Challenge 2017 (Teil 14): Scheiß auf die Rollwende
Ok – das war’s. Alle Aufgaben für 2017 sind mehr oder weniger erfolgreich absolviert. Was konkret heißt: Erfolgreich alle – bis auf eine. Und das war die Rollwende zu üben.
Das habe ich zwar ein paar mal gemacht. Ich bildete mir ein, ich müsste das tun. Was für ein Unfug…
Als wenn es nicht vollkommen egal ist, als wenn es um irgendwelche Sekundenbruchteile geht, die ich pro Bahn schneller bin, als wenn es nicht völlig wurscht ist, ob ich ein paar Minuten eher oder später mit meiner Standardstrecke von 3,5 Kilometern fertig bin. Wer fragt schon danach, zumal ich mehr als die so gewonnene Zeit ohnehin wieder investieren muss, um am Beckenrand zu warten und schnellere Schwimmer vorbei zu lassen?
Aber ich wollte es wissen, ich kann die Rollwende nicht gut, bekomm sie kaum ordentlich hin, schieße nach der Wende in alle möglichen Richtungen nur nicht im 180° Winkel dahin zurück, wo ich hergekommen bin. Ich konnte sie offengestanden nie oder höchstens nur halbwegs, so dass es in grauer Vorzeit für eine akzeptable Schwimmzeit und Schulnote reichte, aber ein großer Staat war damit nicht zu machen.
Rund 50 Rollwenden habe ich in Erfüllung der Challenge 2017 geübt, dann hatte ich die Schnauze gestrichen voll. Ich wurde zunehmend ungeduldiger, angespannter, schließlich wütender und wütender. Und wissen Sie was: Das nervt.
So sehr, dass man davon eine ganz grüne Haut bekommen kann:
Alle Marvelianer wissen, was das bedeutet, wenn sich die Haut plötzlich grün färbt. Besser man legt sich ruhig auf die Liege und entspannt. Sonst könnte es zu größeren Schäden kommen.
Andere meinten zwar, das sähe doch sehr ordentlich aus, ich finde aber nicht, dass dem so ist.
Jedes Anschwimmen ist immer ein Akt der Anspannung: Wann kommt der Punkt, abzutauchen? Kommt er zu früh, komm ich mit den Füßen kaum an die Beckenwand. Kommt er zu spät, reicht der Platz für die Wende nicht. Ich könnte mir den Kopf stoßen oder mich sonstwie verletzen.
Brauch ich das? Beim Bahnenschwimmen 139 mal Stress?
Nein.
Und ich muss auch nicht unter Wasser kreuz und quer in der Gegend umher schießen. Ich muss nicht bangen, ob ich vielleicht mit den Füßen die Beckenwand erreiche um mich abzustoßen oder die Füße ins Leere treten. Oder das der Abstand zum Beckenrand nicht reicht und ich dagegen klatsche.
Was soll der Scheiß? Ich bekomm das nicht hin. Und werde es nicht mehr lernen. Nicht weil ich es nicht kann, sondern weil ich es nicht will. So einfach ist das.
Rund 40 Jahre bin ich ohne Rollwende ausgekommen. Ich habe es überlebt, Kippwende um Kippwende. Alleine dieses Jahr waren es bisher einer groben Überschlagsrechnung nach über 150 Stück in den Freibädern und knapp 500 in der Halle. Jede einzelne davon routiniert und zumindest dann entspannt, wenn sich nicht andere wie Austern am Beckenrand festgesaugt haben, so dass nicht genug Platz war, um zuzugreifen. Warum soll ich das ändern?
Never change a running system. Oder um es einfacher zu sagen:
Scheiß auf die Rollwende.
Ich bin fertig mit meiner Challenge 2017. Und 2018 werde ich mir selbst so einen Stuß ganz sicher nicht mehr auferlegen. Statt dessen?
Abwarten. Bleiben Sie dran. Es wird spannend.
Alle Aufgaben im Überblick:
Erledigt: 5.000 am Stück, Fremdes Hallenbad, Erster im Erdinger Freibad, Fremdes Freibad, Langbürgner See, Chiemsee Extratour, Vollmondschwimmen, Ammersee, Goldene Stunde, Chiemsee Querung, Jahressoll 455km, Drei Badehosen wegschmeißen, Rollwende üben
mindestens 4 neue Seen: Notzinger Weiher, Bibisee, Starnberger See, Tegernsee, Hofstätter See,
Noch offen: Nix mehr
Vielen Dank fürs Lesen.
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Mit der Rollwende wollte ich mich schon lange mal beschäftigen. Danke für die Anregung. Ich glaub‘, ich fange mit Trockenübungen im Flur an :-) Und wenn’s nix wird, halt ich mich an das schöne ‚Too old for this shit‘. Klasse Bebilderung hier :-)