Also was jetzt? Soll man, darf man… oder nicht
Also ernsthaft?
Seit vor einigen Wochen das Foto unbekannter Urheberschaft durchs Internet geisterte – vorzugsweise durch die sozialen Medien, auf Twitter zigfach geteilt, zigfach zitiert, zigfach kommentiert – gibt es Fragen.
Echt jetzt? Ernsthaft?
„Nein, möchte man als aufgeklärter Expennäler denken, „was für ein Bullshit! Das kann nur Fake sein! “
Wer kennt sie schließlich nicht, die heimelige Atmosphäre deutscher Schultoiletten, einladend, gemütlich und genau der richtige Ort für vor-, früh-, mittel- und spätpubertäre feuchte und vor allem ungestörte Höhepunkte der heranwachsenden Elite.
Dass es sich um Fake handelt, hat mittlerweile die Schulleitung des Saarbrückener Otto-Hahn-Gymnasiums über die gleichen Kanäle aufzuklären versucht. Doch während das vermeintliche Onanie-Verbot viral abgeht wie… (lassen wir das), hinkt die Richtigstellung deutlich abgehängt hinterher. Ein Schülerstreich sei das gewesen, das Schild sei nicht echt. Damit aber ist die Frage natürlich nicht beantwortet, ob denn nun Selbstbefriedigung, da nicht verboten, die Schulleitung hat sich ja gerade von diesem Hinweis distanziert, auf nämlicher Schule auf der Toilette erlaubt ist oder vielleicht doch nicht.
Man weiß es nicht, man kann nur vermuten.
Dabei ist der Gag nicht neu und das auch als Blogthema nicht
Masturbationsverbotshinweise geistern seit Jahren durchs Netz, mal von dieser Uni, mal von jener Firma. Etwas kulanter ist da trotz gezielter Suche nicht mehr auffindbare Toilettenaufkleber, wenn man(n) denn schon… dann solle man gefälligst vorher am Zeiterfassungssystem ausstempeln. Denn Onanieren wäre ja wohl ansonsten eindeutig ein Diebstahl an Zeit bei seinem Arbeitgeber. Entsprechende Hinweisschilder sind im Handel käuflich zu erwerben:
Dabei hat selbiger, will man dieser Meldung glauben, doch einen erheblichen Mehrwert, wenn er nur genug Wichser (sorry für die Wortwahl) im Office hat.
Und anders als beim Schülerstreich lässt sich diese Meldung sogar mit einer richtigen Quelle belegen. Hier nachzulesen. Die Wichser Mitarbeiter seien nach erfolgter Tat „fokussierter, weniger aggressiv und viel produktiver“. Außerdem würde das Handanlegen für mehr Lächeln im tristen Büroalltag sorgen, heißt es in dem Bericht.
Hört, hört…
Also was jetzt? Soll man, darf man… oder nicht.
Ich weiß jetzt nicht, was ich Ihnen da konkret raten soll. Nur eines vielleicht: Wenn jemand im Kollegenkreis jemand sehr fokussiert, wenig aggressiv und höchst produktiv sein Tagewerk verrichtet und ein anderer mit einem fröhlichen Lächeln aus einem Meeting kommt, ziehen Sie keine voreiligen Schlüsse. Vielleicht har er ja gerade auch einen ganz anderen Erfolg zu feiern als diesen einen. Und wer mal im Home Office einen Moment lang nicht zu erreichen ist, muss deshalb noch lange nicht…
Warum sollte er auch, schließlich kann man das auch während langweiliger Zoom-Konferenzen direkt am Platz machen. Nur blöd, wenn man sich dabei mehr als nur in die Karten sehen lässt. Den US-Journalisten Jeffrey Tobin immerhin hat es den Job gekostet. Daran erinnerte mich eine Freundin, als ich diese Meldung erstmals bei Facebook zur Diskussion stellte.
Schade übrigens, dass man solche essentiellen Informationen immer viel zu spät bekommt, was hätte man sonst seiner Karriere für kreative Schübe verpassen können.
Vielen Dank fürs Lesen.
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