Tränen und Glanz
Ich liebe dieses Schild. Warum, weiß ich auch nicht. Aber ich finde es irgendwie großartig.
Aber es hat uns, als wir es das erste Mal gesehen hat, die Tänen vor Lachen in die Augen getrieben. Das ist zugegeben zwar einigeraßen albern, aber sei’s drum. Es ist einfach großartig.
Mit der Begeisterung scheine ich nicht allein zu sein. Denn Google findet es mit dem Suchbegriff „abschlammen“ zigfach. Das Schild, dass ich im Lokschuppen des Berliner Technikmuseums aufgenommen habe, gehört offensichtlich zu den meistfotografierten Exponaten. Das ist verständlich. Eigentlich ist es mir ganz egal, was ursprünglich damit mal gemeint war, aber für die Bildungsbeflissenen hier im Saale eine kleine Erklärung: Abschlammen ist Das Ablassen des sich an der tiefsten Stelle des Lokkessels abgesetzten Schlammes durch eine besondere Abschlamm-Einrichtung. Wird mehrmals täglich betätigt um die Betriebsdauer der Lokomotive zwischen zwei Auswaschwaschungen zu verlängern. So klärt mich der Achertäler-Eisenbahnverein auf seiner Internetseite auf. Aha. Wieder was gelernt…
Genug gelacht. Keine 100 Meter weiter kommt Glanz in unsere Augen. Kinderträume tauchen aus der Tiefe wieder auf. Welch eine Wucht, welch eine Macht, welch eine Schönheit.
Und sagen Sie jetzt nicht, Sie hätten nicht auch davon geträumt, einmal Lokomotivführer auf einem solchen stählernen Ross zu sein. Oder zumindest einmal mitfahren wollen. Nicht im Waggon, vorn, auf der Lok.
Männer können soooo romantisch sein.