 tönte ich vollmundig Kraftvoll gegen Fett: Ab in die Fastenzeit. Den 12-Punkte-Plan des Vorjahres hatte ich hervorgeholt und schon kräftig bearbeitet. Nun ja:
Das Ergebnis ist ein wenig ernüchternd: Es gab keine Süßigkeiten, Kekse, Schokolade, Weingummis, Knabbersachen mehr, keinen Alkohol und nur ein einziges alkoholfreies Bier. Das war der einfache Teil. Mit dem bewussteren Essen hat es hingegen gar nicht geklappt. Von wegen mehr Salat und Suppen, weniger Pizza und Pasta, mehr Eiweiß und weniger Kohlenhydrate… An meiner mittäglichen Ernährung hat sich rein gar nicht geändert. Gar kein Fastfood war auch so eine Maßgabe, die ich mindestens mit einem McDonald’s Besuch, einem Döner, diversen Leberkassemmeln und Mettbrötchen unterwandert habe. Aber irgendwas muss der Mensch ja essen, und sei es nur eine kleine Brotzeit im Stehcafé beim Bäcker:brotzeit
Und beim Schwimmen? Ja: Ich bin öfter ausgepowert aus dem Wasser gekommen, nicht immer, aber oft., am Karfreitag das letzte Mal. Ich habe zwar mein Tempo nicht signifikant gesteigert, aber die Trainingszeiten erhöht und die Strecken pro Schwimmbadbesuch ein wenig nach oben geschraubt. Ich bin also zufrieden mit mir.
Was hat das jetzt mit Statistik zu tun?
Ein Blick in mein Exceldatenblatt verrät mir: Während der Fastenzeit war ich 18 mal schwimmen und habe es auf insgesamt 62 Kilometer gebracht.  Könnte mehr sein, aber für mich reicht’s. 100% habe ich im Hallenbad absolviert, 0% im Freibad, 0% im Freiwasser… was kein Wunder ist. 62 Kilometer sind immerhin 248 Bahnen, die ich geschwommen bin, wie blöd, dass ich nicht einfach zwei mehr geschwommen bin. Pro Schwimmbadbesuch waren es durchschnittlich 139,2 Bahnen, auf die Fastenzeit berechnet habe ich theoretisch 3,48 Kilometer am Tag hinter mich gebracht. Dieses und vieles mehr rechnet Excel völlig allein aus, nicht nur für die Fastenzeit, auch für’s ganze Jahr 2015. Nicht, dass ich das unbedingt wissen müsste. Aber Excel ist nun mal so. Und Excel gießt alles in wunderbare Tabellen, die ich am Ende des Jahres voller Stolz werde herzeigen können (oder auch nicht!).
Was aber Excel nicht ausrechnet, ist das, was der verschämte Blick zwischen meinen großen Zehen hindurch auf das Display der Badezimmerwaage offenbart. Ich habe wieder mal auf den Kilometern ein paar Kilogramm liegen gelassen. Die psychologisch wichtige Schmerzgrenze von 80kg wurde wieder mal gekreuzt – von oben kommend. Und das heißt: Mit unter 80kg Biomasse liegt mein BMI bei 22.5 – also Normalgewicht. Demzufolge stehen mir als Grundumsatz 1.718 Kilokalorien pro Tag zu. Mein Normalgewicht liegt gerundet in der Spanne zwischen 69kg und 88kg, wobei ich mir mit 88kg alles andere als normalgewichtig vorkommen würde. Aber wenn das noch Normalgewicht ist, dann habe ich ja nach oben hin noch über 10kg Luft…
Genug gerechnet. Ran an die Hasen. Es ist schließlich Ostern…Ran an die Hasen

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