Die Akelei und die rosablaue Falle
Dummdidei – die Akelei
hat der Blütenfarben zwei.
Einmal rosa, einmal blau
und ist doch weder Mann noch Frau.
Zymös die Blüten stehen und doldig,
und zwittrig sind sie – ach wie goldig.
So blühn sie üppig vor dem Haus
genauso wie auch hintenraus.
Und locken Hummeln, Falter Bienen,
sich ihres Nektars zu bedienen.
Die Farben spielen keine Rollen,
die Krabbler wollen nur die Pollen.
Ob rosa, blau ist ganz egal,
die haben’s nicht mit Farbmoral.
Rosa, das heißt nicht gleich „Frau“.
Und ist die Blüte einmal blau,
muss das nicht gleich „Mann“ bedeuten.
Wie bei vielen andren Leuten.
Sortiert man Farbe zum Geschlecht,
dann macht man’s eher schlecht als recht.
Denn kommt dann plötzlich lila-weiß
Steht man da mit seinem Scheiß.
Das alles lehrt die Akelei.
Du-dumm – du-dumm-di-dumm-di-dei
Entgegen anderslautender Spekulationen verfügt die gemeine Akelei (Aquilegia vulgris), wie sie in unserem Garten wächst, über keinen Sexualdimorphismus.
Oder anders ausgedrückt: Männliche und weibliche Blüten erkennt man nicht an der Farbe ihrer Blütenblätter. Was schon damit zu tun hat, dass anders als bei Eiben, Gingko, Salweiden, Hopfen oder Sanddorn die Blüten nicht entweder männlich oder weiblich sind. Und divers sind sie auch nicht – sie sind einfach zweigeschlechtlich oder zwittrig.
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Wow, ein Gedicht für eine der schönsten Blumen. Wunderschön geschrieben.
Schön geschrieben zu tollen Bildern.